44 Wohnungen für die Seegut-Mitarbeiter: Bad Wiessee stimmt Projekt an Münchner Straße zu

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Als Asylunterkunft dient vorübergehend der frühere Bayerische Hof an der Münchner Straße in Bad Wiessee. Langfristig soll das Gebäude einem Personalwohnheim weichen. © Thomas Plettenberg

An der Münchner Straße in Bad Wiessee will Athos ein Personalhaus für die Mitarbeiter des künftigen Hotels Seegut bauen. Mehrmals wurde umgeplant, jetzt gab die Gemeinde grünes Licht. Entstehen wird auch ein kleines Bistro.

Bad Wiessee - Noch ist nicht viel zu sehen vom neuen Mega-Hotel, doch die Arbeiten auf der Seegut-Baustelle in Bad Wiessee kommen gut voran. „Es läuft alles nach Plan“, sagte Eric Heppt, Geschäftsführer der Seegut am Tegernsee Holding, jüngst im Wiesseer Bauausschuss. In der Sitzung ging es eigentlich nicht ums Hotel selbst, sondern um das geplante Arbeitnehmerwohnheim an der Münchner Straße 10. Dort soll an der Stelle des einstigen Bayerischen Hofs ein Gebäude mit 44 Mitarbeiter-Appartements für Angestellte des künftigen Seeguts entstehen, dazu im Erdgeschoss ein Ladenlokal mit einem Bistro sowie eine durch einen Autoaufzug erschlossene Tiefgarage mit 13 Stellplätzen. Im dritten Anlauf zeigte sich der Bauausschuss zufrieden mit der Planung des Neubaus und gab grünes Licht.

Im Erdgeschoss soll‘s ein Bistro mit 40 Sitzplätzen geben

Hatte der erste Entwurf aus dem Jahr 2022 noch einen L-förmigen Baukörper vorgesehen, so hat sich die Firma Athos mittlerweile von einer rückseitigen Bebauung des Grundstücks verabschiedet. „Es ist nur ein straßenbegleitender Baukörper geplant“, sagte Heppt, der das Projekt im Ausschuss persönlich vorstellte. Im Erdgeschoss, wo eine Wohnnutzung ausgeschlossen ist, entstehen drei große Schaufenster. „Da haben wir eine attraktive Ladenfläche geschaffen“, erläuterte Heppt. In Richtung Dorfplatz soll ein Bistro mit etwa 40 Sitzplätzen im Innen- und auch Außenbereich entstehen. Für die Ladenfläche sei man bereits mit mehreren Interessenten im Gespräch, teilte Heppt auf Nachfrage aus dem Gremium mit.

Neben den gemeindlichen Wünschen hat die Firma Athos offenbar auch einem Anliegen aus der Nachbarschaft Rechnung getragen. „Ein Nachbar hätte den First gerne 20 Zentimeter niedriger – da können wir mitgehen“, sagte der Geschäftsführer zur Gebäudehöhe des Neubaus.

Personalhaus: Trotz gewisser Verstädterung eine „rundum feine Sache“

Florian Sareiter (CSU) zeigte sich zufrieden damit, wie sich das Projekt Arbeitnehmerwohnheim entwickelt hat. Er lobte die Bereitschaft von Athos, auf die Wünsche der Gemeinde einzugehen, und überhaupt das „positive Verhältnis“ zu dem Investor. „Das wird eine rundum feine Sache“, sagte Sareiter über den Neubau. Gemeinsam mit der neuen Ortsmitte von Marcel Dittrich finde an dieser Stelle im Bad Wiessee zwar eine gewisse Verstädterung statt, räumte der CSU-Sprecher ein. „Aber alles mit dem Sinn und Zweck, wie wir es uns wünschen.“ Die Fassadengestaltung des „M10“, wie das Mitarbeiterwohnhaus in Anlehnung an die Hausnummer genannt wird, wurde laut Heppt auf die äußerliche Gestaltung der neuen Ortsmitte abgestimmt.

Seegut-Baustelle: CSU-Gemeinderat regt Erneuerung von Bauzaun an

Auch Peter Kathan (CSU) bezeichnete das geplante Gebäude als „schlüssig“. Was die Baustelle der Hotelanlage selbst anbelangt, so hatte Kathan allerdings zwei Anliegen. „Der Bauzaun entlang der Adrian-Stoop-Straße war schon einmal schöner“, monierte er. Vielleicht könne der Bauherr das Teilstück ja ertüchtigen. Zudem merkte Kathan an, dass die „wunderschöne Treppe“ an der Baustelle, die Besuchern eigentlich einen Einblick in die Arbeiten ermöglichen sollte, für interessierte Bürger leider nicht zugänglich sei. Beide Kritikpunkte nahm Heppt auf.

Gegen die Stimme von Grünen-Gemeinderat Johannes von Miller, dem die Verstädterung durch das massive Gebäude ein Dorn im Auge ist, erteilte der Bauausschuss das gemeindliche Einvernehmen zu der Umplanung. Im Beschluss wurde verankert, dass die Mitarbeiter-Appartements als solche rechtlich zu binden und dem neuen Hotel Seegut zuzuordnen sind.

Derzeit leben im einstigen „Bayerischen Hof“ noch Geflüchtete

Derzeit leben im Bestandsgebäude noch Geflüchtete. Athos hatte das erste und zweit Obergeschoss für diese Zwischennutzung zu einem symbolischen Preis an die Gemeinde vermietet. Der Vertrag laufe noch bis April kommenden Jahres, berichtete Heppt. Im Mai wolle Athos mit dem Bau des Arbeitnehmerwohnheims beginnen. Es ist übrigens nicht das einzige Personalhaus, das der Investor für die künftig etwa 170 Seegut-Mitarbeiter errichten will. „Wir schaffen etwa 80 Mitarbeiter-Appartements“, erklärt Heppt auf Nachfrage unserer Zeitung. Davon besagte 44 an der Münchner Straße sowie 20 an der Bodenschneidstraße in der jetzigen Pension Leda am Eck. „Ein weiteres Gebäude mit circa 16 Appartements befindet sich im Ankauf“, berichtet Heppt.

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