Für die Rettung der Bergwaldbühne kämpft der Verein „Lebendige Altstadt Wolfratshausen“. Der Vorsitzende Ernst Gröbmair ist „sehr optimistisch“.
Wolfratshausen – Gebetsmühlenartig warnen Bürgermeister Klaus Heilinglechner und viele Stadträte davor, dass der Kommune finanziell die Puste ausgeht. Sie verweisen auf die kostspieligen Pflichtaufgaben, die bezahlt werden müssen, allen voran die fast 60 Millionen Euro teure Generalsanierung und Erweiterung der Grund- und Mittelschule am Hammerschmiedweg. Auch die Planung eines Fernwärmenetzes in der Flößerstadt drohte jüngst wie berichtet am fehlenden Geld zu scheitern. Ernst Gröbmair, Vorsitzender des Vereins Lebendige Altstadt Wolfratshausen (LAW), ist dennoch überzeugt, dass die Mandatsträger Wort halten: „Natürlich vertraue ich dem Stadtrat.“ Mit 11:7 Stimmen hatte das Gremium im Herbst 2024 entschieden, die Wiederbelebung der Bergwaldbühne mit bis zu 50 000 Euro zu bezuschussen.
Noch gibt es keine Vereinbarung mit der Stadt
Die marode und seit vielen Jahren ungenutzte Spielstätte über den Dächern der Loisachstadt muss vor dem weiteren Verfall gerettet werden: Diesem Ziel hat sich der LAW verschrieben. Denn, so Gröbmair: „Ist sie einmal abgerissen, ist sie für immer weg.“ Das wollte das Gros des Stadtrats nicht und beauftragte Rathauschef Heilinglechner, mit dem Verein „eine Vereinbarung zum baulichen Erhalt der Bergwaldbühne“ zu treffen. Sebastian Sens vom Rathaus-Referat Planen und Umwelt gab jedoch zu bedenken, dass es „sehr sehr fraglich sei“, dass das Kreisbauamt einem neuen Nutzungskonzept für die Bergwaldbühne zustimmen werde. Der Grund: Die Auflagen – vor allem hinsichtlich Natur- und Lärmschutz – sind in den vergangenen Jahren mehr geworden beziehungsweise verschärft worden.
Das ganz große Rad wollen wir nicht drehen.
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Die LAW habe sich in den vergangenen Wochen einen „sehr, sehr guten Überblick“ verschaffen können, so Gröbmair. Aus dem Rathaus seien dem Verein alle vorhandenen Unterlagen zur Verfügung gestellt worden. „Bestandspläne“ der Bühne aus dem Jahr 1994 existieren nach Worten des LAW-Chefs aber nicht mehr – nur die Baugenehmigung für „die größtmögliche Spielfläche“ mit bis zu 800 Zuschauern aus dem Jahr 2007. „Die brauchen wir genau genommen aber nicht.“ Denn die LAW will nur die Holzkonstruktion erneuern, die maximale Zuschauerzahl soll auf 100 bis 120 Personen beschränkt werden. „Das ganz große Rad wollen wir nicht drehen“, sagt Gröbmair.
Zuschuss der Stadt beläuft sich auf maximal 50.000 Euro
Die interne Arbeitsgruppe, die der Verein ins Leben rief, sei „auf einem guten Weg“. Überhaupt erfahre der Verein „viel Unterstützung“ bei dem Projekt aus den Reihen der Bürgerschaft. Aussagen hinsichtlich der Instandsetzungskosten oder der Wiederinbetriebnahme der Bergwaldbühne ließen sich noch nicht treffen. „Dazu ist es noch viel zu früh.“ Aus diesem Grund, so Gröbmaier gegenüber unserer Zeitung, gebe es auch noch keine verbindliche Vereinbarung zwischen LAW und Kommune. Noch würden nicht alle „Basisdaten“ auf dem Tisch liegen.
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Finanzieren will der Verein das Vorhaben mit Spendengeldern. Der Beschluss des Stadtrats sieht vor, dass die Lebendige Altstadt bei der Kommune einen Zuschuss beantragen kann, sofern die für die Renovierung der Bergwaldbühne notwendige Spendensumme nicht zusammenkommt. Der Zuschuss ist gedeckelt – auf die Höhe der Abbruchkosten. Die sind im Beschluss nicht in Euro und Cent beziffert, die Mandatsträger gehen von rund 50 000 Euro aus. Stand heute sei er, so Gröbmair, „sehr optimistisch“, was die Wiederbelebung der Spielstätte betrifft. cce