Allgäu-Gymnasium: Erweiterungsbau mit acht Klassenzimmern soll im Schuljahr 2026/2027 fertig sein
Bedingt durch steigende Schülerzahlen und die Schließung des schuleigenen Pavillons im vergangenen Jahr werden dringend neue Klassenzimmer im Allgäu-Gymnasium benötigt. Im Planungs- und Bauausschuss stellte Peter Wiedemann, zuständig für Projektentwicklung beim Amt für Gebäudewirtschaft, eine Lösung für den zwingend erforderlichen Erweiterungsbau vor.
Kempten – An den Kemptener Gymnasien ist laut Schulentwicklungsplanung mit einem Zuwachs von 750 bis 800 Schülerinnen und Schülern in den nächsten Jahren zu rechnen. Für das Allgäu-Gymnasium würde dies konkret bedeuten, dass vier zusätzliche Klassenräume benötigt werden. Durch die zustandsbedingte Schließung des Pavillons sind außerdem vier Räume nicht mehr verfügbar. Es fehlen also insgesamt acht Klassenzimmer.
AG-Erweiterungsbau: Baulogistik erfordert Standortwechsel
Ursprünglich sollte der Erweiterungsbau in Modulbauweise am Standort des Pavillons errichtet werden, der, wie jetzt bekannt wurde, im August abgerissen werden soll. Doch Wiedemann nannte mehrere Gründe, warum man von diesem Plan abgerückt ist: Der Pavillon steht auf einem nicht barrierefrei erreichbaren Zwischengeschoß. Im Falle eines Neubaus bliebe dieser Zustand unverändert. Ein besonders wichtiger Grund sei aber die Baulogistik: Jeden Tag passieren 1.000 bis 1.200 Schülerinnen und Schüler die Stelle, die Feuerwehrzufahrt befindet sich in diesem Bereich und die Fluchtwege aus den Gebäuden sind offenzuhalten. Es gibt dort auch eine große Eiche, die man erhalten wolle. „Eine Baustelle in diesem Brennpunkt zu organisieren, wäre äußerst schwierig“, betonte Wiedemann. Daher habe man nach anderen Möglichkeiten für einen Anbau gesucht. Ein Aufstocken des eingeschoßigen Sonderklassentraktes (siehe Grafik, oben rechts) ist aufgrund der Größe des Vorhabens nicht realisierbar.
Der vom Amt für Gebäudewirtschaft präferierte Standort befindet sich auf der südöstlichen Seite des Geländes. Der zweigeschossige Erweiterungsbau mit vier Klassenzimmern auf jeder Etage wird dabei ebenerdig an den Sonderklassentrakt (oben) angedockt. Der Durchgang zum Kollegstufenbau (unten), der etwa ein halbes Geschoß tiefer liegt, soll über einen Aufzug mit durchgehender Kabine (Durchlader) ermöglicht werden, sodass der Erweiterungsbau barrierefrei eingebunden wäre.
Sanitäranlagen sind bereits vorhanden
Ein weiterer Vorteil sind die vorhandenen Sanitäranlagen im Kollegstufenbau und Sonderklassentrakt. Diese übererfüllten stark den Bedarf, der durch die zukünftigen Schülerzahlen,entsteht, erklärte Wiedemann weiter. Im Anbau wären daher keine zusätzlichen Sanitärräume notwendig: „Die Reinigung ist bei den Lebenszykluskosten von Gebäuden einer der Hauptposten, da können wir uns viel Geld sparen!“
Durch die baulichen Maßnahmen wird die Freifläche vor dem Haupteingang erweitert und ein zusätzlicher Schulhof im südöstlichen Bereich des Geländes zwischen Erweiterungsbau und Bestandsgebäuden geschaffen. Die Organisierung der Baustelle soll über den Alemannenweg erfolgen, wodurch der Schulbetrieb während der Bauphase unbehindert wäre.
Erweiterungsbau soll rund 8 Millionen Euro kosten
Wiedemann präsentierte abschließend einen „groben Kostenrahmen“ in Höhe von 7,98 Millionen Euro brutto für das Vorhaben. Der Vorschlag für den Erweiterungsbau wurde von den Mitgliedern des Bauausschusses einstimmig angenommen, vorbehaltlich der Zustimmung zur Finanzierung durch den Stadtrat sowie den Landkreis Oberallgäu. In einer gemeinsamen Sitzung des Kreisausschusses und des Haupt- und Finanzausschusses soll am 14. Juli über die Aufteilung der nicht förderfähigen Kosten entschieden werden.
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