Zufahrt zu Villen geregelt: Gehweg soll tiefer gelegt und verschoben werden

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Zwischen dem Almeidaweg und dem Grundstück der ehemaligen Gärtnerei ist eine Steigung zu überwinden. Künftig soll der Gehweg abgesenkt und etwas zur Fahrbahn verlegt werden. © Andrea Jaksch

Der geplante Bau von sechs Villen mit Seeblick am Almeidaweg war kürzlich erneut Thema im Starnberger Bauausschuss. Um die Zufahrten zu den Grundstücken zu ermöglichen, soll der bestehende Gehweg tiefer gelegt und etwas verschoben werden.

Starnberg – Der geplante Bau von sechs Villen mit Seeblick am Almeidaweg wird im Starnberger Rathaus mit hoher Priorität vorbereitet. Schließlich versprechen sich eine große Mehrheit des Stadtrats und auch Bürgermeister Patrick Janik einen ordentlichen Millionen-Gewinn für die Stadt, wenn aus dem Grundstück der ehemaligen Gärtnerei hochpreisiges Bauland geworden und dieses dann auch veräußert ist. Der Bauausschuss des Stadtrats hat sich in seiner jüngsten Sitzung erneut mit dem städtebaulichen Konzept beschäftigt. Diesmal ging es vor allem um die Frage, ob und wie die sechs Zufahrten zu den Grundstücken aufgrund der nicht ganz einfachen Höhenlage herzustellen sind.

Nach Ansicht von Stadtbaumeister Stephan Weinl stellt die vorgelegte Planung „sowohl aus gestalterischen als auch technischen Erwägungen eine fundierte Grundlage für die Erstellung des Bebauungsplans dar“. So soll der bestehende, von Spaziergängern gerne genutzte Fußweg leicht in Richtung Almeidaweg verschoben werden. Das hat zur Folge, dass sich die Fahrbahnbreite verringert. Ein Grünstreifen mit 1,75 Meter Breite zwischen Gehweg und Fahrbahn soll dabei erhalten bleiben. Er biete unter anderem Platz zum Pflanzen von Bäumen, sagte Weinl.

Dadurch erhöht sich die Größe der Baugrundstücke um insgesamt rund 270 Quadratmeter. Wesentlicher ist den Planern jedoch die Tatsache, dass sich so eine veränderte Höhenlage erreichen lässt, die wiederum das Erreichen der Grundstücke überhaupt erst ermöglicht. In der Beschlussvorlage der Stadtverwaltung hieß es dazu, dass sich „durch die Absenkung des Weges Grundstückszufahrten mit circa fünf Prozent Gefälle“ herstellen ließen und „Tiefgaragenzufahrten bis unter die Gebäude geführt werden“ könnten.

Aktuell sei der Höhenunterschied so stark, dass die Grundstücke vom Almeidaweg aus nur schwer befahren werden könnten, sagte Weinl. Er sprach von einer „Korrektur des Geländes, die man sehr homogen herstellen kann“. Für Fußgänger sei der Bereich problemlos zu passieren.

Wie berichtet, hatte sich der Ausschuss im April auf die Variante mit sechs Einfamilienhäusern samt eigenen Zufahrten verständigt. Grundlage dafür waren Aussagen von zwei Maklerbüros gewesen, die ihre Einschätzungen für eine bestmögliche Vermarktung abgegeben hatten. Demnach sind in diesem Luxus-Segment Grundstücksgrößen zwischen 1200 und 1400 Quadratmetern und Wohnflächen mit mehr als 300 Quadratmetern nachgefragt. Die Käufer würden oft über drei bis vier Autos verfügen, eine breite Fensterfront Richtung See präferieren sowie große, ebene Gartenflächen bevorzugen, hieß es.

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Dr. Johannes Glogger (WPS) konnte mit alldem in der jüngsten Sitzung wenig anfangen. „Das schaut für mich eher wie eine Reihenhaussiedlung aus“, sagte er über das städtebauliche Konzept. Zudem wollte er von Patrick Janik wissen, wie viele Zinsen die Stadt bereits „verballert“ habe. Die WPS kritisiert ebenso wie das BMS von Beginn an das Vorhaben und spricht von Spekulation. Bekanntlich hatte die Stadt das Grundstück vor rund zwei Jahren für etwa 5,5 Millionen Euro gekauft und dafür ein Darlehen aufgenommen. „Verballert haben wir null Cent“, konterte nun der Bürgermeister. „Aber Zinsen gezahlt haben wir.“ Er gehe jedoch davon aus, dass das Grundstück bereits jetzt mehr wert sei, obwohl noch gar kein Baurecht geschaffen ist.

Das soll im Zuge des Bebauungsplanverfahrens erreicht werden. Mit 9:3 Stimmen billigte der Ausschuss das städtebauliche Konzept und beauftragte die Verwaltung, die weiteren Schritte zu gehen und den Bebauungsplanvorentwurf auszuarbeiten.

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