Russischer „Shark“ in der Nähe der Krim gesichtet – neue Schwarzmeer-Offensive von Putin?

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Ein kleines russisches Schiff wurde vor der Krim gesichtet – nachdem Russland seine Marine weitgehend abgezogen hatte. Was der Kreml plant, ist unklar.

Sewastopol – Vor der südlichen Krim wurde ein kleines russisches Landungsschiff vom Typ „Shark“ entdeckt. Zuvor hatte die russische Marine die Küste vor der Halbinsel wegen Angriffen weitgehend geräumt. Ukrainische Streitkräfte setzen im Ukraine-Krieg weiterhin auf Luftangriffe auf russische Stützpunkte auf der Krim.

Putins Schwarzmeerflotte für den Ukraine-Krieg: Russischer „Shark“ in der Nähe der Krim gesichtet

Bei dem gesichteten Schiff soll es sich um ein Landungsboot des Projekts 1176 aus Sowjetzeiten handeln. Das Boot ist auch als Akula oder „Shark“ bekannt. Über die Sichtung berichtete zuerst ein lokaler Telegram-Kanal. Auf der Plattform X (ehemals Twitter) teilte ein Nutzer ein Bild des Schiffes und identifizierte es. Das Schiff wurde in der Nähe des Stützpunkts der Schwarzmeerflotte Russlands in Sewastopol gesichtet. Weitere Details und wann genau das Foto aufgenommen wurde, sind unklar.

Die Hafenstadt Sewastopol steht seit der Annexion der Krim im Jahr 2014 unter russischer Kontrolle. Die internationale Gemeinschaft erkennt Moskaus Herrschaft über die Krim nach wie vor nicht an.

Angriffe auf Krim: Russland hat Großteil der Marine im Schwarzen Meer abgezogen

Trotz russischer Bemühungen, ihre Verluste zu minimieren, gelingt es der Ukraine weiterhin, die Schwarzmeer-Flotte Moskaus erheblich zu schwächen und ihre eigene Präsenz in der Region auszubauen. Über die Einschätzung des britischen Geheimdienstes berichtete die Ukrainska Prawda. Im Juli wurden demnach mehrere Schiffe der kleinsten der vier russischen Flotten abgezogen. Noworossijsk sei der neue Rückzugsort für Wladimir Putins Marine.

Doch die Ukraine will sich damit nicht zufriedengeben. Die Krim, das Schwarze Meer und auch das Asowsche Meer bieten der russischen Flotte keine sichere Zuflucht mehr, erklärte Dmitri Pletentschuk zuvor im Gespräch mit dem ukrainischen Sender Kyiv24. Laut dem Marine-Sprecher hatte das letzte russische Patrouillenschiff mit zwei Begleitschiffen vergangenen Monat die Krim verlassen und Kurs auf Noworossijsk genommen. Bereits Anfang Juni hatte das Magazin Militarnyj berichtet, dass ein größerer Konvoi nach Noworossijsk verlegt worden sei.

Landungsschiff Projekt 1176
Das kleine russische Schiff „Shark“ wurde gesichtet, nachdem die Marine die Küste der Krim weitgehend geräumt hat. (Archivbild) © IMAGO/SNA/Dmitry Dubov

Neue Offensive?: Sichtung von russischem Schiff „Shark“ wirft Fragen auf

In den vergangenen Monaten hat Kiew vermehrt russische Marinedrohnen, unbemannte Luftfahrzeuge und Langstreckenraketen gegen Ziele auf der Krim und sogar auf dem russischen Festland eingesetzt. So sollen ukrainische Streitkräfte am 2. August etwa vier russische Flugabwehrraketenwerfer, ein Luftabwehrsystem und das Jagd-U-Boot Rostov-na-Donu angegriffen, so der ukrainische Generalstab. Dabei soll es ihnen gelungen sein, das U-Boot im Hafen von Sewastopol versenkt zu haben.

Die Sichtung des „Sharks“ wirft nun Fragen auf, ob der Kreml sich doch dazu entschieden hat, weitere Unterstützung der Marine zur Krim zu schicken – oder ob es einem strategischen Ziel dient. Da ein Teil der ukrainischen Kräfte in der Kursk-Offensive eingespannt ist, könnte Russland den Zeitpunkt nutzen, um an lückenhaften Fronten vorzustoßen oder die Krim wieder abzuschotten. (hk)

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