Penzberger Jugendzentrum hat eine plakative Vision für die Zukunft

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Symbolische Kunst: Der 35-jährige Kunstmaler Patrick Bastian sprühte den Traum von einem neuen Jugendzentrum an die Wand des alten, maroden Gebäudes. © Sandra Gerbich

Vor 40 Jahren wurde in Penzberg das Jugendzentrum (JuZ) an der Nonnenwaldstraße eröffnet. Das Gebäude sollte eigentlich nur als Provisorium dienen. Nun hat ein Kunstmaler den Traum von einem neuen JuZ auf der Berghalde an die Wand des alten Hauses gesprüht.

Penzberg - Mittlerweile besteht das Provisorium an der Nonnenwaldstraße seit vier Jahrzehnten. „Bis vor wenigen Jahren hat es auch gut gepasst“, sagt Heidi Kollmannsberger vom JuZ-Leitungsteam. Das Haus sei jedoch renovierungsbedürftig, nicht behindertengerecht, unvorteilhaft aufgeteilt, energetisch nicht gerade optimal und letztlich auch zu klein. Ursprünglich sollte der Standort nur für zwei bis drei Jahre bestehen.

Waren es anfangs um die 40 Jugendliche, kommen nun rund 70 täglich, von denen viele unter zwölf Jahre alt sind – das Mindestalter. Die meisten kämen von der benachbarten Flüchtlingsunterkunft, die Jüngsten sind vier. „Auf kleine Kinder sind wir erst recht nicht eingestellt“, sagt Kollmannsberger.

Das Jugendzentrum Penzberg wünscht sich eine neue Unterkunft

Vor diesem Hintergrund hatten Peter „Pit“ Gruber, der seit 1991 JuZ-Leiter ist, und seine Kollegen Kollmannsberger sowie Alexander Michel im vergangenen Jahr eine „Zukunftsvision“ entwickelt: Ein Jugendzentrum auf der Berghalde.

Auslöser war die Stadt Penzberg selbst: Sie hatte angefragt, „was wir uns an Sportstätten auf der Berghalde vorstellen“, erzählt Gruber. „Deshalb sind wir auf die Idee gekommen, die Hütte zu verlassen und auf der Berghalde einen konzeptionellen Neustart zu machen“, erklärt der Leiter.

Auf die Penzberger Berghalde will das örtliche Jugendzentrum umziehen

Einen Anfang, ein zwei mal drei Meter bunter Baustein, malt Patrick Bastian neben den Eingang des JuZ. „Das Bild des neuen Jugendzentrums ist durch Alice im Wunderland inspiriert“, erklärt der 35-Jährige. Ein Glas mit Schrumpftrank, der Obelkuchen, den Alice isst, um wieder zu wachsen oder ein Schlüssel, der kleinste Türen aufsperren kann sind in Bastians Bild verarbeitet. „Symbolisch stehen diese Dinge dafür, dass sich die Jugendlichen im künftigen JuZ sich selbst und ihren Weg finden und ausprobieren können“, so der Kunstmaler.

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Hoffen auf ein neues JuZ auf der Berghalde: (v.l.) Alexander Michel (Leitungsteam), Leiter Peter Gruber, Heidi Kollmannsberger (Leitungsteam) und Emanuel Henning (im Anerkennungsjahr). © Sandra Gerbich

JuZ-Mitarbeiterin Kollmannsberger träumt weiter den Traum von einer klimafreundlichen, begrünten, behinderten- und jugendgerechten Unterkunft auf der Berghalde. „Zudem könnten wir dort etwa Getränke und die Schlüssel für die dortigen Sportstätten ausgeben“, ist ihre Idee. „Auch wäre denkbar, dass wir uns dort oben um kleinere Verletzungen von Besuchern kümmern“, sagt Kollmannsberger. Auch Räume für Mittagsbetreuung und Familien seien möglich.

Ob Gruber einen Umzug als Leiter begleiten wird, weiß er nicht. Nach 35 Jahren JuZ geht er in Rente: „Im Februar 2026 ist Schluss, vielleicht auch früher“, sagt er. Die Stadt warte laut Gruber auf einen Zuschuss vom Landkreis zu den Personalkosten für die Leitung. Dieser soll im November kommen. Zwar sei 2025 abgesichert, „mittelfristig sieht es allerdings schlecht aus“, so Gruber.

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