Tesla-Krise! Top-Investor schickt wegen Musks Polit-Plänen Brandbrief an Vorstand
Nach der Ankündigung von Elon Musk, eine neue Partei in den USA zu gründen, steht die Aktie seines Unternehmens Tesla erneut unter Druck. Das Papier verlor seit Wochenstart rund 7 Prozent an Wert. Musk hatte am Wochenende die Gründung der „America Party“ über seinen Kurznachrichtendienst X öffentlich gemacht. Die Partei soll als politische Kraft zwischen Demokraten und Republikanern positioniert sein.
„America Party“: Börsen-Analysten schießen gegen Elon Musk
Der Schritt verärgerte nicht nur US-Präsident Donald Trump, der Musks Plan „lächerlich“ nannte. Auch Börsen-Analysten kritisieren den Schritt, wie die „Washington Post“ berichtet.
Es sei „genau das Gegenteil von dem, was Tesla-Investoren und Aktionäre in dieser entscheidenden Phase für die Zukunft des Unternehmens sehen wollen“, erklärte etwa Dan Ives von Wedbush Securities.
Der Chef der Investment-Firma Azoria, James Fishback, wurde in einem Brief an den Vorstand von Tesla noch deutlicher: „Ich empfehle dem Vorstand, sich umgehend zu treffen und Herrn Musk aufzufordern, seine politischen Ambitionen klarzustellen und zu prüfen, ob diese mit seinen vollzeitlichen Pflichten als Tesla-CEO vereinbar sind.“
Er habe die Hoffnung, dass Musk dem Autohersteller wieder seine volle Aufmerksamkeit widmen werde, so Fishback. Doch sollte das nicht geschehen, müsse der Vorstand „die richtige Entscheidung treffen“.
Aktienkurs halbiert: Musks Arbeit für Trump war Börsengift
Schon im ersten Quartal des Jahres hatte Tesla fast die Hälfte seines Börsenwerts verloren, unter anderem wegen Musks zwischenzeitlicher Nähe zur Trump-Regierung und seiner Führungsrolle bei der staatlichen Spar-Behörde Doge. Eine kurze Erholung der Aktie verpuffte schnell, als Musk in den sozialen Medien in einen offenen Konflikt mit Trump geriet.
Nun droht neuer Schaden: Musk nimmt mit seiner Partei Kurs auf das politische Establishment in Washington. Und das könnte nicht nur weitere politische Gegner provozieren, sondern auch Tesla ins Visier neuer Regulierungen bringen. Tesla kämpft aktuell um regulatorische Genehmigungen für autonomes Fahren.
Für Musk selbst könnte die Parteigründung auch finanzielle Folgen haben: Investoren wie Alexandra Merz warnen den Tesla-Vorstand, man müsse nun abwarten, bis sich der „Staub gelegt“ habe, bevor man über ein neues Gehaltspaket für Musk nachdenke. „Ein neues Vergütungspaket sollte jetzt nicht vorschnell beschlossen werden“, forderte sie am Wochenende, nachdem Musk seine politischen Pläne öffentlich gemacht hatte.

Teslas Verkaufszahlen sind eingebrochen
Die aktuellen Verkaufszahlen belasten die Tesla-Aktie zusätzlich. Im ersten Halbjahr 2025 lieferte der E-Auto-Hersteller weltweit rund 720.800 Fahrzeuge aus, gut 13 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Zwar konnte Tesla im zweiten Quartal etwas Boden gutmachen, doch mit 384.122 ausgelieferten Autos liegt das Unternehmen weiterhin deutlich unter den Erwartungen der Analysten. Besonders schwach lief der Absatz in China und Europa, wo Tesla zunehmend unter Druck durch die Konkurrenz aus der Volksrepublik und neue EU-Zölle leidet.