Freude über ehrliche Finder: Zwei Männer aus der Region erzählen ihre Glücks-Geschichten

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Christoph Zidek: Ehrliche Finderin gab Hunderter ab. © Hans-Helmut Herold

Es gibt sie doch noch, die ehrlichen Menschen: Zwei Männer aus der Region haben etwas verloren - und dank ehrlicher Finder vollständig wieder zurückbekommen.

Schongau/Altenstadt – Es gibt sie noch: Die ehrlichen Menschen auf dieser Welt. Gleich zwei Leser haben sich unabhängig voneinander bei der Heimatzeitung gemeldet, um ihre ganz persönlichen Glücks-Geschichten mit anderen zu teilen. Einer von ihnen ist der Altenstadter Christoph Zidek.

Beim Einkaufen in Schongau-West verliert er einen 100-Euro-Schein. Zuhause angekommen, bemerkt er den herben Verlust, fährt sofort zurück und sucht – im Geschäft, auf dem Parkplatz. „Auch wenn mir eigentlich völlig klar war: Wenn da ein Hunderter liegt, der ist weg.“ Am Abend ruft er in dem Geschäft an, hinterlässt seine Daten. Einen Hunderter hat dort keiner gefunden.

Dame findet 100-Euro-Schein und gibt ihn im Laden ab - Christoph Zidek bedankt sich mit Brief

Als am nächsten Tag das Telefon bei Zidek klingelt, kann er sein Glück gar nicht fassen: Eine ältere Dame hat den großen Schein vor dem Geschäft bei den Einkaufswagen gefunden – und im Laden abgegeben.

Noch gestern hat Christoph Zidek der bislang unbekannten Seniorin, die öfter in dem Geschäft einkauft, einen Brief geschrieben. „Es geht mir in allererster Linie nicht um den 100-Euro-Schein“, erzählt er vom Inhalt des Schreibens. „Ich finde es so unglaublich, dass jemand diese Haltung hat: Das gehört mir nicht, das wird irgendwo vermisst, es gehört nicht mir, ich gebe es zurück.“ Für Christoph Zidek zeugt seine Hunderter-Geschichte von Anstand und Charakter – „und ich werde diese Geschichte jedem erzählen“.

Auch ein älterer Herr aus Schongau hat sich dankbar an die Heimatzeitung gewandt und möchte seine aufmunternde Geschichte erzählen – seinen Namen will er dabei allerdings nicht in der Zeitung lesen. Es ist eine Woche her, dass der Schongauer gerade eben bei der Bank seinen Geldbeutel aufgefüllt hatte. Weiter ging es mit dem Auto zur Apotheke. „Dort kam ich vollbepackt raus, Mütze, Packerl und den Geldbeutel unter’m Arm. Da muss es passiert sein.“ Kurz darauf merkt er: Oh Schreck, der Geldbeutel ist weg. „Es war ein großer Schock.“

Schongauer verliert Geldbeutel und bekommt ihn vollständig zurück

Der Mann sucht rund ums Auto herum, „unter’m Auto, wie man das halt in seiner Hektik so macht“. Der Geldbeutel ist nicht aufzufinden. Der Schongauer beschließt, nach Hause zu fahren. Im Auto findet bereits das Kopfkino statt: „Ich habe gleich darüber nachgedacht, was da alles für Unannehmlichkeiten auf mich zukommen.“ Karten sperren, Ausweis und Führerschein neu beantragen.

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Als er zu Hause in die Einfahrt einbiegt, steht seine Frau in der Tür und winkt – zur Überraschung des Schongauers mit seinem Geldbeutel in der Hand. Den hatte ein junger Mann kurz zuvor nach einem Blick in die Brieftasche direkt abgegeben. „Und es hat gar nichts gefehlt!“ Der Schongauer kann es gar nicht fassen. „So etwas ist nicht alltäglich. In unserer Zeit schon gar nicht!“

Der Schongauer hofft nun darauf, dass der ehrliche Finder sich selbst im Zeitungsartikel wiederfindet und noch einmal vorbeischaut. „Es ist mir ein großes Bedürfnis, mich persönlich zu bedanken.“

Die Heimatzeitungen im Landkreis Weilheim-Schongau sind unter „merkur_wm_sog“ auf Instagram vertreten.

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