Letzte Geflüchtete sind ausgezogen: Alle Sporthallen im Kreis Miesbach wieder frei

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Als Notunterkunft und dezentrale Drehscheibe fungierte noch bis vor wenigen Tagen die Berufsschulturnhalle in Miesbach. Zur Erleichterung von Landrat Olaf von Löwis (r.) ist nun auch diese Halle geleert. © Archiv Thomas Plettenberg

Die drei Sporthallen im Kreis Miesbach, die als Flüchtlingsunterkünfte dienten, sind allesamt wieder frei. Während in Tegernsee demnächst eine Sanierung beginnt, müssen in Miesbach noch die Gutachter ran.

Miesbach/Tegernsee - Schulen und Sportvereine dürfen aufatmen: Aus den drei Sporthallen im Landkreis, die während der vergangenen drei Jahre mit geflüchteten Menschen belegt waren, sind nun die letzten Bewohner ausgezogen. Dies gilt auch für die Halle der Miesbacher Berufsschule, die bis zuletzt noch als dezentrale Drehscheibe für die Erstaufnahme im Landkreis genutzt wurde. In einer Pressemitteilung des Landratsamts von Montagnachmittag (24. Februar) zeigt sich Landrat Olaf von Löwis (CSU) erleichtert, dass die Hallen geleert werden konnten: „Ich bin sehr froh und dankbar, dass wir damit eines meiner größten Ziele erreicht haben.“ Jetzt geht es an die Sanierungen.

Landratsamt: Hallen konnten dank Warngauer Unterkunft geleert werden

Der Durchbruch kam laut Landratsamt mit der Fertigstellung der Flüchtlingsunterkunft in Warngau Anfang dieses Jahres. In dem Containerdorf neben der Vivo können bis zu 500 Menschen unterkommen. Dies habe es dem Landkreis ermöglicht, die Hallen zu leeren, heißt es in der Pressemitteilung. Den Beginn machte die Sporthalle des Gymnasiums Tegernsee, die bereits im Oktober 2024 geräumt wurde – allerdings zu dieser Zeit noch zu Lasten der Miesbacher Hallen. Aus der Gymnasiums-Halle und der Berufsschulhalle in Miesbach seien die letzten Geflüchteten vor wenigen Tagen nach Warngau umgesiedelt worden, teilt die Kreisbehörde mit.

Erstaufnahme von Geflüchteten erfolgt künftig im Landratsamt

Das Landratsamt bezeichnet die Räumung der Berufsschulhalle in Miesbach als „letzten Coup“. Bislang fungierte die Halle als dezentrale Drehscheibe. Bedeutet: Die Busse, die in der Regel alle zwei Wochen in den Landkreis geschickt werden, wurden hier in Empfang genommen, ehe die Geflüchteten in dezentrale Unterkünfte im Landkreis verteilt wurden. „Mit einem wahren Kraftakt möchte man nun den Registrierungsprozess in dafür ausgestattete Räume des Landratsamts verlegen und die Menschen danach nach Warngau bringen“, schreibt die Behörde. Gegebenenfalls würden die Menschen dann für eine Anschlussunterbringung weiter verteilt. In der Unterkunft in Warngau selbst, die aktuell mit etwa 230 Menschen belegt ist, sei eine Erstaufnahme aufgrund fehlender technischer Voraussetzungen nicht möglich.

Turnhalle in Tegernsee ist nach den Osterferien wohl wieder nutzbar

Und wie geht es weiter mit den Hallen? In Tegernsee sind laut Landratsamts-Sprecherin die Gutachten mittlerweile abgeschlossen. Ehe man die ohnehin fällige Generalsanierung der Halle angeht, werde man vorerst die für eine Interimsnutzung notwendigen Reparaturen durchführen, auch an der Kletterwand. „Vorsichtigen Schätzungen zufolge wäre die Tegernseer Halle nach den Osterferien so wieder nutzbar“, heißt es. Für das Jahr 2027 werde dann die Generalsanierung angestrebt.

Für Miesbacher Hallen müssen zunächst Gutachten erstellt werden

In der Halle des Gymnasiums Miesbach, wo bis vor Kurzem noch Menschen eine Notunterkunft fanden, laufe der Prozess mit Gutachten und Schadensfeststellung dagegen erst an. „Erst danach können der Umfang und die Dauer der Sanierungsmaßnahmen genau abgeschätzt werden.“ Ähnlich ist die Situation bei der Berufsschulhalle. Auch hier würden demnächst die Gutachter ihre Arbeit aufnehmen, teilt das Landratsamt mit. Jede Art der Sanierung müsse in enger Absprache mit der Regierung von Oberbayern erfolgen. Der Landrat versichert aber: „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Hallen wieder ihrer eigentlichen Bestimmung zu übergeben.“

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