Technologie-Neuheit - Luxemburger Post führt Europas erstes KI-Glasfasernetz ein

Die Post Luxembourg will das erste landesweit autonome Glasfasernetz Europas errichten. Laut Berichten des „Luxemburger Wort“ verwendet das öffentliche Unternehmen Technologie des finnischen Konzerns Nokia. 

Unternehmen wollen ab 2025 autonomes Glasfasernetz errichten

Ziel des Post- und Telekommunikationsunternehmens ist es, die gesamte Breitbandinfrastruktur bis Ende 2025 auf ein softwaredefiniertes Zugangsnetz umzustellen. Dabei setzen die Unternehmen auf die technologische Unterstützung durch Künstliche Intelligenz.

In einer Pressemitteilung erklärt das finnische Unternehmen am Dienstag: „Der Nokia Altiplano Access Controller bereitet Post Luxembourg auf die Ära der autonomen Netze vor und trägt dazu bei, den Netzbetrieb zu verbessern und zu rationalisieren, die Kosten zu senken und die Bereitstellung von Diensten zu verbessern.“

Neue Infrastruktur soll Energieverbrauch und Problemerkennung optimieren

Für die Umsetzung setzt die Luxemburger Post dabei auf die Hochleistungs-Glasfaserplattform Nokia Lightspan, die die steigende Breitbandnachfrage der Betreiber bedienen soll. Die offene Architektur des neuen Systems von Nokia erlaubt zudem die schnelle Integration neuer Dienste und Geräte. 

„Luxemburger Wort“ berichtet weiter, dass durch ständige und KI-unterstützte Überwachung Probleme frühzeitig erkannt und behoben werden können. Auch der Energieverbrauch kann präziser kontrolliert werden, was zu einem nachhaltigeren und kostengünstigeren Betrieb führt.

Baustelle Glasfaser Ausbau
Bis 2030 soll die Glasfaser-Infrastruktur in Deutschland flächendeckend ausgebaut sein - doch dieses Ziel wird der Bund vermutlich verfehlen. (Symbolbild). Getty Images/Construction Photography/Avalon

Glasfaser-Ausbau in Deutschland hängt hinterher

Anders als in Luxemburg stockt der landesweite Glasfaserausbau in Deutschland noch hinter den Erwartungen. Bis 2030 soll die Glasfaser-Infrastruktur in Deutschland flächendeckend ausgebaut sein, doch laut einer aktuellen Untersuchung des Bundesverbands Breitbandkommunikation (Breko) wird dieses Ziel deutlich verfehlt. 

Die Glasfaser-Ausbauquote lag im Juni 2024 bei rund 43 Prozent, das waren etwa 15 Prozent mehr Anschlüsse als im Vorjahr, aber der Zuwachs hat sich verlangsamt. Breko-Präsident Norbert Westfal sieht darin einen Frühindikator und prognostiziert: „Laut unserer Prognose wird Deutschland das Ziel von Glasfaseranschlüssen für die Hälfte der Haushalte bis 2025 erreichen.“ Eine flächendeckende Versorgung bis 2030 sei jedoch nicht in Sicht, lediglich eine Ausbauquote zwischen 76 und 86 Prozent sei bis dahin realistisch. 

Gleichzeitig wächst die Zahl der direkt angeschlossenen Haushalte schneller. Im Juni 2024 waren rund 10,5 Millionen Haushalte direkt ans Glasfasernetz angeschlossen, was einem Anstieg von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Verband fordert eine politische Kurskorrektur, um den Ausbau in der Fläche zu beschleunigen.