Eisstadion wird fit gemacht für neue Saison – Große Investitionen stehen an

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Neuer Handlauf: Michael Hepp (Zimmerei Schmid) erneuerte im Holzkirchner Eisstadion brüchige Bandenelemente. Zum Saisonbeginn erwarten die Eissportfans einige frisch renovierte Holzbauteile. © THOMAS PLETTENBERG

In wenigen Wochen bricht in Holzkirchen wieder die Eiszeit an. Im Freiluftstadion an der Thanner Straße laufen derzeit Renovierungsarbeiten an der Bande und im Kabinentrakt. Um das ehrwürdige Stadion für die nächsten zehn Jahre „betriebsfest“ zu machen, stehen aber größere Sanierungspakete an. Und das wird teuer.

Holzkirchen – Es wird gehämmert, gesägt und gebohrt: Das Hubertusstadion ist zur Baustelle geworden, wie so oft im Spätsommer der vergangenen Jahre. Die alte Eissport-Burg an der Thanner Straße muss regelmäßig „geflickt“ werden, um gerüstet zu sein für die tägliche Belastung einer viermonatigen Saison. „Derzeit laufen die üblichen Instandhaltungs-Arbeiten“, sagt Albert Götz, Geschäftsführer der Gemeindewerke, die im Auftrag der Gemeinde das Stadion betreiben. Die zwei richtig großen Sanierungs-Brocken, die nötig sind, um die beliebte Arena für weitere zehn Jahre „betriebsfest“ zu halten, sprengen jedoch den Rahmen dieser Schönheits-Operationen. Sie werden zum Thema, wenn die jetzt anstehende Saison gelaufen ist.

Für die erste Großinvestition sind die Weichen schon gestellt. Das Aggregat der Kältemittel-Erzeugung, das nicht im Stadion, sondern auf der anderen Straßenseite platziert ist, bekommt eine komplett neue Schallschutz-Einhausung. „Wir reduzieren damit die Lärmbelastung des Wohnumfelds“, sagt Götz. Als in der Nachbarschaft Altbauten abgerissen wurden, um Platz zu schaffen für die Neubauten des Postbräu-Areals, war vorübergehend ein Sperrriegel verschwunden und das Wummern des Aggregats nervte sogar Anwohner der dahinter liegenden Daisenberger Straße. „Es gab massive Beschwerden“, berichtet Götz.

Zwar ist das Aggregat vor allem beim „Anfahren“ des Stadions zu hören und arbeitet leiser, wenn es kälter ist und nicht künstlich gekühlt werden muss. Doch die Gemeinde entschloss sich, für rund 700 000 Euro eine zusätzliche Einhausung über den Kasten zu stülpen. Nach aufwendigen statischen Berechnungen steht fest, dass die bestehenden Fundamente die schwere Haube aus Stahl und Aluminium tragen können. „Sonst wäre es schwierig geworden“, sagt Götz. Eine Firma fertigt die Teile bereits vor, sie sollen im Frühjahr montiert werden.

Deutlich teurer wird der komplette Austausch des Stadion-Unterbaus, inklusive der Verrohrung und des Bandenaufbaus. „Das wird in den nächsten Jahren ein Thema“, kündigt Götz an; er rechnet mit Kosten von über einer Million Euro. Die Piste selbst wäre dann wieder fit für mindestens zehn Jahre. „Aber es bleibt das Problem mit den wenigen und veralteten Räumlichkeiten“, stellt Götz fest. Langfristig stelle sich also die Frage nach einem neuen Standort.

Kurzfristig wächst dieser Tage die Vorfreude auf die neue Saison. Erneuert werden aktuell einige Segmente der Bande, die laut Götz in einigen Abschnitten bis in die Querriegel durchgefault war. Auch einige Meter des Handlaufs strahlen bereits in neuem Holz, ebenso wie Teile der Tribünen und einige Schachtabdeckungen.

Der Schwerpunkt der Raumrenovierung liegt aktuell auf der Jugendkabine gleich am Eingang neben dem Eismeister-Büro. Unter der neuen Überdachung, die vor drei Jahren gebaut worden war, konnte die Kabine endlich durchtrocknen. Laut Götz bekommt der Raum jetzt eine neue Wandverkleidung und einen neuen Boden. „Beim Ausbau hat der ESC viel Eigenleistung eingebracht“, lobt Götz.

Da die Bodenanker der Pisten-Verrohrung durchgerostet sind, wandern die Rohre stets nach oben. „Wir spülen sie deswegen mit einem Feuerwehrschlauch vom Sand frei und prüfen, ob Lecks zu schweißen sind“, erklärt Götz. Insgesamt fallen für die „reguläre“ Instandsetzung heuer rund 70 000 Euro an. Dazu muss die Gemeinde das Betriebskosten-Defizit auffangen, das laut Götz derzeit bei rund 300 000 Euro pro Saison liegt. Denn Eintrittspreise und Nutzungsentgelte decken nur einen Bruchteil der laufenden Kosten ab.

Da die Tickets für den Publikumslauf ohnehin keinen großen Finanzierungshebel bieten, bleiben sie laut Götz stabil. 3,50 Euro zahlen Erwachsene für eine Einzelkarte. Offiziell startet die Saison am 1. November – vielleicht aber wie im Vorjahr schon Ende Oktober. „Wenn es kalt genug ist, kein Laub mehr wirbelt und es nicht regnet, dann öffnen wir so früh wie möglich“, verspricht Götz.

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