US-Unternehmen setzen darauf - Der perfide „Salz- und Pfeffer“-Test, um Bewerber auszusortieren - was dahintersteckt

Bewerbungsprozesse werden scheinbar immer ausgefallener - jedenfalls in den USA. Firmenchefs und Personaler gehen dabei Medienberichten zufolge sogar heimlich vor, um Kandidaten zu testen. Ein besonders perfider Trick, der inzwischen auf Social Media viral geht, ist der sogenannte „Salz- und Pfeffer“-Test. 

Laut dem Wirtschaftsmagazin „Fortune“ fragte etwa ein Nutzer der bei Millionen Nutzern beliebten Plattform Reddit nach der Wahrscheinlichkeit, eingestellt zu werden, nachdem ihm ein Abschlussgespräch beim Abendessen angeboten wurde. Eine Antwort lautete: „Don’t put salt and pepper on your food before tasting it.“ Auf Deutsch: „Streue nicht Salz und Pfeffer auf dein Essen, bevor du es probiert hast.“

CEO beobachtet, ob Bewerber vor dem Probieren ihr Essen salzen und pfeffern

Angeblich soll der CEO eines nicht genannten Großkonzerns beim Essen mit zwei Kandidaten genau beobachtet haben, wie einer der Bewerber Salz und Pfeffer auf das Essen streute, ohne es vorher probiert zu haben. Der andere kostete dagegen zunächst jedes Gericht und würzte erst danach. „Der CEO wusste sofort, dass der Mann, der zuerst probiert hatte, den Job bekommen würde“, berichtete „Fortune“.

Ein weiterer Reddit-User warnte dem Wirtschaftsmagazin zufolge, dass ein Unternehmen, für das er früher gearbeitet hat, ebenfalls lange Interviews inklusive Mittagessen abhält. „Wenn du dein Essen nicht probierst, bevor du es würzt, bekommst du keinen Zuschlag von ihm“, hieß es weiter.

Voreiliges Würzen soll ein Zeichen von Ungeduld sein

Laut „Fortune“ wird das Würzen vor dem Kosten als Zeichen für Ungeduld und voreilige Entscheidungen gewertet. Gleichzeitig seien solche Tests nicht nur auf Salz und Pfeffer beschränkt. 

Bewerber sollten auch bei der Auswahl teurer Gerichte vorsichtig sein und auf die Interaktion mit dem Servicepersonal achten. Denn Vorstellungsgespräche beim Essen sind mehr als nur ein gemeinsames Mahl.

Personaler verrät: „Es ist ein Test ... Es ist kein Festessen...“

Der Personalberater Trenton Hughes warnte in einem X-Post vergangenes Jahr: „Wenn ein Unternehmen, bei dem Sie sich bewerben, Sie zum Mittagessen einladen möchte.... Es ist ein Test ... Es ist kein Festessen...“

Explizit soll ihm zufolge herausgefunden werden: 

  • Wie gut Sie mit dem Personal umgehen.
  • Wie schnell Sie bestellen.
  • Wann Sie im Vergleich zu den anderen sitzen.
  • Wie Ihre Manieren sind.
  • Wie gut Sie sich unterhalten.
  • Wie unordentlich Sie sind.
  • Wie viel das von Ihnen bestellte Produkt im Vergleich zu dem, was andere bestellen, kostet.

Personaler setzen auf raffinierten Wasserglas-Test, um Bewerber auszusortieren

Ein anderer heimlicher Test, der erstmal nichts mit den fachlichen Fähigkeiten eines Bewerbers zu tun hat, ist der sogenannte Wasserglas-Test. Der soll im Bewerbungsgespräch Aufschluss über die Anpassungsfähigkeit und das Verantwortungsbewusstsein von Bewerbern geben. 

Normales Trinken deutet auf Selbstbewusstsein hin, während übermäßiges Trinken offenbar mangelnde Selbstkontrolle signalisiert. Verschüttetes Wasser selbst aufwischen zeugt in diesem Zusammenhang von Verantwortungsbewusstsein. Kritiker halten den Test für wahlweise unfair oder diskriminierend.