„Jedes Recht dazu“: Putin antwortet auf westliche Ukraine-Waffenhilfe mit „Oreschnik“-Rakete
Russland hat mit einer neuen Rakete als Reaktion auf die Ukraine eingeschlagen. Sowohl Putin als auch ein hochrangiger Politiker betonen, dass der Kreml jedes Recht auf diese Maßnahme habe.
Moskau – Russlands Angriffskrieg eskaliert weiter mit einem neuen Raketenschlag gegen die Ukraine und Drohungen von Präsident Wladimir Putin gegenüber Kiews westlichen Unterstützern. Nachdem US-Präsident Joe Biden der Ukraine den Einsatz von Langstreckenwaffen erlaubt hatte, reagierte Kremlchef Putin mit dem Einsatz einer neuen Rakete. Er bezeichnete diese als „unbesiegbar“.
Am Donnerstagmorgen bestätigte Putin, dass eine neu entwickelte russische Mittelstreckenrakete die ukrainische Großstadt Dnipro getroffen habe. In einer Videoansprache stellte er das neue System namens „Oreschnik“ vor, das mit Hyperschallgeschwindigkeit arbeite und angeblich nicht abgefangen werden könne. Diese Behauptung ließ sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. In Dnipro trafen sechs einzelne Sprengköpfe ein. Diese seien nicht mit nuklearen Sprengköpfen bestückt gewesen, so Putin.
Putins Reaktion auf westliche Unterstützung für Kiew: Drohungen gegen NATO-Staaten
Putin sprach von einer Reaktion darauf, dass die USA und andere Länder der Ukraine den Einsatz weitreichender Waffen gegen russisches Territorium erlaubt hätten. „Wir haben mehrfach unterstrichen, dass der vom Westen provozierte Regionalkonflikt in der Ukraine Elemente globalen Charakters angenommen hat“, sagte Putin. Zugleich nannte er das neue System die Moskauer Antwort darauf, dass die USA Mittelstreckenraketen in Europa und im Pazifik stationieren wollten.
Nun erklärte ein hochrangiger russischer Politiker, dass Putin berechtigt sei, NATO-Staaten ins Visier zu nehmen, die der Ukraine militärische Hilfe leisten, da die Spannungen aufgrund der westlichen Unterstützung für Kiew eskalieren.
Russland: Duma-Chef bekräftigt Moskaus Reaktion auf westliche Waffenlieferungen an die Ukraine
Andrey Kartapolov, Vorsitzender des Verteidigungsausschusses der russischen Staatsduma, sagte der russischen Nachrichtenagentur TASS, dass die Lieferung westlicher Waffen, die Angriffe auf russisches Territorium ermögliche, Moskau „jedes Recht gebe, militärische Einrichtungen in NATO-Ländern anzugreifen“, die die Ukraine unterstützen.

„Wladimir Wladimirowitsch Putin hat eine Entscheidung getroffen, die wir voll unterstützen“, erklärte Duma-Sprecher Wjatscheslaw Wolodin auf seinem Telegram-Kanal. Er bezeichnete den Schritt als „eine angemessene und lang erwartete Reaktion“ und fügte hinzu, dass die USA und ihre europäischen Verbündeten „Raketen einsetzen, um russisches Territorium anzugreifen“ .„Unser Land hat das Recht, militärische Einrichtungen von Staaten anzugreifen, die uns angreifen“, fuhr Wolodin fort. „Trotz westlicher Behauptungen, dass Russland es nicht wagen wird, zu handeln, wird es das tun – und es hat jedes Recht dazu“, bekräftigte er.
Meine news
Putin betont Russlands Recht auf Vergeltung bei Provokationen und kündigt Serienproduktion an.
Auch Putin sagte: „Wir haben jedes Recht, Länder ins Visier zu nehmen, die den Einsatz dieser Waffen gegen uns zulassen“. Das Pentagon bestätigte, dass es sich bei der Rakete um einen neuen, experimentellen Typ einer Mittelstreckenrakete auf Basis der Interkontinentalrakete RS-26 Rubezh handele. Die NATO-Mitglieder reagierten vorsichtig auf die eskalierende Rhetorik Russlands.
Putin hat nach dem russischen Angriff mit einer neuartigen Mittelstreckenrakete in der Ukraine den weiteren Einsatz und die Serienproduktion der Oreschnik-Rakete angeordnet. „Wir werden diese Tests fortsetzen, auch in Kampfsituationen, abhängig von der Situation und der Art der Bedrohungen für die Sicherheit Russlands“, sagte der russische Präsident am Freitag bei einem im Fernsehen übertragenen Treffen mit Militärvertretern.
Selenskyj fordert moderne Luftverteidigungssysteme bei seinen Verbündeten
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte von seinen westlichen Partnern am Freitag Luftverteidigungssysteme der neuesten Generation. „Der Verteidigungsminister der Ukraine führt bereits Gespräche mit unseren Partnern über neue Luftverteidigungssysteme – genau die Art von Systemen, die Leben vor neuen Risiken schützen können“, sagte er in seiner abendlichen Videoansprache.
Nach dem Angriff hatte Selenskyj die internationale Gemeinschaft bereits zu einer Reaktion aufgefordert. Es handele sich um eine „offensichtliche und ernsthafte Steigerung des Ausmaßes und der Brutalität dieses Krieges“. (jal/dpa/afp)