News zum Ukraine-Krieg - Militärexperten befürchten Katastrophe in Kurachowe

Militärexperten warnen vor Katastrophe in Kurachowe

20.11 Uhr: Angesichts der schweren russischen Angriffe bei Kurachowe im Osten der Ukraine droht den Verteidigern nach Angaben des regierungsnahen ukrainischen Militärkanals Deep State eine Katastrophe. Die Stadt sei bereits von drei Seiten eingeschlossen. Inzwischen versuchten die russischen Einheiten, das dort postierte ukrainische Militär von der Versorgung abzuschneiden und einzukesseln, so die Militärexperten. 

Die Lage der ukrainischen Truppen im Donezker Gebiet verschlechterte sich seit Anfang August rapide. An diesem Frontabschnitt rückt die russische Armee nicht nur auf das inzwischen stark zerstörte Kurachowe vor, sondern hat sich auch dem nahe gelegenen Verkehrsknotenpunkt Pokrowsk bedenklich genähert.

Im Verlauf der schweren Kämpfe um Kurachowe ist nach offiziellen ukrainischen Angaben durch die Russen ein Staudamm bei Stari Terny zerstört worden. Flussabwärts sei der Pegelstand der Wowtscha bereits um über einen Meter angestiegen. Die russische Seite machte hingegen die Ukrainer für die Zerstörung verantwortlich. Möglicherweise sollte dadurch das Vorrücken russischer Einheiten erschwert werden.

50-Euro-Spende für Ukraine: Russisches Gericht bestätigt Haftstrafe für US-Russin

12.51 Uhr: Ein Gericht in Russland hat die Verurteilung der US-Russin Xenia Karelina wegen „Hochverrats“ bestätigt. Der Einspruch gegen ihre zwölfjährige Haftstrafe sei abgewiesen worden, teilte das Berufungsgericht der Region Swerdlowsk am Montag im Onlinedienst Telegram mit. Russischen Medien zufolge soll die 33-Jährige umgerechnet knapp 50 Euro an eine die Ukraine unterstützende Hilfsorganisation gespendet zu haben. 

Die Ballett-Tänzerin, die in Los Angeles lebte und arbeitete, war Anfang des Jahres in Jekaterinburg während eines Familienbesuchs festgenommen worden. Mitte August wurde die 33-Jährige des „Hochverrats“ schuldig gesprochen. Dem Gericht zufolge soll das von ihr gespendete Geld für „medizinisches Material, Ausrüstung, Waffen und Munition für die ukrainischen Streitkräfte“ genutzt worden sein.

Die USA hatten die Verurteilung der Tänzerin im August scharf kritisiert. Washington wirft Moskau vor, US-Bürger gezielt festzunehmen, um sie als Druckmittel für die Freilassung von im Ausland verurteilten Russen zu benutzen. 

Anfang August war es zum größten Gefangenenaustausch zwischen Russland und dem Westen seit dem Kalten Krieg gekommen. Dabei wurden unter anderem der US-Reporter Evan Gershkovich und mehrere Oppositionspolitiker aus russischer Haft entlassen.

Die russischen Behörden nehmen seit Beginn der Ukraine-Offensive im Februar 2022 vermehrt Menschen wegen „Spionage“, „Verrats“, „Sabotage“, „Extremismus“ oder einfacher Kritik an der Armee fest. Oftmals werden sehr hohe Haftstrafen verhängt.

Kreml-Sprecher dementiert Telefonat zwischen Trump und Putin

10.25 Uhr: Kreml-Sprecher Peskow hat ein Gespräch zwischen Trump und Putin nach dem Wahlerfolg des nächsten US-Präsidenten dementiert. Ein solches Gespräch sei eine „pure Erfindung, einfach eine Falschinformation“, sagte Peskow am Montag.

Massiver Raketenangriff auf die Ukraine, Luftalarm im ganzen Land, mindestens sechs Tote

07.25 Uhr: Uhr: Kurz nach einem Telefonat zwischen Donald Trump und Wladimir Putin herrscht in der gesamten Ukraine Luftalarm.

Bei dem großen Luftangriff kam es auch in der Hauptstadt Kiew zu mehreren Explosionen. In der Nacht hatte es bereits drei Todesopfer im Süden des Landes gegeben. Das genaue Ausmaß des Angriffs ist noch unklar. In einigen Bereichen des Landes sei die Stromversorgung unterbrochen worden, berichtet der „Kyiv Independent“.

Bei Angriffen auf die Städte Mykolajiw und Saporischschja wurden nach Behördenangaben mindestens sechs Menschen getötet. 

In Mykolajiw wurden laut Regionalgouverneur Witali Kim mehrere Wohngebäude bombardiert. Fünf Menschen seien dabei getötet worden. Im rund 300 Kilometer weiter östlich gelegenen Saporischschja wurden nach Angaben von Gouverneur Iwan Fedorow ein Mann getötet und 18 weitere Menschen verletzt, darunter fünf Minderjährige.

Sicherheitsexperte Heusgen: „Wir müssen alles tun, um die Ukraine zu unterstützen“

05.55 Uhr: Nach der Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten warnt der frühere außenpolitische Berater von Kanzlerin Angela Merkel davor, bei der Unterstützung der Ukraine nachzulassen. Das Verhalten des Republikaners sei kaum vorherzusagen. „Wir müssen alles tun, um die Ukraine zu unterstützen, am besten natürlich gemeinsam mit den USA, ansonsten eben als Europa“, sagt der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz im Interview mit der „Augsburger Allgemeinen“ (Montagausgabe). „Uns muss klar sein: Russland wartet nicht darauf, dass Verhandlungsangebote vorgelegt werden. Wladimir Putin hat es ganz klar ausgesprochen: Nur weil der Ukraine die Munition ausgeht, wird er den Krieg nicht beenden.“ Der russische Präsident habe einen klaren Plan: Er wolle  Russland zurückführen zum Glanz des Zarenreiches oder der Sowjetunion. „Das Einzige, was er respektiert, ist eine Position der Stärke“, sagt Heusgen. „Deshalb gibt es für uns gar keine Alternative.“

Zwar habe Bundeskanzler Olaf Scholz mit der Zeitenwende auf die neue Bedrohungslage reagiert, doch die Idee dahinter verliere langsam an Schwung. „Der Bundeskanzler hat mit seiner Zeitenwende-Rede am 27. Februar 2022 seine vielleicht beste Rede gehalten“, sagt der Sicherheitsexperte. Aber wenn eine Zeitenwende angekündigt werde, müsse sie auch durchgeführt werden. „Leider sehen wir in der Umsetzung erhebliche Mängel, sowohl was die gesellschaftliche Diskussion anbelangt, als auch beim Blick auf eine nachhaltige Steigerung des Verteidigungsbudgets“, so Heusgen. „Beides sind schwere Versäumnisse. Wenn man den Menschen glauben machen will, dass der Frieden automatisch kommt, sobald man keine Waffen mehr liefert, dann verleitet man sie leider zu einem Irrglauben.“

Auch die Hoffnung, man müsse nur mit Russland verhandeln, sei trügerisch. „Ich habe als Berater der Kanzlerin jahrelang mit russischen Kollegen verhandelt, unter anderem über das Minsk-Abkommen“, sagt Heusgen. „Ich habe erfahren, dass sie sich nicht an Vereinbarungen halten. Das Einzige, was der Kreml respektiert, ist eine Politik der Stärke.“ Das sei auch die Lehre aus dem Kalten Krieg. „Willy Brandt und Helmut Schmidt waren so erfolgreich, weil sie aus einer Politik der Stärke heraus gegenüber der Sowjetunion agiert haben“, betont er.

Mindestens drei Tote bei russischen Luftangriffen auf Süden der Ukraine

Montag, 11. November, 05.10 Uhr: Bei russischen Luftangriffen auf den Süden der Ukraine sind in der Nacht auf Montag nach Behördenangaben mindestens drei Menschen getötet worden. In der südukrainischen Stadt Mykolajiw wurden nach Angaben von Regionalgouverneur Witali Kim zwei Menschen getötet und eine Frau verletzt. Im rund 300 Kilometer weiter östlich gelegenen Saporischschja wurden laut örtlichen Rettungsdiensten bei drei Luftangriffen zahlreiche Gebäude beschädigt. Ein Mann sei dabei getötet und neun weitere verletzt worden, darunter drei Minderjährige.

Bericht über 50.000 Soldaten - Ukraine erwartet baldigen russischen Angriff auf Kursk

21.09 Uhr: Russland und Nordkorea sollen gemeinsam 50.000 Soldaten an der Grenze zur Ukraine stationiert haben. Diese Streitkräfte bereiten sich auf einen großen Angriff vor, um von der Ukraine erobertes Gebiet in der Region Kursk zurückzuerobern. Dies berichtet die „New York Times“ unter der Berufung auf US-amerikanische und ukrainische Offizielle.

Die russische Militärführung habe laut einer neuen Bewertung der USA die Truppenstärke ohne den Abzug von Soldaten aus dem Osten der Ukraine verstärken können. Dies ermöglicht es Moskau, an mehreren Fronten gleichzeitig vorzugehen. Nordkorea habe laut US-amerikanischen Beamten über 10.000 Soldaten nach Kursk entsandt. Diese wurden mit russischen Uniformen und Ausrüstung ausgestattet - darunter Maschinengewehre, Scharfschützengewehre, Panzerabwehrraketen und Panzerfäuste. Die nordkoreanischen Soldaten trainieren derzeit mit den russischen Einheiten, werden aber wohl in eigenen Einheiten kämpfen.

Ukrainische Beamte erwarten, dass der Angriff mit nordkoreanischen Truppen in den kommenden Tagen beginnen wird. Die Truppen sind dem Bericht zufolge in eine Angriffs- und eine Unterstützungseinheit aufgeteilt. Im Gegenzug für die Unterstützung könnte Nordkorea die Entsendung von Raketen und Raketentechnologie sowie diplomatische Unterstützung Russlands erwarten, vermuten amerikanische Offizielle.

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