Ein Blick über den Gartenzaun

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Ein Gartenparadies hat Veronika Schalch-Seybold mit ihrem Mann für sich und ihre Gäste in Lenggries erschaffen. © Kratzer

Beim Tag der offenen Gartentür durften Pflanzenbegeisterte in die Beete anderer schauen. Und konnten sich dabei ausgiebig austauschen. Zu Besuch bei zwei Privatgärtnern in Bad Tölz und Lenggries.

Bad Tölz/Lenggries - Ein wenig versteckt, den Hügel hinauf, gelangt man nach dem Öffnen eines Gatterls in eine grüne Oase – mitten in Bad Tölz. Sepp Mangold lebt hier in fünfter Generation und hat mit seiner „Stadt-Alm“ samt Ferienhäusern ein wahres Paradies geschaffen. Mangolds Garten ist ein Hanggelände, das an die saftigen Wiesen auf der Alm erinnert. Und auch sonst ist die Szenerie wie auf einem Bergbauernhof. Ziegen grasen in einem Gehege. Häsin Wilma fläzt gemütlich im Gras. Hennen scharren, nicken, picken.

Neugierig schauen Gäste in den Garten

Daneben ein Haus, auf dessen Dach Bienenvölker leben. Große Gemüsebeete aus Holz, Obstbäume dazwischen. Rosensträucher an den Hauswänden. Dazwischen etwas bildende Kunst. „Diese Universalität ist doch spannend. Hier gibt es alles“, sagt Martin Huber, der mit Sepp Mangold seit Jahrzehnten befreundet ist und mit seiner Frau selbst eine Forstwirtschaft hinter Wackersberg hat. Doch die beiden sind nicht die einzigen Gäste. Seit 10 Uhr morgens empfängt Mangold Besucher, die neugierig in seinen Garten lugen, bevor sie das Tor öffnen.

Mangold ist einer von vier privaten Gärtnern, die ihre Gatterl am Sonntag im Rahmen der Aktion „Tag der offenen Gartentür“ für Besucher aufmachten. Der Andrang war rege. Auch bei Margot Strötz vom Malerhaus in Bad Tölz schauten sehr viele vorbei. Mit der Obstsortenarche Benediktbeuern sowie dem Permagarten der Stiftung Kunst und Natur in Nantesbuch sowie den Kräutergärten in Lenggries und der Stadt Wolfratshausen waren es insgesamt neun offene Gärten im Landkreis.

Auf einem Hanggrundstück liegt der Garten der StadtAlm in Bad Tölz.
Auf einem Hanggrundstück liegt der Garten der StadtAlm in Bad Tölz. Am Tag der offenen Gartentür herrschte reger Andrang. © Kratzer

Anneliese Schröder kam mit ihrem Mann extra aus München, um sich im Tölzer Land umzusehen. „Wir haben selbst einen Garten, und für uns ist das sehr interessant“, sagte Schröder. Tipps und Tricks tauschten die Hobbygärtner untereinander aus, oder sie holten sich neue Ideen. „Es waren sehr nette Leute hier“, sagt Mangold. „Sehr positiv“ seien die Reaktionen gewesen. „Das motiviert weiterzumachen.“ Er hoffe, dass er seinerseits mit seinem Garten die Menschen dazu motiviere, daheim ebenfalls „Minibiotope“ zu errichten. „Es ist gut für die Natur, und dann bringt es einem auch noch selbst sehr viel Freude.“ Nur der Hagel vergangene Woche ließ ihn zweifeln, ob er seinen Garten den Besuchern zeigen soll. „Alle Apfelbäume sind kaputt, das Gemüse ist erledigt.“

Wildkräuter und Kanapee

Halt gemacht hat der Hagel vor dem Gästehaus Zum Jäger in Lenggries. Um den ehemaligen Bauernhof aus dem 16 Jahrhundert, umgeben von grünen Wiesen und Bergen, erschuf Veronika Schalch-Seybold mit ihrem Mann ein Gartenparadies für sich und ihre Gäste. Obstbäume, rote und pinkfarbene Rosen, Wildkräuter. Sonnenbänke, ein Barfußpfad, ein offenes Gartenhäusl mit gemütlichem Kanapee.

Auch Ziegen leben im Garten von Sepp Mangold mitten in der Stadt.
Auch Ziegen leben im Garten von Sepp Mangold mitten in der Stadt. © Kratzer

Viele Fragen der Besucher

Viele Sitzmöglichkeiten unter alten, schattigen Obstbäumen. Um die 20 Leute waren bereits am Vormittag da, erzählt Schalch-Seybold. „Eine Besucherin war sogar aus Dachau.“ Auch Anneliese Schröder kam mit ihrem Mann. Ihnen, zwei Radlerinnen aus Wackersberg sowie zwei weiteren Interessierten zeigte Veronika Schalch-Seybold ihren Garten, führte sie zu ihrem Bayern-Kiwi-Baum. „Mein ganzer Stolz.“ Aus den Früchten macht sie Marmelade für ihre Gäste, auch aus den Aprikosen in ihrem Garten, aus Brombeeren, Blaubeeren und Erdbeeren.

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In den Gemüsebeeten wachsen Zucchini, Kartoffeln und  Pak Choi. Der Weg führte auch in den üppigen Wildkräutergarten der Gärtnerin. Darin wachsen etwa Silber-Frauenmantel oder Beinwell. „Für mich eine ganz wichtige Pflanze.“ An jeder Station stellten die Besucher Fragen, oder teilen ihre Erfahrungen. Nach dem Rundgang bedankten sie sich bei ihrer Gastgeberin, mussten dann aber schnell weiter. Der nächste Garten wartete schon.

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