„Einfach nur überwältigend“: Benefizkonzert für trauernde Königsdorfer Familie

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Geretsried-Wolfratshausen
  4. Wolfratshausen

Kommentare

Auf Wunsch der Familie spielte er nur fröhliche Titel: der Geretsrieder Liedermacher Willi Sommerwerk (re.). © Peter Herrmann

Nach dem tragischen Tod einer Mutter von vier Kindern gab der Liedermacher Willi Sommerwerk ein Benefizkonzert. Die Großzügigkeit der Besucher resultierte in einer beeindruckenden Spendensumme.

Wolfratshausen – Der überraschende Tod einer Mutter von vier Kindern, die aufgrund einer Gehirnentzündung starb, bedeutet für eine Königsdorfer Familie einen harten Schicksalsschlag (wir berichteten). Nach der erfolgreich angelaufenen Spendenaktion der Initiative „Tölz hilft“, erlebte Witwer Benno Bauer beim Benefizkonzert des Geretsrieder Liedermachers Willi Sommerwerk auf der voll besetzten Terrasse der Bar D’Amato einen unvergesslich emotionalen Abend.

Alle Nachrichten aus Wolfratshausen lesen Sie hier.

Hoher Umarmungs- und Gesprächsbedarf

„Es ist für mich einfach nur überwältigend, dass so viele Leute gekommen sind“, zeigte sich der Familienvater auf Nachfrage unserer Zeitung überrascht. Sein einstiger Firmenchef nahm sogar eine Anreise aus Berlin auf sich, um ihm und den Kindern sein Beileid auszusprechen. Andere Bekannte und Freunde hatte er seit mehreren Jahren nicht mehr gesehen. Dementsprechend hoch war der Umarmungs- und Gesprächsbedarf an den Bierbänken. Keine leichte Aufgabe also für Sommerwerk, der gegen einen erhöhten Lärmpegel anspielen musste. Auf ausdrücklichen Wunsch der Familie trug der Geretsrieder keine traurigen Lieder vor, sondern gab zunächst vergnügliche Austropop-Klassiker von STS, Wolfgang Ambros, Rainhard Fendrich & Co. zum Besten. Zudem bat Sommerwerk die rund 100 Besucher um großzügige Spenden. Dafür stand neben einem Schwarz-Weiß-Bild der Familie ein geöffneter Gitarrenkoffer bereit. „Es soll vor lauter Scheinen nur so rascheln“, wünschte sich der Musiker.

Wirt spendete die Trinkgelder

Hausherr Michel Amato ging deshalb in der Pause mit einem Zylinderhut durch die vollbesetzten Reihen, um den Ertrag danach im Gitarrenkoffer zu entleeren. Das Endergebnis konnte sich sehen lassen: Exakt 1250,50 Euro holte Sommerwerk bei der abschließenden Zählung aus dem Gitarrenkoffer heraus. Hinzu kommen 250 Euro gespendete Trinkgelder von Michel Amato, der auch die Gema-Gebühren übernommen hatte. Insgesamt hat Sommerwerk bei seinen zahlreichen Benefizkonzerten für Menschen in Not nun nahezu 15 000 Euro eingespielt. „Als Willi bei uns angefragt hatte, war sofort klar, dass wir da mitmachen“, sprach der Veranstalter für sein Team.

Unser Wolfratshausen-Geretsried-Newsletter informiert Sie regelmäßig über alle wichtigen Geschichten aus Ihrer Region. Melden Sie sich hier an.

„Will einfach nur Danke sagen“

Roswitha Bauer, Mutter des Witwers, lobte die vielfältigen Spendenaktionen. „Ich will einfach nur Danke sagen: So was kenne ich eigentlich nur aus den USA, in denen ich von 1997 bis 2019 gelebt habe“, schwärmte sie. Zu ihrer Freude sang Sommerwerk am Ende auch ein paar amerikanische Evergreens. Sein letzter Song – die Everly-Brothers-Coverversion „Bye Bye Love“ – passte perfekt zu einem auf der Bühne postierten Bild einer lachenden Mutter, die viel zu früh aus dem Leben gerissen wurde.  

Info: Wer die in die Not geratene Familie Bauer finanziell unterstützen will, kann auf der Website der Initiative „Tölz hilft“ spenden: https://www.gofundme.com/f/unterstutzt-die-familie-von-claudia-gebt-liebe-und-hoffnung

Auch interessant

Kommentare