Tölzer Realschule auf dem Weg zur Klimaschule

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Wollen die Tölzer Realschule zur Klimaschule machen (v.li.): Schulleiter Klaus Förster, Deutsch- und Religionslehrer Benjamin Schreiber, Klimaschutzmanagerin Veronika Böhm und Schülerin und Wertebeauftragte Laura Heffel. © fs

Die Tölzer Realschule bewirbt sich für das Gütesiegel „Klimaschule Bayern“. Einige Klimaschutzmaßnahmen haben Schüler und Lehrer bereits gemeinsam umgesetzt. Weitere sind in Planung.

Bad Tölz – Die Realschule Bad Tölz hat Großes vor: Sie will die erste Klimaschule im Landkreis werden. Der Bewerbungsprozess, an deren Ende die Schule das Gütesiegel „Klimaschule Bayern“ verliehen bekommt, soll noch heuer starten. In ganz Bayern tragen nur 57 Schulen diesen Titel. Bei der Auftaktveranstaltung wurde erstmals ein Katalog mit Klimaschutzmaßnahmen sowie eine CO2-Bilanz vorgestellt.

Viele Projekte schon umgesetzt

„Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderung, vor der wir gerade stehen“, betont Deutsch- und evangelischer Religionslehrer Benjamin Schreiber. Er hatte die Idee, die Realschule zur Klimaschule werden zu lassen. Auch die Schüler wissen um die Bedeutsamkeit des Klimaschutzes. „Das ist unsere Welt, unsere Zukunft“, sagte Zehntklässlerin und Wertebotschafterin Laura Heffel. Auch die nächste Generation solle einen lebenswerten Planeten vorfinden.

Das Projekt Klimaschule baut laut Schreiber dabei auf drei Säulen, die alle Hand in Hand gehen: Erstens gehe es darum den gesamten Emissionsaustoß des Schulbetriebs zu erfassen und im zweiten Schritt zu reduzieren. „Es ist erstaunlich, was alles so dazu gehört“, sagte Schreiber. Von Kopierpapier über Klassenfahrten und den Stromverbrauch sei eine Menge zu berücksichtigen. Der letzte Baustein stellt die Sensibilisierung der Schüler für den Klimaschutz dar. Schon jetzt gebe es in jeder Klasse Klimabotschafter, die unter anderem darauf achten, dass beim Verlassen des Raums das Licht ausgeschaltet und die Fenster geschlossen sind. „Im Idealfall tragen die Schüler das dann auch nach Hause“, so Schreiber.

E-Ladesäule an Schule angedacht

Der Weg zur Klimaschule besteht aus insgesamt zehn Stationen, darunter die Erstellung einer CO2-Bilanz und eines Klimaschutzplans, in welchem bereits durchgeführte und geplante Klimaschutzmaßnahmen aufgelistet werden. Beides werde derzeit fertiggestellt, berichtete der Deutschlehrer. Der Maßnahmenkatalog umfasst dabei Maßnahmen in folgenden acht Handlungsfeldern: Abfall, Einkauf, Ernährung, Kommunikation, CO2-Kompensation, Mobilität, Strom und Wärme. Nach und nach sollen immer mehr Projekte in den einzelnen Bereichen hinzukommen.

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Bei der Umsetzung ist man Schreiber zufolge schon weit gekommen. Zum Beispiel setzte man im Bereich Ernährung auf ein vegetarisches Angebot am Pausenverkauf oder Wasserspender. Zudem ist ein Fairtrade-Tag im Tölzer „Eine-Welt-Laden“ geplant. Beim Thema Wärmeversorgung sei die Schule mit dem integrierten Hackschnitzelkraftwerk „top aufgestellt“, ergänzte Veronika Böhm, Klimaschutzmanagerin beim Landratsamt.

Bereitschaft der gesamten Schulfamilie erforderlich

Laut der für 2022 erstellten CO2-Bilanz verursacht der Schulbetrieb mit 544 Schülern und 52 Mitarbeitern Emissionen in Höhe von 260 Tonnen CO2-Äquivalenten. Besonders die Anfahrt schlage zu Buche. „Der Teilbereich Mobilität ist für etwa die Hälfte der Emissionen verantwortlich“, erklärt Schreiber. Dem sollen die bereits ins Leben gerufene Maßnahmen entgegenwirken. Neben der Einführung eines Fahrrad-Workshops sowie digitaler Elternabende nehme man seit Jahren beim Stadt-Radeln teil, zählte der Lehrer auf. Weiter sei eine E-Ladesäule an der Schule angedacht.

Damit die Klimaschutzmaßnahmen letztendlich von Erfolg gekrönt sind, sei die Bereitschaft der gesamten Schulfamilie notwendig. „Das kann nur funktionieren, wenn Schüler, Eltern und Lehrer mitziehen“, betonte er. Derzeit läuft eine Vorprüfung der Bewerbungsunterlagen. Wenn es alles gut läuft, kann der Bewerbungsprozess noch dieses Jahr starten und sich die Realschule bald Klimaschule nennen.

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