Die kleine Selma steht ganz am Anfang ihres Lebens, das schon so bewegt ist. Selma leidet an einem seltenen Gendefekt und ist seit ihrer Geburt in medizinischer Behandlung. Die Situation belastet die Familie des kleinen Mädchens sehr – emotional wie auch finanziell. Um bei letzterem etwas Last von ihren Schultern zu nehmen, wurde nun eine GoFundMe-Kampagne gestartet.
Memmingen – Die kleine Selma wurde mit einem extrem seltenen Gendefekt geboren, der ihr junges Leben seit ihrem ersten Atemzug bestimmt. Bereits während der Schwangerschaft bemerkten die Ärzte, dass etwas nicht in Ordnung war. Doch was genau, blieb lange ein Rätsel. Um der kleinen Familie neben der emotionalen Belastung etwas von den finanziellen Sorgen nehmen zu können, haben Christoph und Anna Mangler, Selmas Onkel und Tante, auf GoFundMe eine Spendenkampagne zu ihren Gunsten ins Leben gerufen.
Die seltene Krankheit hat das Leben der Familie verändert und auch Selmas Eltern, Natalie und Johannes Honold, einiges abverlangt. Nach ihrer Geburt begann für sie ein wahrer Diagnosemarathon: Die kleine Kämpferin musste direkt auf die Intensivstation. Ihr Bauch war stark vergrößert, bedingt durch eine auffällige Milz. Auch an ihrer Leber und ihren Nieren traten Probleme auf, begleitet von zahlreichen Blasen im Gesicht und an den Händen. Wochenlang suchten Ärzte fieberhaft nach einer Diagnose, tauschten sich mit Spezialkliniken aus und zogen Experten zu Rate. Schließlich erhielt die Familie die bittere Gewissheit: Selma leidet an einem Gendefekt, so selten, dass nur wenige Menschen weltweit daran erkrankt sind und der ihr Leben seit ihrer Geburt bestimmt.
Kleine Kämpferin Selma: Ein Leben in Dunkelheit
Der Gendefekt hat schwerwiegende Auswirkungen auf Selmas Alltag. Sie darf weder Tageslicht noch künstlichem Licht ausgesetzt werden – sie lebt in nahezu vollständiger Dunkelheit. Doch das ist nicht alles. Ihr Körper hat zudem eine Blutbildungsstörung, was sie dauerhaft von Bluttransfusionen abhängig macht - manchmal wöchentlich, manchmal alle zwei Wochen, je nach ihren Werten. Hinzu kommt eine schwere Hüftdysplasie, die ihre Bewegungsfreiheit einschränkt. Seit Monaten muss Selma unbequeme Schienen und zeitweise sogar Gipsverbände tragen.
Kleine Kämpferin Selma: Hoffnung durch Stammzelltransplantation
Die einzige Chance auf Heilung besteht aus Sicht der Experten in einer Stammzelltransplantation. Viele Menschen waren dem Aufruf der Familie gefolgt und kamen Mitte September zur großen Typisierungsaktion in den Memminger Stadtteil Volkratshofen, um sich für die kleine Selma bei der DKMS registrieren zu lassen. Die gute Nachricht: Ein passender Spender wurde gefunden und die Therapie hat bereits begonnen. „Doch der Weg dorthin bis zur Genesung ist lang und sehr beschwerlich. Selma ist sehr tapfer und kämpft jeden Tag. Wir alle hoffen, dass die Behandlung erfolgreich sein wird“, sagt Selmas Onkel Christoph Mangler.
Selma ist das zweite Kind der Familie. Während sich Natalie und Johannes Honold rund um die Uhr um ihre kleine Tochter kümmern und ihr in der Tübinger Spezialklinik zur Seite stehen. „Auch unser Glaube an Gott hilft uns dabei, diese schwere Zeit zu überstehen“, sagen Selmas Eltern. Ihr älterer Bruder Noah, 2,5 Jahre alt, wird währenddessen liebevoll von den Großeltern betreut. Ohne ihre Unterstützung wäre der Spagat zwischen Krankenhaus und Familienleben kaum zu bewältigen, betont Christoph Mangler.
Kleine Kämpferin Selma: Eine Familie am Limit
Die Diagnose hat das Leben der Familie komplett auf den Kopf gestellt. Neben der emotionalen Belastung ist auch die finanzielle Situation eine große Herausforderung. Papa Johannes Honold, bisher der Alleinverdiener der kleinen Familie, musste seine Arbeit reduzieren, um seinem kranken Kind in der Spezialklinik in Tübingen beistehen zu können. Außerdem musste ein abgedunkeltes Auto angeschafft werden, um die Kleine sicher zu den vielen Untersuchungen und Behandlungen zu bringen. Dazu kommen Kosten für medizinische Hilfsmittel und die anhaltende Betreuung.
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Kleine Kämpferin Selma: Spendenaktion auf GoFundMe
Obwohl die Familie eine bewundernswerte Stärke zeigt, sollte niemand solch einen beschwerlichen Weg allein gehen müssen. Um Selmas Familie wenigstens etwas von den finanziellen Sorgen zu nehmen, haben Anna und Christoph Mangler auf GoFundMe unter dem Titel „Für die kleine Kämpferin Selma und ihre Familie“ eine Spendenkampagne ins Leben gerufen. Wer für die kleine Selma und ihre Familie spenden möchte, kann dies auf der GoFundMe-Webseite tun. Jeder Betrag – egal, wie groß oder klein – bringt Hoffnung und hilft, Selma ein gesundes Leben zu ermöglichen.
Hier geht‘s direkt zur GoFundMe-Kampagne.
Kleine Kämpferin Selma: Überwältigende Solidarität
50.000 Euro sollten bei der Spendenaktion mindestens zusammenkommen, doch in einer Welle der Solidarität wurde dieser Betrag in kürzester Zeit bereits übertroffen. „Unsere ganze Familie ist total überwältigt von der enormen Hilfsbereitschaft bisher und dass es noch so viele gute Menschen gibt. Wir empfinden alle große Dankbarkeit für diese großzügige und nicht selbstverständliche Unterstützung“, berichtet Anna Mangler im Gespräch mit unserer Zeitung. Der Betrag, der innerhalb kürzester Zeit an Spenden zusammengekommen war, sei „der Hammer“ gewesen. Mangler: „Bitte helft auch weiter mit, Selma und ihrer Familie in dieser schweren Zeit beizustehen. Gemeinsam können wir zeigen, dass sie nicht allein sind.“
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