Ehrensache: Söder verliert Wette gegen CSU-Ortsverband und kommt zum Neumitglieder-Empfang

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„Wettschulden sind Ehrenschulden“: Mit einer Wette lockte CSU-Ortsvorsitzende Silke Trauner (l.) Ministerpräsident Markus Söder nach Hohenbrunn. Dort bekam er von ihr und Christine Gerber ein Riesen-Lebkuchenherz überreicht und einen Korb mit Leckereien. © Steffen Böttcher

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat jetzt eine Wette eingelöst und den CSU-Ortsverband Hohenbrunn-Riemerling besucht. Er hatte mit diesem hohen Mitgliederzuwachs nicht gerechnet.

Hohenbrunn – Es ist ein Termin, den ein Ministerpräsident ja eigentlich nicht wahrnimmt. Und doch war Markus Söder am Mittwoch beim Neumitglieder-Empfang der CSU Hohenbrunn-Riemerling. Der Grund ist einfach wie kurios: Söder hatte mit dem Ortsverband gewettet, dass dieser bis Jahresende 2023 nicht auf 100 Mitglieder anwächst. Die Wette hat er verloren. Eingefädelt hat den Besuch Ortsvorsitzende Silke Trauner (49). Wie genau, erklärt sie im Interview.

Eine Wette mit dem Ministerpräsidenten – wie kam es denn dazu, Frau Trauner?

Unser Ortsverband hat viele ältere Mitglieder, und wir schauen immer wieder, wie wir frische Kräfte für uns und unsere Arbeit vor Ort begeistern können. Es ist wirklich schwierig, den Mut zu haben, interessierte Bürger anzusprechen, ob sie denn CSU-Mitglied werden wollen. Die Wette sollte ein Türöffner sein, damit unsere Mitglieder den Mut haben, auf andere zuzugehen. Bei einer Wahlkampfveranstaltung im Zuge der Landtagswahl habe ich Herrn Söder die Wette dann unterbreitet.

Es sollte für Neumitglieder also ein Anreiz sein, dass deren erste Veranstaltung gleich in Söders Beisein stattfindet.

Ja. Wenn man sagt, dass der Ministerpräsident vorbeikommt, wenn wir die Marke von 100 Mitgliedern schaffen, da transportiert man die Frage „Willst du Mitglied werden“ gleich ganz anders.

Beim Abschluss der Wette hatten Sie 87 Mitglieder im Ortsverein – 13 haben Ihnen also gefehlt. Wie zügig lief die Akquise mit Anreiz Söder-Besuch?

Das ging relativ schnell. Die meisten kamen innerhalb von drei Monaten dazu.

Wie kamen Sie an die Leute ran?

Wir treten als Ortsverband ja nicht nur vor Kommunalwahlen auf. Wir haben, nach Möglichkeit, jeden Monat eine Veranstaltung, um den Dialog zwischen Politik und Bürger zu ermöglichen. Und da sieht man, wer regelmäßig vorbeikommt, wer denn Interesse hätte.

Sorgen Sie sich, dass einige nur wegen Söder eingetreten sind? Oder können Sie die auch politisch überzeugen?

Auf jeden Fall! Die meisten haben wir ja schon gekannt. Da ist keiner dabei, der unterschreibt und gleich wieder austritt. Das war schon aus Überzeugung – eben weil wir vor Ort so präsent sind.

Sie hatten Ihren Teil der Wette erfüllt. Hand aufs Herz: Haben Sie wirklich daran geglaubt, dass Söder zum Empfang kommt?

Da war ich überzeugt! Ein Mann ein Wort – und Wettschulden sind nun mal Ehrenschulden. Außerdem fand er die Wette auch so gut, weil er so begeistert ist, wenn sich Ortsverbände so engagieren.

Haben Sie im bei der Gelegenheit gleich die nächste Wette unterbreitet? Bei 200 Mitgliedern kommt er zum Sommerfest?

(lacht) Nein, habe ich nicht. Das war so ein fantastischer, positiver Abend – da muss ich die Eindrücke erstmal sacken lassen. Außerdem hat er gesagt, dass er eigentlich gar keine Wetten abschließt.

Und trotzdem haben Sie ihn nach Hohenbrunn gelockt.

Er war wohl überrumpelt von meiner Tollkühnheit, dass er gar nicht ausgekommen ist (lacht).

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