Lange hatten die Peitinger einen Schlecker-Nachfolger für den Ort herbeigesehnt. 2021 ging der Wunsch mit der Eröffnung der Müller-Filiale auf dem alten Netto-Gelände endlich in Erfüllung. Von der angekündigten Überfahrtmöglichkeit zum Parkplatz der benachbarten Supermärkte fehlt allerdings nach wie vor jede Spur.
Peiting – Gut Ding will Weile haben, heißt es so schön. Tatsächlich hatte es ganz schön gedauert, bis die Gemeinde Peiting endlich einen Haken hinter den Wunsch ihrer Bürger nach einem neuen Drogeriemarkt für den Ort machen konnte. Als im Juni 2021 die Müller-Filiale in den ertüchtigten ehemaligen Räumlichkeiten von Netto und Kik an der Schongauer Straße erstmals ihre Türen öffnete, lagen die ersten Pläne für eine Wiederbelebung des Areals bereits sechs Jahre zurück.
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Bürgermeister Peter Ostenrieder und der damalige Marktbaumeister Fabian Kreitl ließen es sich nicht nehmen, persönlich am Eröffnungstag vorbeizuschauen. Nur ein kleines Detail trübte damals die Freude über das neue Geschäft. Die Verbindung zum Parkplatz der benachbarten Supermärkte, die die Marktgemeinde in den Gesprächen mit dem Investor, der Bamberger Unternehmensgruppe FIM, immer gefordert hatte, sie fehlte noch. Deren Geschäftsführer Jan Lerke, der ebenfalls vor Ort war, versicherte eilig, dass diese natürlich noch kommen werde. Damit war das Thema vorerst erledigt.
Im Rathaus ist man genervt
Doch knapp drei Jahre später hat sich an der Situation immer noch nichts geändert. Wer mit dem Auto vom Drogerie-Parkplatz zum Supermarkt-Areal fahren will, muss weiterhin den Weg über die Schongauer Straße wählen. Bei der Gemeinde ist man darüber alles andere als erbaut. Geschäftsleiter Stefan Kort spricht auf Nachfrage der Heimatzeitung überspitzt von einem „Desaster“, die beteiligten Grundstückseigentümer seien bislang nicht zu bewegen gewesen, umzusetzen, was versprochen worden sei.
Auch der Rathauschef zeigt sich genervt von der Hängepartie. Die Überfahrtmöglichkeit sei in den Bauantragsplänen eingezeichnet gewesen, „wir haben das immer vehement gefordert“, sagt Ostenrieder. Statt sie wie zugesagt umzusetzen, sei der Investor auf Tauchstation gegangen. „Das ist einfach ärgerlich.“ Zumal laut dem Bürgermeister die Marktbetreiber von Rewe und Müller voll hinter dem Vorhaben stehen würden. Erstere Unternehmensgruppe habe sogar zugesagt, sich finanziell zu beteiligen.
So bleibt nur die Hoffnung
Das Problem: Erzwingen kann die Gemeinde die Umsetzung laut Kort nicht. „Da haben wir keine Rechtsgrundlage.“ Allenfalls könne man versuchen, eine der zwei Zufahrten zum Grundstück aus Verkehrssicherungsgründen zu sperren, sagt Ostenrieder. Die Erfolgsaussichten seien aber gering. So bleibt nur die Hoffnung, dass sich in der verfahrenen Angelegenheit bald doch noch etwas bewegt.
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Bei FIM scheint man das Vorhaben immerhin noch nicht abgeschrieben zu haben. „Wir sind nach wie vor bemüht, die Überfahrung zwischen unserem Müller Drogeriemarkt sowie dem benachbarten Rewe-Markt umzusetzen“, versichert Lerke auf Nachfrage der Heimatzeitung. „Die Abstimmung stellt sich allerdings nicht ganz so einfach dar, da neben uns auch die Betreiber Müller, Rewe und Netto sowie der Eigentümer der beiden Märkte in die Abstimmung und vertragliche Gestaltung eingebunden werden müssen. Fünf Parteien unter einen Hut zu bekommen, ist unabhängig von der Kostentragung kompliziert und langwierig.“
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Man habe zwischenzeitig aber bei den Beteiligten erneut nachgefasst und hoffe, dass das Thema nun kurzfristig wieder Fahrt aufnehme, so der Geschäftsführer. „Daher sind wir guter Dinge und gehen davon aus, dass die Überfahrt bis zum Sommer umgesetzt werden kann.“