Waffenhilfe für Kiew im Ukraine-Krieg: Pistorius kündigt milliardenschweres Paket an

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Waffenhilfe für Kiew im Ukraine-Krieg: Pistorius kündigt riesiges Paket an

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Deutschland stockt die Militärhilfe auf: 15 Leopard-1-Panzer, 100.000 Artilleriegranaten und vier IRIS-T-Luftabwehrsysteme sollen in die Ukraine rollen.

Brüssel – Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat ein neues milliardenschweres Waffenpaket für die Ukraine angekündigt. Die Lieferung umfasst laut Medienberichten unter anderem vier IRIS-T-Luftverteidigungssysteme, 15 Kampfpanzer vom Typ Leopard 1A5, 300 Aufklärungsdrohnen sowie 100.000 Schuss Artilleriemunition. Die Systeme sollen noch in diesem Jahr geliefert werden. Zusätzlich stellte Pistorius Kiew im Ukraine-Krieg weitere IRIS-T-Systeme für die Folgejahre sowie 1.100 Bodenüberwachungsradare in Aussicht.

Für Verteidigung im Ukraine-Krieg: Pistorius kündigt milliardenschweres Waffenpaket für die Ukraine an

Die Ankündigung erfolgte am Rande des Treffens der Ukraine-Kontaktgruppe im Ramstein-Format, das erstmals unter deutsch-britischer Führung im NATO-Hauptquartier Brüssel stattfand. Wie das Bundesverteidigungsministerium auf seiner Homepage mitteilte, nahmen rund 40 Staaten teil, darunter virtuell der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und US-Verteidigungsminister Pete Hegseth. Die USA hatten sich nach der Amtsübernahme von Präsident Donald Trump aus der Führung des Formats zurückgezogen, das sie 2022 initiiert hatten.

Deutschland stellt der Ukraine erneut mehrere Milliarden Euro bis 2029 zur weiteren militärischen Unterstützung bereit. Das Nachrichtenportal RND erklärt, dass sieben Milliarden Euro für Waffen in diesem Jahr und weitere acht Milliarden bis 2029 vorgesehen sind. „Wir brauchen eine militärisch starke Ukraine. Nur dann kann der Verhandlungsprozess zu einer dauerhaften und gerechten Friedenslösung führen“, begründete Pistorius das Engagement. Die Mittel fließen unter anderem in 30 Patriot-Lenkflugkörper, 25 Schützenpanzer Marder und 14 Artilleriesysteme.

Waffen im Ukraine-Krieg: Bundeswehr und weitere Nato-Staaten setzen auf „elektromagnetischen Kampf“

Ein zentrales Ergebnis des Treffens ist die Gründung einer Fähigkeitskoalition „Elektromagnetischer Kampf“, wie das Verteidigungsministerium meldet. Gemeinsam mit zehn Partnern soll die Ukraine bei der Drohnenabwehr, der Störung gegnerischer Kommunikation und der Sicherung eigener Systeme unterstützt werden. „Die Kontrolle des elektromagnetischen Spektrums ist im modernen Krieg für eine wirksame Gefechtsführung unerlässlich“, betont das Ministerium auf seiner Website.

Mehrere Staaten sicherten weitere Hilfen zu: Großbritannien und Norwegen investieren laut RND 500 Millionen Euro in Drohnen und Panzerabwehrminen. Litauens Verteidigungsministerin Dovile Sakaliene warnte: „Der Sommer könnte sehr schwierig werden für die Ukraine.“

Boris Pistorius
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) verkündet in Brüssel Waffenlieferungen im Wert von Milliarden für die Ukraine – darunter IRIS-T-Systeme, Leopard-Panzer und Drohne. © IMAGO/EVENTPRESS Jeremy Knowles

Mängelbericht über deutsches Kriegsgerät: Pistorius zeigt sich überrascht

Gleichzeitig reagierte Pistorius auf Medienberichte über Mängel an geliefertem deutschen Kriegsgerät, darunter Panzerhaubitzen 2000 und Leopard-Panzer. „Diese Berichte habe ich mit Erstaunen zur Kenntnis genommen, weil wir im regelmäßigen Austausch sind mit unseren ukrainischen Partnern“, sagte er gegenüber RND. Beschwerden seien ihm nicht bekannt, einzelne Ausfälle nach dreijährigem Einsatz seien aber möglich.

Mit dem Paket sendet der Westen ein Signal der Geschlossenheit – auch ohne US-Führung. Wie Pistorius betonte: „Es geht also weiter mit unserer zuverlässigen Unterstützung.“ (AFP/chnnn)

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