„Die Sonne macht müde“: Hitze raubt Besuchern die Kraft fürs Lenggrieser Festzelt

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Die Festwirte: Die Brüder Peter (li.) und Michael Gascha organisieren seit Jahren die Lenggrieser Festwoche. © arp

Einige Höhepunkte hatte die Lenggrieser Festwoche schon. Trotzdem fällt sie Zwischenbilanz der Festwirte und Aussteller gemischt aus.

Lenggries – Schon von Weitem hört man die Musik, es riecht nach Zuckerwatte, Kinder in Tracht fegen über den Platz. Die Lenggrieser Festwoche ist seit vergangenem Freitag voll im Gange. Highlights waren der Rock-Abend mit der Band „Nirwana“ und das Austropop-Konzert von „Auf A Wort“ sowie das jährliche Tauziehen. Dennoch ziehen die Festwirte und Aussteller eine gemischte Zwischenbilanz: Es ist einfach zu heiß.

Im Festzelt wird es recht schnell „mau“

„Du gspannst es total“, sagt Michael Gascha, der zusammen mit seinem Bruder Peter Gascha seit vielen Jahren das Fest organisiert. Zum Feststart seien zwar viele zum Freibierausschank am Rathaus gekommen und anschließend mit ins Zelt gezogen. „Die sind dann aber alle recht schnell wieder weg“, so der Festwirt. Im Zelt wird es laut Gascha generell recht schnell „mau“, das heißt die Besucher bleiben nicht lange. Aufgrund der heißen Temperaturen gehen viele erst zum Baden, bevor sie sich auf eine Maß ins Bierzelt setzen. Und nach einem langen Tag am See seien die Gäste dann zu erschöpft, um noch auf den Bänken zu tanzen. Denn, das weiß auch Gascha: „Sonne macht müde.“

„Letztes Jahr hatten wir Regen, jetzt die Hitze“: Alexander Kreischer weiß um das wechselhafte Wetter. Seit 15 Jahren kann man bei ihm auf Dosen werfen.
„Letztes Jahr hatten wir Regen, jetzt die Hitze“: Alexander Kreischer weiß um das wechselhafte Wetter. Seit 15 Jahren kann man bei ihm auf Dosen werfen. © Arndt Pröhl

Die etwas verhaltenen Besucherzahlen in den vergangenen Tagen sind somit keine Überraschung für den Festwirt: „Der Samstag war gut, aber es gab auf jeden Fall Luft nach oben. Auch das Tauziehen am Sonntagvormittag war gut besucht, aber das hat sich am Nachmittag wieder verflüchtigt.“ Der Festwirt bleibt trotzdem positiv: Er lasse sich nicht ärgern, er könne das Wetter schließlich nicht ändern. „Uns bleibt nix anderes übrig“, erklärt er. In anderen Festzelten habe es bereits Ideen für eine Belüftung gegeben, um die heiße Luft aus den Zelten zu befördern. Davon hält Gascha jedoch nicht viel: „Du griagst es ned raus, da bringt einmal Durchblosn a nix.“

Ich würde bei den Temperaturen auch nicht ins Bierzelt gehen.

Die Aussteller auf dem Festgelände bekommen die Hitze ebenfalls zu spüren. Auf die Frage, wie das Geschäft bisher laufe, antwortet Alexander Kreischer: „Bis jetzt nicht so rosig.“ Der Standbetreiber aus Dillingen an der Donau steht mit seinem Stand von „Dosenwerfen Kreischer“ schon seit 15 Jahren auf der Lenggrieser Festwoche. „Letztes Jahr hatten wir Regen, jetzt die Hitze“, beschreibt er die wechselnde Wetterlage. Er bleibt jedoch zuversichtlich. „Wir ham uns das Geschäft schließlich so ausgesucht“, sagt er.

Stammgast: Tobias Martel verkauft seit 17 Jahren in Lenggries Schokofrüchte.
Stammgast: Tobias Martel verkauft seit 17 Jahren in Lenggries Schokofrüchte. © Arndt Pröhl

Ähnlich gestimmt zeigt sich Tobias Martel. Der Münchner betreibt seit 17 Jahren den Stand „Michaela’s Schokofrüchte“ auf dem Festgelände und hat einen besonderen Bezug zum Fest. „Die Oma meiner Frau betreibt den Schießstand nebenan“, verrät er. „So sind wir dann zur Lenggrieser Festwoche gekommen.“ Er hat Verständnis, dass die Besucher ausbleiben: „Ich würde bei den Temperaturen auch nicht ins Bierzelt gehen“, gibt er ehrlich zu. Das Wetter sei aber ein „bekanntes Thema“, und die Auswirkungen für ihn seien ganz normal.

Lenggrieser Festwoche läuft noch bis Sonntag

Das perfekte Volksfestwetter ist laut Marcel Hoffmann „leicht bewölkt und kein Regen“. Der Betreiber des „Mega㈠scoot Autoscooter“ ist trotz des bisher geringen Ansturms gerne in Lenggries. Es ist „ein angenehmes Fest“, sagt er. Deswegen kommt er schon seit 2009 jährlich in die Gegend. Trotzdem ist die Hitze ein Faktor, den der Standbetreiber nicht ignorieren kann. „Grad am Freitag war viel weniger los als sonst“, äußert er sich zum Start der Festwoche.

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Sowohl die Standbetreiber als auch die Festwirte hoffen nun auf kühlere Temperaturen in den kommenden Tagen, um das Fest am Sonntag erfolgreich abzuschließen.

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