Tonies, Bücher und Spiele: 300 neue Medien in der Schongauer Bücherei

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Petra Dusanek vom Team der Bücherei am Münztor in Schongau sortiert die entliehenen Medien zurück ins Regal. © Elke Robert

Wie jedes Jahr zur Frankfurter Buchmesse werden in der Bücherei am Münztor die Neuanschaffungen präsentiert. Kinder und Familien können sich diesmal besonders freuen.

Schongau - Vor allem bei den Erstlesebüchern gibt es eine große neue Auswahl, berichtet Büchereileiterin Kornelia Funke. Der Renner bleiben die Tonies, über die interaktives Hören möglich ist. Ebenso wie der Spielebereich weiterhin boomt. Ob Pippi Langstrumpf oder Lotta-Leben: Zu vielen Büchern gibt es auch Brettspiele.

Haba-Spiele, mit denen Kinder spielerisch ihre Lesefertigkeit üben und Rechnen lernen können, sind ebenso gefragt wie Klassiker, darunter der „Hexentanz“ – ähnlich aufgebaut wie „Mensch ärgere dich nicht“, aber mit klaren Vorteilen für jene, die über ein gutes fotografisches Gedächtnis verfügen.

Die Vorbereitung des Büchereiteams für die Spieleabteilung ist enorm, da der Inhalt jedes Mal kontrolliert und versiegelt werden muss. Der Zuspruch ist aber so enorm, dass die Spiele regelmäßig ausgetauscht werden müssen, „weil sie so zerspielt sind“, weiß Funke.

Spende für die Bücherei

So kommt die Spende des Schongauer Vereins „Forum Gesundes Unternehmen“ sehr gelegen: Mit 400 Euro sollen Medien für Familien angeschafft werden. Jedes Jahr werde ein Verein oder eine Institution bedacht, die ehrenamtlich arbeitet oder über keine Einnahmen verfügt, erklärt Daniela Puzzovio. Zwar werde die Bücherei seitens der Stadt mit einem Beitrag unterstützt. „Aber das reicht nie, und wir versuchen immer und überall, dass etwas hinzukommt“, so Funke. „Jeder Euro tut uns gut.“

Das Forum Gesundes Unternehmen (links Daniela Puzzovio, rechts Michael Meitinger) spendete für die Bücherei im Schongau. Darüber freut sich Leiterin Kornelia Funke.
Der Verein „Forum Gesundes Unternehmen“ (links Daniela Puzzovio, rechts Michael Meitinger) spendete 400 Euro. In der Mitte Bücherei-Leiterin Kornelia Funke. © Elke Robert

Michael Meitinger vom Verein hat viele positive Erinnerungen an die Bücherei in Schongau. Der Peitinger habe vor rund 50 Jahren sein erstes Taschengeld dafür verwendet, um mit dem Zug nach Schongau zu fahren und sich Bücher auszuleihen. Die Reihen „Pumuckl“, „Die schwarze Sieben“ und „Fünf Freunde“ hatten es ihm angetan.

„Auch ich war eine richtige Leseratte“, berichtet Puzzovio. Auch wenn ihre Erstklasslehrerin die ersten Wochen noch gedacht habe, dass sie das Lesen wohl niemals lernen würde. Als der Groschen dann gefallen war, konnten es gar nicht genug Bücher sein – weitergelesen wurde nachts unter der Bettdecke, was ihr eine Brille einbrachte. „Und mit 13, 14 hatte ich alle Bücher gelesen, die ich lesen durfte.“

Hilfe von Sponsoren

20 neue Bücher konnten außerdem aus der Spende der Sparkasse Oberland angeschafft werden, die ebenfalls jungen Lesern zugutekommen und in den Bereich Kindersachbücher einsortiert werden, wie Funke erläutert. Angeschafft wurden Kindersachbücher im Themenbereich Mathematik, Informatik, Natur und Technik (MINT).

Manche Themen seien gar nicht unbedingt neu, wie alles rund um die Erde, Tiere, den Körper oder Dinosaurier, aber die Neuerscheinungen seien inhaltlich ganz aktuell und außerdem gut aufbereitet. Befassen können sich die Kinder aber auch mit dem Klimawandel oder dem Fliegen.

Und eine Empfehlungsliste für das Genre „New adult“ hält Funke auch schon in den Händen: Dabei handelt es sich um Liebesromane für Jugendliche und junge Erwachsene, teilweise vermischt mit weiteren Genres. „Da arbeiten wir mit dem St.-Michaels-Bund zusammen und bekommen Vorschläge von Bibliothekaren“, so Funke. In Kürze wolle sie wieder im Schongauer Juze vorbeischauen, ob es von den Besuchern eventuell Wünsche gibt, die man erfüllen kann.

Wünsche äußern könnten übrigens alle Büchereibesucher, „da sind wir immer offen, das wissen sie auch“, so Funke. Ob man den Nerv getroffen hat, sieht das Team der Bücherei, sobald die Umschlagsfrequenz ausgewertet wird. Daran könne man genau ablesen, wie häufig ein Buch entliehen wurde.

Auch ausgezeichnete Bücher im Bestand

Dass man mit dem Bereitstellen ausgezeichneter Bücher den Nerv der Leser trifft, freut das Team besonders. Anne Applebaum etwa war zwar schon vor der Auszeichnung mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels vertreten. „Die Vegetarierin“ der Literaturnobelpreisträgerin Han Kang kam hingegen neu hinzu und ist seit dem Erscheinen durchgehend entliehen. Das Angebot ist vielfältig, so Funke: „So liefern wir den Anreiz, mal etwas anderes zu lesen.“

Geld- und Bücherspenden

Geldspenden, aber auch gut erhaltene, aktuelle Bücher und Spiele sind in der Bücherei am Münztor jederzeit willkommen. Neue Bücher kommen in den Bestand, falls bereits vorhanden, werden zerlesene Exemplare ausgetauscht. Medien, die nicht passend sind, kommen in den Bücherflohmarkt, werden zum Lions Club gebracht oder in die Bücherzelle.

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