Ehemaliges Brauneck-Hotel: Alles neu – vom Keller bis zum Dach

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Hat vorübergehend ein neues Dach: das einstige Brauneck-Hotel. Der Aufbau dient aber nur dem Wetterschutz, der darunter liegenden Stockwerke, die praktisch in den Rohbauzustand zurückversetzt werden. © Bock

Das ehemalige Arabella Brauneck-Hotel ist eine Großbaustelle. Seit Ende April wird gebaut. Knifflig ist vor allem die Ertüchtigung der Statik. Doch es läuft alles nach Plan.

Lenggries – Das fünfgeschossige Gebäude des ehemaligen Arabella Brauneck-Hotels hat ein neues Dach bekommen. Das bleibt aber nur vorübergehend. „Es ist ein Wetterschutzdach, das später wieder abgebaut wird“, erklärt Christoph Hertwig. Eine Gesellschaft rund um den Lenggrieser Immobilienentwickler hatte das ehemalige Brauneck-Hotel 2021 von der Blue Lion GmbH der Familie Schörghuber gekauft. Das Schutzdach ist notwendig, weil in den Stockwerken darunter kaum etwas so bleibt, wie es war. Man gehe letztlich auf den Rohbauzustand zurück, sagt Hertwig.

Großbaustelle am ehemaligen Brauneck-Hotel: Nächster Schritt ist Abbruch des Nebengebäudes

Ertüchtigt werden muss die gesamte Statik des Hauses, das zu den Olympischen Spielen 1972 in München gebaut wurde. Das Gebäude erhält künftig ein sechstes Obergeschoss mit viel Glas. Dort findet eine Rooftop-Bar Platz. Auch der neue Fitness- und Wellnessbereich wird dort unterkommen. Im Untergeschoss, in dem sich derzeit die Sauna befindet, wird künftig die Technik untergebracht. Höher wird der Komplex durch das sechste Stockwerk nicht. Es ersetzt vielmehr das bisherige asymmetrische Dachgeschoss. Die Arbeit an der Statik ist anspruchsvoll. Stützen und Träger müssen eingebaut werden. „Wir müssen das gesamte Gebäude – zum Teil vom Keller bis zum Dach – abstützen“, sagt Hertwig.

Der nächste große Schritt wird der Abbruch des Nebengebäudes. „Dadurch werden wir mehr Platz haben, derzeit ist es sehr eng“, sagt Hertwig mit Blick auf die Baustelle. Später wird an dieser Stelle ein Neubau entstehen. Das Appartementgebäude wird Personalunterkünften im gesamten ersten und zweiten Obergeschoss bieten. 30 Einheiten sind dort angedacht. Im Parterre sind ein Konferenzraum vorgesehen sowie Aufenthalts- und Sanitärräume für die Mitarbeiter.

Nachhaltigkeit spielt bei der Planung eine große Rolle

114 Zimmer wird das Hotel nach dem Umbau haben. Eines davon wird bereits in absehbarer Zeit fertig sein. „Für die Abnahme durch Marriott wird ein Musterzimmer komplett fertiggestellt“, sagt Hertwig. Wie berichtet, steigt die weltweit agierende Kette in Lenggries ein. Aus dem ehemaligen Arabella Brauneck-Hotel wird ein Haus des „Tribute Portfolio“ der Marriott-Gruppe. Die neue Gebäudehülle soll bis Ende des Jahres fertig sein, dann erfolgt der Innenausbau. „Für die Innenarchitektur zeichnet das renommierte Unternehmen Joy Design verantwortlich“, heißt es in einer Pressemitteilung.

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Bei der Sanierung wird großen Wert auf die künftige Energieeffizienz des Hauses gelegt. Tatsächlich wird es am Ende nahezu energieautark sein. Geplant ist eine Grundwasserwärmepumpe. Der Strom dafür kommt von den PV-Anlagen am Gebäude. Solar-Paneele gibt es nicht nur auf dem Dach. In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat auch seine grundsätzliche Zustimmung dazu erklärt, dass auch Module an den Balkonen angebracht werden können. „Wir brauchen jedes Kilowatt, um die KfW-Standards einhalten zu können“, sagt Hertwig. Vom Dach alleine – Anlagen entstehen auf dem Haupthaus und dem Nebengebäude – komme nicht genug Strom, vor allem nicht im Winter, wenn Schnee auf den Modulen liegen könnte. Dazu bekomme das gesamte Haus eine zeitgemäße Dämmung. Der Nachhaltigkeitsaspekt spiele bei der Planung eine große Rolle.

Neues Hotel soll 2025 fertig werden

Momentan liege man voll im Zeitplan, sagt Hertwig. Es sei auch nicht schwierig gewesen, Handwerker für die Arbeiten zu finden. „Es gab immer gute Angebote.“ Bevorzugt mit eingebunden wurden von Hertwig und dem künftigen Betreiber, der Signo Hospitality Lenggries GmbH, lokale Betriebe. „So werden etwa die Zimmerer-, Baumeister- und Betonarbeiten sowie die Entsorgung von Firmen vor Ort und aus der Region durchgeführt“, heißt es in einer Pressemitteilung.  Komplett fertig sein soll das Projekt im dritten Quartal 2025. Wie das Hotel dann heißen wird – das ist im Moment noch geheim. (va)

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