Verkehrsinsel und Schutzstreifen: Besser unterwegs in Unterzeismering
Die Situation von Fußgängern und Radfahrern in Unterzeismering soll verbessert werden. Verkehrsinseln und eventuell ein Schutzstreifen stehen auf der Liste, und das unter Umständen sogar bald. Eine Ampel nördlich der Erlenstraße hingegen ist unmöglich.
Unterzeismering – Der Tutzinger Ortsteil Unterzeismering soll sicherer für Fußgänger und Fahrradfahrer werden. Ein Antrag der Grünen im Tutzinger Gemeinderat war in weiten Teilen erfolgreich. Unter anderem ist geplant, am nördlichen und am südlichen Ortseingang von Unterzeismering Verkehrsinseln einzurichten – wenn es die Fahrbahnbreiten hergeben.
Die Grünen hatten im Sommer vergangenen Jahres einen umfangreichen Antrag gestellt. Dessen Bearbeitung ließ zunächst auf sich warten. Laut Bürgermeister Ludwig Horn entschuldigte sich die übergeordnete Behörde, weil sie die Tutzinger Fragen bezüglich der Verbesserung der Fußgänger-Situation liegen lassen hatte. Umso erfreuter war Flora Weichmann (Grüne) in der jüngsten Sitzung des Umwelt-, Energie- und Verkehrsausschuss, dass sich nun etwas bewegt, auch wenn einigen Vorschlägen eine Absage erteilt wurde.
Einen Fahrradschutzstreifen zwischen Tutzing und Unterzeismering lehnt das Landratsamt ab. Dagegen spricht die rechtliche Situation, die außerorts keinen Schutzstreifen zulässt. Ein wenig besser sieht es bei der Frage aus, ob der Weg östlich der Bernrieder Straße zwischen Unterzeismering und der südlichen Ortsgrenze von Tutzing ertüchtigt werden kann. Eigentlich ist der Weg ein reiner Fußweg, der Mobilitäts- und Arbeitskreis des Gemeinderates wünscht aber einen gemeinsamen Geh- und Radweg. Das Staatliche Bauamt Weilheim soll die Verhältnisse, auch die Eigentumsverhältnisse prüfen, empfiehlt die Verwaltung. Das wäre wünschenswert, doch Weichmann hält schon etwas weniger Aufwand für eine Verbesserung. „Man bräuchte an ein paar Stellen eine Ertüchtigung, dass man gut rauf- und runterfahren kann“, sagte sie. Rolf Bäck (CSU) bestätigte: „Dort ist ein kleiner Berg, dort ist es echt gefährlich. Und der Bordstein ist sehr hoch.“ Auch die Beschilderung sei verbesserungswürdig, sagte Weichmann.
Verkehrsinseln könnten relativ schnell aufgestellt werden, weil laut Horn noch zwei nicht genutzte Plastikinseln vorhanden sind. Laut Rathaus gibt es aufgrund einer neuen Regel des zuständigen Verkehrsministeriums die Möglichkeit, eine Verkehrsinsel aufzustellen, ohne dass es eine Querungshilfe gibt. Im Unterzeismeringer Fall ist das gut, weil es weder im Norden noch im Süden auf beiden Seiten einen Gehweg gibt. Wenn die Insel aufgestellt ist, muss pro Fahrstreifen 3,25 Meter Platz sein. „Das werden wir prüfen“, versprach Horn. Für die südliche Insel will die Verwaltung auch noch überprüfen, ob die Fahrbahn aufgeweitet werden kann, wie Claus Piesch (FW) vorschlug. Allerdings müssten jegliche Arbeiten allein von der Gemeinde bezahlt werden, gab Horn zu bedenken.
Fußgängerampel ist nicht möglich
Eine Fußgängerampel nördlich der Erlenstraße wird es dagegen nicht geben. Unter anderem, weil es auf der anderen Seite keinen Gehweg gibt. Eine Ampel verlangt eine bestimmte Fußgängerfrequenz, zudem müsste sie von der Gemeinde bezahlt werden. Ein Gehweg auf der westlichen Seite der Bernrieder Straße ist allerdings etwas, was sich das Rathaus vorstellen kann. Horn schlug vor, Angebote einzuholen. Auch eine Verlegung der Schulbushaltestelle wird angedacht.
Die Möglichkeit, innerhalb von Unterzeismering einen Fahrradschutzstreifen anzulegen, wird ebenfalls geprüft, beschloss der Ausschuss. Auch diese Maßnahme ist abhängig von der dortigen Fahrbahnbreite. Sie müsste mindestens 1,50 Meter für Streifen und 4,50 Meter für die Kernfahrbahn bieten. „Wenn wir ohnehin die ganzen Maße nehmen, können wir das auch machen“, sagte Horn.
(Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s jetzt auch in unserem regelmäßigen Starnberg-Newsletter.)
Meine news
Der Vorteil eines Radschutzstreifens ist auch finanzieller Natur. „Wenn der Schutzstreifen möglich ist, dann würde alle Folgekosten wie die Querungsinseln der Staat tragen müssen“, erklärte der Bürgermeister. „Ein sinnvoller Prüfauftrag – und wenn er negativ ausgeht, haben wir nichts verloren.“ (edl)