Herbstbasar des Kindergartens bleibt online: „Der Aufwand ist geringer“

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Engagiert sich für den Kindergarten: Irina Ihmig vom Herbstbasar-Organisationsteam. © THOMAS PLETTENBERG

In der Corona-Pandemie veranstaltete der Kindergarten St. Josef seinen Herbstbasar online. Die Kita hält weiterhin an der digitalen Abwicklung ihres Basars fest.

Holzkirchen – Alles fürs Kind gibt‘s beim Herbstbasar, den der Elternbeirat des Kindergartens St. Josef organisiert. 15 Prozent des Erlöses aus dem Verkauf gebrauchter Kleidung, Spielsachen und Räder kommen den Kindern zugute, weil damit etwa neue Bücher gekauft und Ausflüge finanziert werden können. Doch anders als viele ähnliche Basare findet dieser online statt – und damit ohne die üblichen Gespräche und Begegnungen von Eltern am Kuchenbuffet. Irina Ihmig (41), Mutter und Mitglied des Basar-Organisationsteams, erklärt, warum.

Frau Ihmig, das Online-Format wurde während der Pandemie eingeführt. Warum behalten Sie es bei?

Der entscheidende Grund ist, dass unsere Räumlichkeiten im Zuge umfangreicher Neu- und Umbaumaßnahmen am Pfarrzentrum weggefallen sind. Die Kita selbst ist für die Durchführung des Basars zu klein. Wir hätten neue Räume in Holzkirchen finden müssen, was nicht einfach ist. Außerdem wird es immer schwieriger, Helfer zu finden, die vormittags ein paar Stunden Zeit haben. Ich vermute, das liegt an der Berufstätigkeit der Eltern. Für den Live-Basar, wie er früher stattgefunden hat, waren an die 90 Leute aktiv. So viele sind für das Online-Format nicht nötig. Zudem ist es für die Käufer etwas entspannter. Sie können ohne Gedränge in Ruhe die Artikel durchstöbern oder gezielt nach bestimmten Artikeln suchen.

Keine Alternative mangels Räumen

Aber online fallen doch die persönlichen Begegnungen weg.

Das war auch der Grund, warum wir lange überlegt haben. Natürlich ist das Flair verloren gegangen. Es gab in der Vergangenheit ja auch ein Café, wo man Kuchen essen und sich unterhalten konnte. Andererseits ist die Atmosphäre für die, die beim Online-Basar mithelfen, noch immer sehr nett. Beim Sortieren der Artikel kommt man ins Gespräch. Letztlich blieb uns mangels Räumen auch nichts anderes übrig. Für den Umsatz spielt es keine Rolle, ob der Basar live oder online stattfindet. Aber der Aufwand ist online geringer.

(Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s jetzt auch in unserem regelmäßigen Holzkirchen-Newsletter.)

Obwohl die Verkäufer jeden einzelnen Artikel fotografieren und hochladen müssen?

Das funktioniert über das Handy und dauert pro Artikel vielleicht eine Minute. Auch, weil die Plattform Kibaza viele Kategorien schon vorgibt, sodass man nicht viel tippen muss. Das Einstellen funktioniert ähnlich wie auf anderen Secondhand-Portalen. Kibaza erzeugt für Verkäufer sogar die Etiketten, mit denen sie dann die Ware labeln. Verkauft sich ein Artikel nicht, kann er beim nächsten Basar wieder angeboten werden. Man kann seinen Account sogar zu einem anderen Basar umziehen.

Die Schule an der Baumgartenstraße und ein Kindergarten in Warngau zum Beispiel machen ihre Basare auch auf Kibaza. Die Plattform wurde während der Pandemie von einem Vater – nicht aus unserer Region – für seinen Kindergarten entwickelt. Er hat sie dann auch anderen Kindergärten kostenlos zur Verfügung gestellt. Mittlerweile ist sie richtig groß geworden. Theoretisch könnte man seine Artikel über Kibaza auch auf Basaren im Ruhrgebiet oder in Nürnberg verkaufen. Das Problem ist nur, dass man dann dorthin fahren müsste, um die verkauften Artikel zu übergeben.

Online stöber, offline bezahlen

Aber die könnte man doch versenden …

So funktioniert das nicht. Die Idee der Plattform ist online stöbern, aber offline bezahlen und abholen. Der Käufer kann Artikel von mehreren verschiedenen Verkäufern kaufen, bekommt aber alle Artikel in eine Tasche gepackt, die er dann am Kindergarten abholt. Wir vom Elternbeirat sind die Vermittler zwischen Käufer und Verkäufern. Wir können über die Plattform nachvollziehen, wer was reserviert hat und packen die Artikel in die Taschen. Wenn der Käufer die Tasche abholt, bezahlt er die mitgenommenen Artikel. Der Kaufvertrag kommt erst vor Ort zustande. Der Vorteil für die Verkäufer ist, dass sie nur die reservierten Artikel auszeichnen müssen, um diese bei uns abzugeben.

Muss man sein Kind in der Kita St. Josef haben, um beim Basar mitzumachen?

Nein. Da machen auch Externe mit. Wir haben zum Beispiel eine Dame aus Fischbachau, die durch Zufall auf unseren Basar kam.

Wird der Basar eines Tages wieder live stattfinden?

Wenn sich eine Tendenz abzeichnet, dass das gewünscht wird, ist das denkbar. Aber dann brauchen wir Räume und deutlich mehr Helfer.

Online-Basar

Der Basar zugunsten der Kinder der Kita St. Josef läuft unter www.kibaza.de/holzkirchen von 29. September bis 5. Oktober. Verkäufer können bereits jetzt Artikel online stellen. Die Artikelanlieferung ist am 11. Oktober, die Abholung gekaufter Artikel am 13. Oktober. Der Verkaufserlös wird am 15. Oktober ausgezahlt.

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