Mit Rollator oder Rollstuhl im Bus: VdK Geretsried zeigt Probleme auf – Besserung in Sicht

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Rollstuhlfahrer und Nutzer eines Rollators, die den Stadtbus in die Neue Mitte nutzen wollen, stoßen immer noch auf Probleme. © Uwe Anspach

Zwei Freundinnen, beide auf Rollatoren angewiesen, können nicht gemeinsam mit dem Stadtbus fahren. Der VdK Ortsverband Geretsried kritisiert die mangelnde Kapazität für Rollatoren und Rollstühle in Bussen.

Zwei Freundinnen wollen mit dem Bus zum Einkaufen in die Neue Mitte fahren. Beide sind die auf einen Rollator angewiesen. Können sie mit dem Stadtbus ihr Ziel erreichen? Diese Frage stellt der VdK Ortsverband in einer Pressemitteilung. Und die Antwort lautet: nein.

Nur ein sicherer Abstellort in jedem Bus

„In den bisherigen Bussen ist jeweils nur ein sicherer Ort für einen Rollator oder Rollstuhl vorhanden“, erklärt der Pressesprecher des VdK Geretsried, Arno Bock. Der Busfahrer wird deshalb aus Sicherheitsgründen nur den Zustieg einer Person mit Rollator gestatten, mutmaßt er. Sollte bereits ein Rollstuhl oder Kinderwagen im ankommenden Bus sein, muss man auf den nächsten Bus warten.

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VdK-Chefin Cornelia Irmer hat das Problem Bock zufolge „schon lange ausgemacht“ und von den Busherstellern und Busbetreibern mehrfach verlangt, dass die Sondernutzungsfläche für Menschen, die auf Rollstuhl, Kinderwagen oder ähnliches angewiesen sind, im Bus deutlich erweitert werden müsse. Auch müssten die Bushaltestellen ertüchtigt werden, dass Fahrgäste ohne Stufen in den Bus gelangen können.

Eine Lösung ist in Arbeit

Auf Cornelia Irmers Intervention hin habe das Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen mitgeteilt, dass der MVV intensiv an der Neugestaltung des Bus-Innenraumdesigns arbeite. Das Projekt sei derzeit in der Ausarbeitungsphase und solle bei Neuausschreibungen von Buslinien ab Ende 2024 berücksichtigt werden. Im Rahmen des neuen Bus-Innendesigns stünden die individuellen Bedürfnisse der Fahrgäste im Zentrum und die Punkte, die Irmer genannt hat, seien dabei vom Landratsamt in den Anforderungskatalog aufgenommen. Wohlbefinden und Sicherheit der Passagiere sollen oberste Priorität haben.

Bock: „Zu den voraussichtlich wichtigsten Neuerungen gehört dabei die (flexible ) Erweiterung der vorhandenen Sondernutzungsflächen auf mindestens zwei Stellmöglichkeiten.“ Zudem seien barrierefreie, lichtgeführte Ein- und Ausstiege geplant, die auch sehbehinderten Menschen Orientierung geben können. Die Busse werden möglichst nicht über Stufen oder Treppen verfügen. Insgesamt werde Flexibilität eine entscheidende Rolle im neuen Innendesign der MVV-Busse spielen, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Fahrgäste Rechnung zu tragen.

Bisherige Busse können nicht einfach entsorgt werden

Den Betroffenen geht das natürlich alles zu langsam, ist sich der VdK bewusst. „Klar ist aber auch, dass die bisherigen Busse nicht einfach auf den Schrottplatz gefahren werden können“, unterstreicht Bock. Dennoch positive: die Bedürfnisse der Menschen mit Mobilitätseinschränkungen sind in den Verwaltungen angekommen.

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Eine Anregung hat der VdK noch: Vielleicht gelingt es ja auf den Fahrplänen oder der MVV-App anzugeben, welche Ausstattung der jeweilige Bus hat.

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