Stadtradeln-App liefert wichtige Informationen für den Radwegebau

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Auch an der Südseite der Peitinger Straße soll noch ein kombinierter Fuß- und Radweg entstehen, dort arbeiten bereits die schweren Baumaschinen. © Hans-Helmut Herold

Für Fahrradfahrer soll sich in Schongau noch einiges verbessern, derzeit laufen parallel mehrere Baustellen. Martin Blockhaus vom Bauamt wirbt nun dafür, dass sich alle, die sich heuer am Stadtradeln beteiligen, bitte über die App anmelden. Denn: Die daraus anonym generierten Daten helfen bei der Planung.

Bei der Vorstellung der Baumaßnahmen hatte Martin Blockhaus, Mitarbeiter im städtischen Bauamt, zuletzt mehrfach Zahlen im Gepäck, die sehr genau darauf schließen lassen, wie sich die Schongauer per Rad im Stadtverkehr bewegen. Schon 2023 konnte die Stadt nämlich – natürlich komplett anonymisiert – auf die Daten der App zurückgreifen, die man während der Zeit des Stadtradelns benutzen kann. Knapp 15 000 Kilometer Strecke waren auf diese Weise aufgezeichnet worden, gefahren von insgesamt 281 Personen.

Bisher mühselige Verkehrszählung

Während man bisher mühselig mit Verkehrszählungen für einzelne Punkte oder Bereiche arbeiten musste, die nicht unbedingt ein Gesamtbild lieferten, kann man nun über GPS die Bewegung der Fahrradfahrer aussagekräftig auswerten. Die Verkehrsverteilung kann man ebenso ablesen wie die Geschwindigkeit des anonymen Radfahrers. Auch die Altersverteilung der Gesamtfahrten ist interessant: Wenig überraschend machen die Schüler die größte Gruppe aus, die zweitgrößte Teilnehmergruppe sind die Radfahrer im Alter zwischen 51 und 60 Jahren.

Daten haben hohen Mehrwert für Schongau

„Für die Stadt Schongau haben die Daten einen hohen Mehrwert, da diese die täglichen Strecken der Alltagsradfahrer im Stadtgebiet widerspiegeln“, so Blockhaus im Gespräch mit der Heimatzeitung. Mit diesem Instrument habe die Stadt auch die besten Voraussetzungen, um Maßnahmen und damit Steuergelder gezielt in den Hauptrouten bzw. jeweils bedarfsgerecht einzusetzen. „Das ist ein gutes Instrument, eine richtig gute Planungsgrundlage, ich bin total begeistert“, so Blockhaus.

Erste Maßnahme, die aus den Daten hervorgegangen seien, ist die geplante zweite Querungshilfe in der Altenstadter Straße oben am Hollberg, die das künftige Baugebiet Südliches Eichenfeld anschließen soll. Baustart ist voraussichtlich schon in der kommenden Woche ab dem heutigen Montag. Die derzeit laufenden Maßnahmen in der Peitinger Straße waren durch die Auswertung der Daten 2023 bestätigt worden.

Der Fahrradweg Richtung Peiting ab der Märchenwaldkreuzung wird ab August erneuert.
Der Fahrradweg Richtung Peiting ab der Märchenwaldkreuzung wird ab August erneuert. © Hans-Helmut Herold

Die Nordseite an der Peitinger Straße entlang – zwischen Lech- und Kanalbrücke auf der linken Seite – ist bereits als kombinierter Rad- und Fußweg freigegeben. Nun graben die Bagger an der Südseite der Straße entlang bis dicht an die UPM-Häuser heran,

Bürgerinfo zur Fahrradstraße folgt

um auch dort den Weg für Fußgänger wie Radfahrer vorzubereiten wie auch neue Kanäle zu verlegen. Die Baumaßnahme sei dringend notwendig. „Es gab schon Beinaheunfälle“, verrät Blockhaus. Viel befahren ist auch der weitere Verlauf des Radwegs Richtung Peiting – Baustart soll im August sein.

Auch die Daten für die Wilhelm-Köhler-Straße brachten die Erkenntnis, dass im Bereich zwischen Berufsschule und Europaplatz eine Fahrradstraße mehr Sicherheit für die Fahrradfahrer bringen würde – denn Fahrradfahrer haben dann Vorrang. In Kürze soll es eine Bürgerinformation geben für Anwohner, „denn sie müssen es ja leben dort“, so Blockhaus. Er rechnet damit, dass die Bürgerinfo in den kommenden vier bis sechs Wochen geschehen wird, danach sei Baubeginn. Während der Pfingstferien soll der Weg hinterhalb der Berufsschule am Faulen Graben entlang erneuert werden, die Beleuchtung ist bereits fertiggestellt.

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