Laut Oberbürgermeister ist es ein „großer Erfolg der ehrenamtlichen Vereinsarbeit“: Die Fahrradzone am Goldberg in Freising wird nun offiziell eröffnet.
Freising – Es ist so weit: Die Fahrradzone Goldberg wird im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche, an der sich die Stadt Freising beteiligt, am Samstag, 21. September, um 11 Uhr an der Kreuzung Wippenhauser-/Möhlestraße feierlich eröffnet. Die IG Goldberg lädt anschließend zu einer Radltour über den Goldberg mit anschließendem Umtrunk an der Kreuzung Ferdinand-Zwack-/Blumenstraße ein. Dort stellt die Stadt Freising zudem die Bemühungen zur Förderung des Radverkehrs sowie das städtische Lastenradmietsystem mit Möglichkeit zur kostenlosen Probefahrt vor.
Hohe Radverkehrsdichte ermöglich Fahrradzone
Rückblick: Im Jahr 2022 war die Interessengemeinschaft (IG) Goldberg e.V. an die Stadt mit der Idee herangetreten, das Quartier in eine Fahrradzone mit Zusatzbeschilderung „Anlieger frei“ zu verwandeln. Die Anbindung der Schulen an der Wippenhauser Sraße, des Campus Weihenstephan und die abseitige Lage zu den Hauptverkehrsachsen der Wippenhauser Straße und Vöttinger Straße machen den Goldberg zu einer idealen Verbindungsachse für Radlerinnen und Radler.
Zum Hintergrund
Die Europäische Mobilitätswoche (EMW) findet jährlich zwischen 16. und 22. September statt. Kommunen und Unternehmen sind dabei europaweit aufgerufen, Projekte und Veranstaltungen rund um die nachhaltige Mobilität umzusetzen und auf die hohe Bedeutung des Themas hinzuweisen. Die Stadt Freising beteiligt sich bereits zum dritten Mal an der EMW.
Die Interessengemeinschaft Goldberg e.V. wurde 1981 aus der Bewohnerschaft des Goldbergs heraus gegründet mit dem Satzungsziel der Verkehrsberuhigung und der Intensivierung des nachbarschaftlichen Zusammenlebens. Ausschlaggebend war die hohe Verkehrsdichte in allen Straßen des Goldbergs, vor allem in der Ferdinand-Zwack-Straße.
Das Presseamt erläutert: „Entsprechend hat die Stadt Freising den Antrag geprüft und Zählgeräte in der Blumenstraße sowie Ferdinand-Zwack-Straße eingerichtet, um das Radverkehrsaufkommen zu erfassen. Die Ergebnisse der Fahrradzählstationen zeigten eine recht hohe Radverkehrsdichte, weswegen die Fahrradzone grundsätzlich möglich ist.“ Die Ergebnisse wurden dann von der Stadtverwaltung auch bei einer Vereinsausschusssitzung der IG Goldberg vorgestellt und gemeinsam diskutiert. Anschließend hatte die Stadtverwaltung dem zuständigen Ausschuss für Planen, Bauen und Umwelt empfohlen, die Fahrradzone (Anlieger frei) umzusetzen.
Anlieger sind frei
Diesem Vorschlag entsprechend dürfen nun am Goldberg neben Radfahrern nur noch Fußgänger sowie Anlieger mit ihrem Kfz unterwegs sein. Personen sind dann Anlieger, wenn sie am Goldberg selbst ihr Ziel haben: natürlich Anwohner und Beschäftigte, aber auch zum Beispiel deren Besucher, Handwerker, Kunden oder die Müllabfuhr.
Keine Anlieger sind Personen, die ihr Auto in dem Viertel abstellen und dann zum Beispiel in die Innenstadt gehen oder den Goldberg als Abkürzung nutzen. In einer Fahrradzone hat der Radverkehr Priorität: Man darf auch nebeneinander fahren. Fahrradzonen und -straßen sind wichtige Elemente für eine durchgehende Netzgestaltung des Radverkehrs in Nebenstraßen, in denen andere Radverkehrsanlagen wie Radwege oder Radfahrstreifen nicht möglich sind. Der Ausschuss hat diesem Antrag am 17. April einstimmig zugestimmt.
„Harmonische Zusammenarbeit“
Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher würdigte, dass diese Maßnahme vonseiten der Bürgerinnen und Bürger an die Stadt Freising herangetragen worden sei und nun als gemeinsames Projekt der Stadt und der Interessengemeinschaft umgesetzt werden könne. Die Interessengemeinschaft Goldberg dankt allen Mitgliedern und Anwohnenden für die aktive Teilnahme an der Ideenfindung und Ausarbeitung des Antrags. „Wir freuen uns sehr über die überaus harmonische Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung, insbesondere mit Dominik Fuchs als dem Mobilitätsmanager der Stadt Freising, die nun zu einem gelungenen Abschluss geführt werden kann“, betonte Michael Miller, Vorsitzender der Interessengemeinschaft.
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Eine deutliche Verbesserung der Verkehrssituation hatte die IG erreicht, als vor Jahrzehnten ein komplexes Einbahnstraßensystem eingerichtet wurde, das die direkte Nutzung des Goldbergs als Abkürzung unterband. Die seitdem immer größer werdende Dichte des ruhenden und fließenden Kfz-Verkehrs bei gleichzeitiger Zunahme des Radverkehrs veranlasste die IG, den Prozess der Verkehrsberuhigung im Viertel erneut aufzugreifen und weiterzudenken. So wurde die Idee einer Fahrradzone am Goldberg – damals die einzige in Freising – geboren. Der OB: „Es ist ein großer Erfolg der ehrenamtlichen Vereinsarbeit, dass sie in so kurzer Zeit umgesetzt werden konnte.“
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