Verfüllung der Kiesgrube: Gemeinderat sieht Verlängerung skeptisch
Die Firma Rohrdorfer kann eine Frist zur Verfüllung der Kiesgrube an der Hienlohestraße nicht einhalten. Das Unternehmen hat bei der Gemeinde um eine Verlängerung um fünf Jahre gebeten. Im Gemeinderat stieß der Antrag auf wenig Verständnis. Die Verwaltung will nun einen Kompromiss vorschlagen.
Otterfing – Bis Ende des Jahres sollte ein Teil der Rohrdorfer-Kiesgrube östlich der Hienlohestraße eigentlich Geschichte sein: Der Vertrag, den die Gemeinde Otterfing mit der Firma Rohrdorfer geschlossen hatte, sieht vor, dass die Verfüllung dieses Teils bis zum 31. Dezember 2024 abgeschlossen ist. Bauamtsleiter Hubert Zellner teilte dem Gemeinderat nun in der öffentlichen Oktober-Sitzung mit, dass das Unternehmen einen Antrag auf Verlängerung gestellt hat. Die Firma könne die Frist nicht einhalten.
Unternehmen beantragt Verlängerung um fünf Jahre
„Die Wiederverfüllung ist nicht wie geplant und fristgerecht möglich“, erklärte Zellner dem Gremium. Die Firma beantrage deshalb, den Vertrag um fünf Jahre auf den 31. Dezember 2029 zu verlängern. Grund für die Verzögerung sei fehlendes Material, mit dem die Grube verfüllt werden könne. Erst im Januar hatte das Gremium einem Antrag zugestimmt, dass die Firma Rohrdorfer die Kiesgrube auch mit Bauschutt und Gleisschotter füllen darf. Bis Anfang des Jahres wurde zur Verfüllung nur unbelasteter Erdaushub verwendet. Die Verfüllung besagter Grube begann vor mittlerweile acht Jahren. Einige Bereiche sind bereits rekultiviert, im westlichen Teil darf noch bis 2027 Kies abgebaut werden. Das gesamte Areal, so schreibt es die Genehmigung vor, muss bis 2029 vollständig rekultiviert sein. Die Verwaltung schlug vor, dem Antrag auf Verlängerung zuzustimmen.
Georg Schlickenrieder (CSU) sprach sich gegen eine Verlängerung aus. „Seit 40 Jahren ist Rohrdorfer in Otterfing ansässig. Und regelmäßig reichen sie Anträge ein, weil sie das Ausgemachte nicht erfüllen“, stellte er fest. Der Ort dulde seit Jahren den Lkw-Verkehr über die Hienlohestraße und das Gewerbegebiet. „Was haben wir von Rohrdorfer?“ Die Firma habe der Gemeinde in den vergangenen Jahren nicht immer die Wahrheit gesagt, warf er hinterher.
Lkw-Verkehr „jahrzehntelanges Problem“
Roberto Sottanelli (SPD) stimmte seinem Ratskollegen zu, dass es sich beim Lkw-Verkehr um ein „jahrzehntelanges Problem“ handle. Allerdings werde man die Kieslaster nicht so schnell los, gab er zu bedenken. Sottanelli sprach sich dafür aus, einen Kompromiss über eine Verlängerung um drei Jahre auszuhandeln. „Sie haben das ja gewusst“, sagte er mit Blick auf die Frist, „es muss auch mal Schluss sein.“
Auch Thomas Hogger (Grüne) war von einer Verlängerung um fünf Jahre nicht begeistert: „Beim letzten Mal haben sie gesagt, dass sie zum letzten Mal verlängern.“ Er forderte die Gemeinde auf, sich von der Firma Rohrdorfer einen detaillierten Zeitplan vorlegen zu lassen, „damit in fünf oder drei Jahren nicht wieder das Gleiche passiert“.
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Gemeinde will Kompromiss vorschlagen
Bürgermeister Michael Falkenhahn (SPD) wies darauf hin, dass die Firma nur unbelastetes Material zur Verfüllung verwende, dass sie derzeit nicht bekommen würde. „Die Firma Rohrdorfer hat auch kein Interesse daran, nicht zu verfüllen.“ Der Verkehr und das Ortsbild bei der Grube seien eine „unsägliche“ Situation, doch in der Münchner Kiesebene müsse die Gemeinde auch die nächsten 50 Jahre mit solchen Betrieben leben. Auch Falkenhahn sprach sich für einen detaillierten Zeitplan aus, den die Firma erstellen soll.
Bauamtsleiter Zellner kündigte an, nochmals Gespräche mit dem Kiesunternehmen zu führen und einen Kompromiss vorzuschlagen. Eine Entscheidung ist dann für die Sitzung des Bauausschusses im November geplant. (sf)