Tesla will Musk nicht verlieren: Reichstem Mann der Welt winken weitere Milliarden

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Elon Musk winkt ein milliardenschweres Aktien-Paket von Tesla. Der Tech-Milliardär erhofft sich mehr Kontrolle, der Konzern will von seinen Talenten profitieren.

Austin – Elon Musk ist der reichste Mann der Welt. Da sind sich alle Experte einig. Nur die Frage nach dem Umfang seines Vermögens liefert verschiedene Zahlen. So beziffert das US-Wirtschaftsmagazin Forbes die Summe auf 398 Milliarden US-Dollar, beim Bloomberg Billionaires Index kommen dagegen „nur“ 352 Milliarden US-Dollar zusammen. Musk wird es egal sein, der Tech-Unternehmer dürfte sich über die Schätzungen allenfalls amüsieren.

Ohnehin winkt ihm ein weiterer finanzieller Sprung, wie einer Mitteilung des von ihm geführten E-Auto-Konzerns Tesla zu entnehmen ist. Daraus zitieren die Deutsche Presse-Agentur (dpa) und die internationale Presseagentur Reuters. Auf Musks Social-Media-Dienst X hat der Autobauer das Schreiben an die Aktionäre zudem veröffentlicht.

Musk winken weitere Milliarden: Tesla will ihm 96 Millionen Aktien verkaufen

Demnach gewährt ihm der Konzern aus der texanischen Hauptstadt Austin ein neues Paket über 96 Millionen Aktien. Die bekommt der 54-Jährige in zwei Jahren, sollte er in dieser Zeitspanne in der Chefetage bleiben. Dieses soll eine Anerkennung dafür sein, „was Elon erreicht hat und welchen außerordentlichen Wert er Tesla und unseren Aktionären gebracht hat“.

Noch ein paar Milliarden US-Dollar gefällig? Elon Musk geht es nach eigenen Angaben um Kontrolle, nicht um Geld. © Stefani Reynolds / AFP, IMAGO / YAY Images

Der Wert des Pakets wird auf knapp 30 Milliarden US-Dollar geschätzt, das sind knapp 26 Milliarden Euro. Also auch für Musk alles andere als Peanuts. Der gebürtige Südafrikaner, der zuletzt mit seinem öffentlichen Streit mit US-Präsident Donald Trump und dem Plan einer Partei-Gründung Schlagzeilen produzierte, soll das Paket zu einem Preis von 23,34 US-Dollar pro Aktie erwerben können.

Dabei handelt es sich um den im Jahr 2018 vereinbarten Preis, während der Wert der Aktie mittlerweile jenseits der 300 US-Dollar liegt. Vor sieben Jahren ging es sogar um ein Paket von gut 300 Millionen Aktien. Nachdem dieses in einer Aktionärsklage gekippt wurde, legte Tesla Berufung ein. Eine Entscheidung steht noch aus. Wird das damalige Paket doch für gültig erklärt, wäre die neue Zuteilung laut dem Auto-Hersteller hinfällig.

Musk und das Problem mit den Tesla-Aktionären: Richterin gibt Klage gegen Aktien-Paket statt

Die Papiere sollte Musk damals nach und nach erwerben, wenn die von ihm geführte Firma binnen zehn Jahren hochgesteckte Ziele erreichen sollte. Die vorgegebenen Marken wurden deutlich schneller als erwartet geknackt.

Anfang 2024 entschied eine Richterin dann nach der Klage eines Aktionärs, die Zuteilung aus dem Jahr 2018 sei nicht rechtens gewesen. Ihre Argumentation: Musk hatte bei den Verhandlungen mit dem Verwaltungsrat von Tesla zu viel Einfluss im Hintergrund, was den Anteilseignern verschwiegen worden sei.

Die Tesla-Aktionäre billigten das 300 Millionen Aktien umfassende Paket bei einer Hauptversammlung im Juni 2024 zwar noch einmal – wohl auch, weil sie allein durch den aufsehenerregenden Prozess mehr Informationen bekommen hatten. Dennoch blieb die Richterin bei ihrem Urteil. Tesla ging schließlich in Berufung und stellte zugleich eine höhere Hürde für solche Aktionärsklagen auf.

Musk fordert Kontrolle bei Tesla: Will nicht „aus politischen Gründen rausgeworfen werden“

Musk ist mit einem Aktienanteil von 13 Prozent bereits der mit weitem Abstand größte Aktionär des Unternehmens. Ihm gehören schon mehr als 410 Millionen Tesla-Aktien. Doch das ist dem Vater von offiziell 14 Kindern nicht genug.

So schreibt das Wall Street Journal, er habe erklärt, seine Bereitschaft, Tesla in den nächsten fünf Jahren anzuführen, hänge davon ab, ob er mehr Kontrolle über das Unternehmen erlangen könne. Im Mai sagte Musk in einem Video-Interview auf dem Qatar Economic Forum: „Es geht nicht um Geld. Es geht um eine vernünftige Kontrolle über die Zukunft des Unternehmens.“

Er benötige ausreichend Stimmanteile, um nicht „von aktivistischen Aktionären verdrängt“ werden zu können. „Ich kann nicht dasitzen und mich fragen, ob ich aus politischen Gründen rausgeworfen werde. Das wäre inakzeptabel“, ließ Musk wissen.

Elon Musk steht mit Hut und Sonnenbrille auf Bühne vor Tesla Cybertruck
Legt sich seit Jahren für Tesla ins Zeug: Elon Musk ist das weltweite Gesicht des E-Auto-Herstellers. © IMAGO / Imagn Images

Tesla umwirbt Musk: „Mit unübertroffenen Führungsqualitäten Talente gewinnen und halten“

So sieht es wohl auch die Spitze des zuletzt kriselnden Konzerns, die ihn auf keinen Fall verlieren will. In dem neuen Schreiben heißt es unter anderem: „Elon zu halten, ist wichtiger denn je.“ Es gehe in dieser Zeit vor allem darum, sich KI-Talente zu sichern. Doch keiner dieser Experten könne „Elons bemerkenswerte Kombination aus Führungserfahrung, technischem Fachwissen und – wohl am wichtigsten – seiner jahrzehntelangen Erfolgsgeschichte beim Aufbau der revolutionärsten und profitabelsten Unternehmen in verschiedenen Bereichen erreichen“.

Im Hinblick auf das geplante Aktien-Paket ist zu lesen: „Wir sind jedoch zuversichtlich, dass diese Auszeichnung Elon dazu motivieren wird, bei Tesla zu bleiben und seine unübertroffenen Führungsqualitäten darauf zu konzentrieren, den Shareholder Value für die Tesla-Aktionäre weiter zu steigern und Talente für Tesla zu gewinnen und zu halten.“ Sollte Musk dagegen den Konzern verlassen, würde der Autobauer nicht nur dessen Talente, sondern auch dessen Führungspersönlichkeit verlieren.

Allerdings hatte sich Musk zuletzt Kritik von Investoren wegen der Entwicklung von Tesla anhören müssen. Zudem musste er mit ansehen, wie VW seinen Vorsprung bei Elektroautos vor seinem Unternehmen ausbaute. (mg)

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