Hamas soll weitere Geiseln freilassen: Israel wartet auf Namen von vier Frauen

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Im Rahmen des Deals zwischen der Hamas und Israel sollen vier weitere Frauen aus der Gefangenschaft in Gaza freikommen. Bald sollen ihre Namen bekannt werden.

Tel Aviv/Gaza-Stadt – Die Freilassung der Geiseln, die nach dem blutigen Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 nach Gaza verschleppt wurden, geht in die nächste Runde. Am Samstag (25. Januar) will die Hamas vier weitere Frauen freilassen und an das Rote Kreuz übergeben. Die Geiseln sollen dann vom israelischen Militär nach Israel transportiert werden.

Hamas will weitere Geiseln freilassen: Israel wartet auf Namen der vier Frauen

Der hochrangige Hamas-Vertreter Zaher Dschabarin sagte gegenüber der katarischen Zeitung Al-Araby, man werde zur Vorbereitung schon am Freitag die Namen der Geiseln und weitere Informationen an Israel geben. Dschabarin ist für die Aktivitäten der Hamas im Westjordanland zuständig und lebt im Exil in Istanbul. Die weiblichen Geiseln - sowohl Zivilistinnen als auch Soldatinnen - sollen am Samstagnachmittag freikommen.

Am vergangenen Sonntag (19. Januar) waren zunächst drei Frauen freigelassen worden. Das war auch der Tag, an dem die vereinbarte Feuerpause im Gazastreifen angefangen hatte - jedoch nur mit mehreren Stunden Verspätung, da die Hamas die Namen der Geiseln erst später veröffentlichte. Dies wurde mit „technischen Schwierigkeiten“ begründet. Erst als die Namen der Geiseln bekannt geworden waren, hatte die israelische Armee ihre Operationen im Gazastreifen beendet. Im Gegenzug wurden auch 90 Palästinenser aus israelischen Gefängnissen freigelassen.

Diesmal soll die Hamas laut Vereinbarung nicht nur die vier Frauen freilassen, sondern auch Informationen zur Situation der restlichen Geiseln liefern. Unter Berufung auf israelische Beamte berichtete der Sender Kan News jedoch, es sei wahrscheinlich, dass nur die Zahl der lebenden Geiseln statt spezifischen Informationen geliefert werde.

Hamas-Israel-Deal zu Geiseln: Vier Frauen sollen freikommen

Israelische Beamte erwarten laut der Zeitung Jerusalem Post jedenfalls, dass die Hamas keine Probleme bei der Freilassung der vier Frauen verursachen wird. Ein Beamter sagte der Zeitung, die Hamas habe ein Interesse am Rückzug aller israelischer Soldaten vom Netzarim-Korridor. Der Korridor trennt den Norden des Streifens vom Süden.

Trotz der Feuerpause im Gazastreifen hat es palästinensischen Angaben zufolge dort erneut zwei Tote bei einem israelischen Angriff gegeben. Beide seien durch israelisches Panzerfeuer in der Nähe der Stadt Rafah im Süden des Küstengebiets ums Leben gekommen, meldete der von der islamistischen Hamas kontrollierte Zivilschutz. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, Israels Armee habe die beiden Personen ins Visier genommen und sie getötet. 

Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden. Israels Militär teilte auf Anfrage mit, dem Bericht nachzugehen. Im Netz tauchten mehrfach Aufnahmen auf, die Angriffe auf Palästinenser durch israelische Scharfschützen zeigen sollen. Auch diese konnten nicht unabhängig bestätigt werden. Ein israelischer Armeesprecher hatte jüngst mitgeteilt, dass es bereits mehrfach zu Zwischenfällen mit bewaffneten oder maskierten Palästinensern gekommen sei. (bb)

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