Sorge um Jugendarbeit: Penzberger Stadtrat lehnt Juze-Sparkurs des Landkreises ab

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Das Penzberger Jugendzentrum ging 1984 in Betrieb. © Andreas Baar

Penzberg - Sparpolitik bei der Jugendarbeit: Der Penzberger Stadtrat setzt sich gegen den Kurs des Landkreises Weilheim-Schongau ein - mit Blick auf das eigene Jugendzentrum.

Der Kreis- und Finanzausschuss beschloss im Oktober, im Haushaltsentwurf 2024 die 350.000 Euro an freiwilligem Personalkostenzuschuss für die fünf Jugendzentren in Penzberg, Peiting, Peißenberg, Weilheim und Schongau zu streichen. Penzbergs Lokalpolitik läuft Sturm: Alle Stadtratsfraktionen unterzeichneten nun einen Brandbrief an Landrätin Andrea Jochner-Weiß (CSU) und die Kreisräte.

Initiiert wurde der Protest von den drei Jugendreferenten Anette Völker-Rasor (PM), Sebastian Fügener (Grüne) und Martin Schmid (CSU). Das Juze und dessen Langzeit-Leiter Pit Gruber (seit 1991) leisten eine „außerordentlich wertvolle Arbeit“, betonte Völker-Rasor in der Dezember-Sitzung. Es sei nicht erklärbar, warum „der Rotstift bei der Jugendarbeit angesetzt wird“. Das Juze an der Nonnenwaldstraße wurde 1984 eröffnet. Gruber wird vom Kreis bezahlt, seine zwei Mitarbeiter von der Stadt.

Großes Entsetzen bei den Stadträten

Den Sparbeschluss auf Kreisebene habe man „mit großem Entsetzen“ zur Kenntnis genommen, heißt es in dem Protestschreiben. Bei allem Verständnis für die angespannte Haushaltslage würde der Schritt die finanzielle Lage des Landkreises weiter verschärfen – weil er Folgekosten auf Grund fehlender Jugendintegration bedeute.

In Penzberg, wo Juze-Leiter Gruber „der Vater des Erfolgs der offenen Jugendarbeit“ sei, käme ein Aus der Zusammenarbeit einem „Rückschritt ins vergangene Jahrtausend gleich“, warnen die Unterzeichner vor einem fatalem Signal. Man setze vielmehr fest darauf, dass die Stelle auch über Grubers altersbedingten Ausscheiden 2025 hinaus erhalten bleibt. Alle Penzberger Fraktionen fordern die Kreisräte auf, den Sparplänen ihre Zustimmung zu versagen.

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