Nach verheerendem Brand: Ein Verein packt an für sein neues Heim

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Das neue Haus der Stockschützen steht - und alle freuen sich. Die Hilfsbereitschaft im Ort war einfach enorm - nicht nur in Form von Arbeitskraft. © Privat

Ende Mai 2023 brannte das Heim der Mammendorfer Stockschützen nieder. Für den Verein war es ein Schock. Doch dieser dauerte nicht lange - und dann halfen alle zusammen.

Mammendorf - Wenn die Mammendorfer Stockschützen in vier Jahren ihr 50. Jubiläum feiern, haben sie viel zu erzählen: Sei es über eine schon einmal drohende Auflösung, über den verheerenden Brand ihrer Vereinshütte, den Wiederaufbau der Hütte oder jüngst über das Hochwasser, das die Anlage überschwemmte.

Die Hütte nach dem Brand
Total verkohlt: Bis auf die Grundmauern brannte die Hütte Ende Mai vergangenen Jahres nieder. © Pivat

Ihren Humor und ihre Geselligkeit aber hat die aktuell 42 Mitglieder zählende Abteilung des SV Mammendorf trotz allem nicht verloren. „Wir sind ein verschworener Haufen“, sagte Abteilungsleiter Ernst Hontschik. „Der Aufbau unseres Vereinsheims nach dem schrecklichen Brand hat uns eigentlich noch enger zusammengeschweißt.“

Am 31. Mai 2023, als sich die Meldung wie ein Lauffeuer in Mammendorf verbreitete, dass das Vereinsheim bis auf die Grundmauern abgebrannt ist, standen alle unter Schock. Liebgewonnene Erinnerungsstücke waren vernichtet, abgesehen von den Stöcken der Sportler. Die Kripo wurde zwar eingeschaltet, aber am Ende stand fest: Es war keine Brandstiftung. Wodurch das Feuer ausgelöst wurde, wird wohl immer ein Geheimnis bleiben.

Beim Streichen der Bretter
Um die Bretter zu streichen, durften die Mitglieder in Hallen von Landwirten. Auch Kräne und andere Geräte wurden dem Verein zur Verfügung gestellt. © Privat

Für alle Mitglieder stand fest, die Hütte muss wieder aufgebaut werden. Schon kurze Zeit später ging es ans Werk. Nach nur einem Jahr mit weit über 3000 freiwilligen Arbeitsstunden konnten die Stockschützen voller Stolz ihr neues Vereinsheim einweihen.

Überwältigt sind die Stockschützen von der großen Hilfsbereitschaft, die ihnen zuteilwurde. Nicht nur in Form von „Manpower“, sondern auch bei der Zurverfügungstellung von Kränen, professionellen Häckslern, Überlassung von Hallen zum Streichen und nicht zuletzt von den großzügigen Sach- und Geldspenden, durch die ein großer Teil der Kosten aufgefangen werden konnte.

Die Abteilungsleitung der Stockschützen.
Sind dankbar für die tolle Unterstützung (v.l.): Anton Strehler, Ernst Hontschik, Hermann Hofer und Peter Walter. © Dieter Metzler

„Da die Hütte nicht versichert war, sondern nur unser Inventar, hätten wir ohne diese großartige Unterstützung der vielen Firmen, Institutionen und Privatmenschen den Wiederaufbau niemals stemmen können“, sagt Hontschik.

Aus der Taufe gehoben wurde die Stockschützen-Abteilung im Jahre 1978. Zu den Gründungsmitgliedern durften sich Manfred Hamburger, Hans Dobner, Alfred Löffler, Michael Jakob, Josef Hofer, Hans Cichon, Josef Baumann, Alfred Schussmann und Adolf Stumper zählen. 2015 stand die Abteilung dann plötzlich vor der Auflösung, nachdem nur noch eine Handvoll Sportler dabei war. Mit Peter Walter als neuem Sportlichen Leiter ging es dann wieder aufwärts, nicht nur personell, sondern auch infrastrukturell.

Das Dach der neuen Hütte wird eingedeckt.
Das Dach der neuen Hütte wird eingedeckt. Über 3000 ehrenamtliche Arbeitsstunden wurden insgesamt geleistet. © Privat

So wurden die in die Jahre gekommenen vier Asphaltbahnen durch hochwertige Pflaster-Stockbahnen ersetzt. Auch hier konnten die Kosten durch viel Eigenleistung von 32 000 auf 20 000 Euro verringert werden. Von den 42 Mitgliedern, übrigens alle männlich, sind 16 regelmäßig aktiv, nehmen an der Pokalrunde teil und vertreten den Verein den ganzen Sommer über bei zahlreichen Turnieren in der Region.

Ein Jahr und ein Tag nach dem verheerenden Brand wurde der Verein wieder auf eine Bewährungsprobe gestellt, die ihn allerdings nicht so hart traf. Das Hochwasser Anfang Juni verschonte auch die Anlage neben dem Bürgerhaus nicht und überflutete die vier Bahnen.

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