Penzberg: Pflegekräfte feiern bestandene Ausbildung an der Berufsfachschule
Die Absolventen der Berufsfachschule für Pflege und Altenpflegehilfe der Rummelsberger Diakonie in Penzberg feierten ihre bestandenen Ausbildungen. Gleich sechs Staatspreise für gute Leistungen wurden verliehen.
Penzberg – Stephanie Strein, Schulleiterin der Berufsfachschule für Pflege in Penzberg, taucht hinter dem Rednerpult ab. Kurz danach taucht sie wieder auf – mit FFP2-Maske und Laptop in der Hand. Einen „verrückten Start“ hätten die Auszubildenden zur Pflegefachkraft gehabt, erinnert sich Strein zurück. Nun ist die dreijährige Ausbildung geschafft. Zur Feier haben sich die 16 Absolventen, Angehörige und Schulvertreter in dem Festsaal des Seniorenzentrums Steigenberger Hof eingefunden.
Die Corona-Auflagen sind irgendwann verschwunden – „verrückt ist es geblieben“, sagt Schulleiterin Strein. Sie erinnert die Absolventen an das, was ihrer Meinung nach das Wichtigste ist: die Fähigkeit zu lieben. Vor allem in einem Beruf, bei dem die Absolventen mit kleinen Kindern, alten und kranken Menschen zu tun haben.
Die Schüler der Penzberger Berufsfachschule für Pflege feierten ihr Bestehen der Ausbildung bei einer Abschlussfeier
Auch Klassenleiterin Alessa Becker wendet sich an ihre Schüler. Ihre Arbeit als Klassenlehrerin vergleicht sie mit ihrem Hobby – der Gartenarbeit. Den Salbeistock, den Becker von ihrer Großmutter geerbt hat, umsorgt sie ebenso wie ihre Schützlinge. Und noch eine Parallele sieht die Lehrerin zwischen dem Salbei und ihren Schülern: die Wirkung.
Die Absolventen
Dreijährige Ausbildung zur Pflegefachfrau/-mann: Elina Aruqi, Johanna Feigl, Michaela Feldigel, Paulina Felix (Notenschnitt 1,4), Lea Freimann, Jessica Löffler (1,0), Daniela Loibl, Christin Nadler, Jana Petrovski, Till Recke, Michaela Seeliger (1,2), Julia Steinberger, Maik Strohbach, Ivana Terzic, Lorena Wagner und Michaela Willibald (1,4).
Einjährige Ausbildung zur Pflegefachhilfe: Vladimira Drozd, Marco Ferrara, Kathrin Frank, Ivelina Gansler, Jonas Häckl, Deniz Inci, Jarmila Janocková, Kati Korte (Notenschnitt 1,0), Andreas Koschorreck, Olga Majer, Jobel Mathew, Lukas Nachtigall, Dragana Ramcic, Elisabeth Selbach, Collin Steiner und ein weiterer Absolvent.
„Sie heilen vielleicht keine Krankheiten direkt, aber durch ihr Dasein helfen sie, Symptome zu lindern“, weiß Becker. Für ihre schulischen Leistungen überreichen die Klassenlehrerin und Schulleiterin Strein vier Schülerinnen – Paulina Felix mit einem 1,4-Schnitt, Jessica Löffler (1,0), Michaela Seeliger (1,2) und Michaela Willibald (1,4) – einen Staatspreis.
Diakon Christian Oerthel, Leiter der Beruflichen Schulen der Rummelsberger Diakonie, reist gedanklich mit den Absolventen zu dem „ersten Sozialarbeiter der Geschichte“: einem Wirt, der von dem barmherzigen Samariter mit der Pflege eines verwundeten Menschen beauftragt wurde.
Über ihren Abschluss freuten sich die Schüler der ein- und dreijährigen Ausbildung für Pflegeberufe
In vielen Reden wird ein Thema aufgegriffen: Ein Schüler der Abschlussklasse hat sich am 16. Mai 2024 in der Schule vergiftet und war kurz darauf im UKM Murnau verstorben; es gab einen Großeinsatz von Rettungskräften (Rundschau berichtete). Heilung, Trost und Stärke wünschen die Redner den Schülern, um das Erlebte gut verarbeiten zu können. Eine traumatische Situation gemeinsam zu erleben, schweißt zusammen. So sagt Schulleiterin Strein: „Ich glaube nicht, dass mir eine Klasse jemals wieder so nah sein wird.“
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Die Schülerinnen Elina Aruqi und Pauline Felix berichten – trotz anfänglicher Zweifel – von einer „tiefen Verbundenheit und Freundschaft“, die sich unter den Absolventen im Laufe ihrer Ausbildung entwickelt hat. Für ihre Schulleiterin Stephanie Strein haben die jungen Frauen Worte der Anerkennung: „Sie haben uns gerettet“. Unverwüstliche Zuversicht habe Strein mit ihrem „Standardsatz“, wie ihn die Schülerinnen nennen, vermittelt: „Wir kriegen das schon alles hin, nur keine Sorge.“
Erstmals wurden die beiden Ausbildungsberufe getrennt voneinander gefeiert

Erstmals wurden dieses Jahr die Absolventen der einjährigen Ausbildung zur Altenpflegehilfe mit einer eigenen Feier verabschiedet. Den 16 Absolventen (von ihnen erhielten Kati Korte und Elisabeth Selbach einen Staatspreis) gab Schulleiterin Strein mit auf den Weg: „Seid ein Leuchtturm“. Schutz, Sicherheit und Orientierung sollen sie ausstrahlen, um sich gut um ihre Schützlinge zu kümmern.
Alexander Niefeldt, stellvertretender Pflegedirektor der Unfallklinik Murnau, weiß: „Nach der Ausbildung ist vor der Ausbildung.“ Er fordert die Absolventen auf, sich weiterzubilden. Die Ausbildung sei eine Grundlage, von der aus man weit kommen könne.
Warum sie alle einen Pflegeberuf erlernt haben, fasst Klassensprecher Marco Ferrara in Worte: Den Beruf haben sie alle gewählt, „um anderen zu helfen und einen Unterschied zu machen“.
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