„Kräftiges Investitionsprogramm“ für Egling: Gemeinderat verabschiedet Haushaltsplan
„Stabil, realistisch und mit einer Portion Optimismus“: So fasste Eglings Bürgermeister Hubert Oberhauser den Haushaltsplan 2024 zusammen. Der Gemeinderat verabschiedete das Zahlenwerk.
Egling – „Stabil, realistisch und mit einer Portion Optimismus“: Mit diesen Worten fasste Bürgermeister Hubert Oberhauser (Freie Wähler) Eglings Haushaltsplan für das laufende Jahr zusammen. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats stellte Kämmerin Daniela Simon zunächst das umfangreiche Zahlenwerk vor, im zweiten Schritt verabschiedete es das Gremium einstimmig.
Egling: Gemeinderat verabschiedet Haushaltsplan
Eglings Etat besitzt ein Gesamtvolumen von 14,8 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt liegt bei 3,6 Millionen, der Verwaltungshaushalt bei 11,1 Millionen. Im Vergleich zum Vorjahr sinkt das Volumen um 1,82 Prozent. „Das ist aber nicht viel“, betonte Simon. An Einnahmen sind 3 Millionen Euro Gewerbesteuer geplant und 4,5 Millionen Euro Einkommenssteuer. Aus diesem Grund steigt die Kreisumlage auf 3,8 Millionen Euro an.
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Bedeutet: Egling muss 150 000 Euro mehr an den Landkreis überweisen als 2023. Abgesehen davon umfasst die Kreisumlage den größten Kostenpunkt im Verwaltungshaushalt. Ihr folgen Personalkosten in Höhe von 3,4 Millionen Euro. Davon beansprucht die Kinderbetreuung den größten Posten. Die Gemeinde ist Träger von fünf Einrichtungen. „Zum einen brauchen wir mehr Personal, zum anderen sind die Kosten für das bestehende Personal durch Tarifänderungen gestiegen“, erklärte Simon.
Zusammengerechnet liegen die Kita-Einnahmen bei 900 000 Euro. Ihnen gegenüber stehen allerdings 2,4 Millionen Euro Ausgaben. Dieser Umstand liegt Gemeinderat Josef Bail (Vereinigte Bürgerschaft) schwer im Magen. „Es geht hier um unsere Kinder, das ist recht und schön. Auf Dauer können wir uns das aber nicht leisten“, gab der Vize-Bürgermeister zu bedenken. Dem stimmte Oberhauser zu. „Früher oder später müssen wir uns hier realistisch mit der Gebührenschraube auseinandersetzen.“
„Kräftiges Investitionsprogramm“ für Egling - Großprojekt Schulsanierung
Ebenso kündigte der Rathauschef heuer ein „kräftiges Investitionsprogramm“ an: So pumpt die Großgemeinde insgesamt 3,6 Millionen Euro in die Feuerwehren, den Umbau des alten Schulhauses in Thanning und in die Generalsanierung der Grundschule mit Ausbau von Ganztagesplätzen. „Unser Wunsch wäre, heuer den Bauantrag einzureichen, um 2025 mit der Sanierung beginnen zu können“, so Daniela Simon.
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Das Großprojekt Schulsanierung wird Egling voraussichtlich 26 Millionen Euro kosten. 500 000 Euro davon sind bereits im Haushaltsplan 2024 für Bau-, Neben- und Planungskosten einkalkuliert. Mit 661 000 Euro schlägt zusätzlich die Sanierung der Ortsdurchfahrt Deining mit Straßenentwässerung und Gehwegerneuerungen zu Buche.
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Sämtliche Projekte gilt es zu finanzieren: zum Teil durch Rücklagen-Entnahmen in Höhe von 2,2 Millionen Euro. Ende des Jahres bleiben der Gemeinde als angesparter Notgroschen 1,8 Millionen Euro übrig. Ab 2025 soll den Rücklagen laut Simon wieder Geld zugeführt werden, „vorausgesetzt, die Steuereinnahmen bleiben“. Zusätzlich ist im nächsten Jahr eine Kreditaufnahme in Höhe von 14 Millionen Euro für die Schulsanierung geplant. Außerdem tilgt die Gemeinde jährlich mit 60 600 Euro den Kredit zur Finanzierung des erworbenen Springer-Anwesens.
Die positive Nachricht: Eglings Schuldenstand sinkt zum Jahresende leicht auf 954 000 Euro. „Alles in einem haben wir solide gewirtschaftet und eine gesunde, gefestigte Struktur“, bilanzierte Oberhauser. Trotzdem stünden der Gemeinde „sportliche und intensive“ Jahre bevor. „Da werden wir in Zukunft das ein oder andere Mal nein sagen müssen.“ kof