Walchenseekraftwerk: Zum 100-Jährigen in weltweite Ruhmeshalle
Das Walchenseekraftwerk in Kochel feiert heuer sein 100-jähriges Bestehen. Nun gab es eine besondere internationale Auszeichnung - die bislang nur vier Werke in Europa hatten.
Kochel - Das 1924 in Betrieb gegangene Walchenseekraftwerk in Kochel feiert heuer sein 100-jähriges Bestehen. Nun gab es ein besonderes Geschenk zum runden Geburtstag: Das Kraftwerk wurde wegen seines Alters und der Bedeutung in die internationale Hydro Hall of Fame der Wasserkraftwerke aufgenommen. In der Ruhmeshalle sind nur fünf Werke aus Europa.
Das Walchenseekraftwerk in Kochel wurde zum 100-jährigen Bestehen in Hydro Hall of Fame aufgenommen
Hinter der illustren Liste von Werken, vor allem aus den USA und Kanada, steht die internationale Organisation Hydro Review, ein wichtiges Nachrichtenportal der Branche. Hydro Review nimmt seit 1995 Anlagen in die Hall of Fame auf, die seit 100 Jahren oder länger ununterbrochen in Betrieb sind – und damit für Langlebigkeit und Nachhaltigkeit stehen. „Diese prestigeträchtige Gruppe verdeutlicht die langjährigen und bedeutenden Beiträge von Wasserkraftwerken, darunter saubere erneuerbare Energie, emissionsfreie Erzeugung und Zuverlässigkeit,“ wird Hydro Review von Uniper in einer Mitteilung zitiert.

Entsprechend ist stolz ist man bei Uniper über die Auszeichnung auf globaler Ebene. Diese „steht sinnbildlich für den jahrzehntelangen Einsatz und den unternehmerischen Mut früherer Generationen“, so Klaus Engels, Direktor Wasserkraft Deutschland. Die mit der Ernennung überreichte Skulptur soll laut Betreiber im Infozentrum des Walchenseekraftwerk ihren Platz finden.
Das Rest-Programm des Festjahrs
Betreiber Uniper feiert 100 Jahre Walchenseekraftwerk heuer noch mit weiteren Terminen für die Öffentlichkeit:
• 8. September: Tag des offenen Denkmals im Erlebniskraftwerk. Besonders: Auffahrten zum Wasserschloss.
• 26. September: Vortrag Autor Helmut Renner, Buchvorstellung „100 Jahre Walchenseekraftwerk – eine Gesamtbetrachtung“.
• 17. Oktober: Vortrag Jan Borgmann, Leiter volkskundliche Sammlung im Freilichtmuseum Glentleiten, „Wie der Strom aufs Land kam – Elektrifizierung im ländlichen Oberbayern“.
• 7. November: Vortrag Dr. Wilhelm Füßl, Historiker und Archivar, „Oskar von Miller (1855-1934). Pionier der Elektrotechnik und Gründer des Deutschen Museums“.
Die Vorträge finden im Medien-Raum des Info-Zentrums am Walchenseekraftwerk statt. Am Tag des Termins ist die Einkehr ab 17 Uhr geöffnet, um 18.30 Uhr starten die Vorträge. Der Besuch ist kostenlos. Die Veranstalter bitten um Anmeldung über den Ticket-Shop des Partners KKK (www.shop-kkk-lenggries.de). Infos unter Telefon 08042/912465.
Lob von Söder, Freude über Auszeichnung
Als Bayerns Ministerpräsident Markus Söder im Juni das Walchenseekraftwerk in Kochel-Altjoch besuchte, hatte er zum Festabend nicht nur Glückwünsche zum 100-Jährigen der Anlage mitgebracht. Das Kraftwerk, 1924 in Betrieb gegangen, sei ein „technisches Wunderwerk“ lobte der Landesvater und legte nach: „Wasserkraft hat Zukunft“, zeigte sich Söder sicher. Ein paar Wochen später können sich Manager und Mitarbeiter von Betreiber Uniper mit der Aufnahme in die globale Hydro-Ruhmeshalle erneut über ein Lob für ihr Walchenseekraftwerk freuen.
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Nur einer von fünf Europäern in Ruhmeshalle
Die Auszeichnung wurde am 18. Juli bei der internationalen Wasserkraft-Messe, „Hydrovision“, in Denver/USA verliehen. Die Messe ist laut Theodoros Reumschüssel, Sprecher der Uniper Kraftwerke, die weltweit größte Veranstaltung der Wasserkraftbranche mit mehr als 1200 Teilnehmern. Beim Betreiber freut man sich. Uniper-Manager Engels: „Wir sind stolz, dass wir das Walchenseekraftwerk als historisch bedeutsame und gleichzeitig für die aktuellen Herausforderungen der Energiewende wichtiges Kraftwerk in unserem Portfolio haben.“
Das oberbayerische Werk ist nur einer von fünf Europäern in der Ruhmeshalle – neben Alvkarleby (Uppsala/Schweden), Carlo Esterle (Italien), Lake Vyrnwy (Powys/Wales) und Miljacka (Dalmatien/Kroatien).
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