Fotos können Erinnerungen an bestimmte Ereignisse oder Personen transportieren. Neben den wohligen Momenten, können Fotos allerdings auch Wahrheiten bescheren, mit denen man vorher nicht gerechnet hat.
So ging es Mark Thorpe (heute 44) aus East Norfolk als Kind. Damals habe er neben dem Bett seiner Mutter ein Babyfoto entdeckt und sofort gemerkt, dass er nicht auf dem Foto abgebildet wurde, berichtet die Zeitung "Daily Mail". Im Alter von fünf Jahren habe Mark erfahren, dass es sich bei dem Baby auf dem Bild um seinen großen Bruder handele – ihn habe die Mutter zur Adoption freigeben müssen.
Foto deckt Familiengeheimnis auf – "es gab mehrere Kopien im ganzen Haus"
Thorpes Mutter war 19 Jahre alt und unverheiratet, als sie mit seinem großen Bruder schwanger wurde. Ihre Eltern haben sie zur Adoption gedrängt und das hat Spuren hinterlassen. Sie habe psychische Probleme und Depressionen gehabt. Throrpes vermutet, dass dies mit der erzwungenen Adoption zusammenhing.
Die Erinnerung an ihr erstes Kind habe die Mutter hochgehalten: "Ich war schon immer fasziniert von diesem Foto. Es gab mehrere Kopien davon im ganzen Haus. (...) Sie hatte ihn auch auf ihren Arm tätowiert", sagt Mark Thorpe gegenüber "Daily Mail".
Adoptionen können die Familiengeschichte extrem verändern – besonders, wenn sie erzwungen wurden. Bei einer Mutter meldete sich beispielsweise nach 42 Jahren ihr totgeglaubtes Kind bei ihr.
Nach dem Tod der Mutter: Mark sucht seinen Bruder
Im Jahr 2023 verstarb die Mutter und Mark nahm sich vor, seinen Bruder zu suchen. Mithilfe eines Fernsehteams ist ihm dies gelungen. Martin ist 55 Jahre alt und wusste früh, dass er adoptiert wurde. Dass er einen leiblichen Bruder hat, findet er "verrückt, aber auf eine gute Art und Weise", berichtet das Portal.
Von dem ersten Treffen seien beide begeistert gewesen – weitere Treffen seien geplant, da solle Martin die Familie von Mark, der mittlerweile selbst Kinder hat, kennenlernen.
Scham, Trauer, Selbstzweifel: So gehts es abgebenden Müttern
Eine (erzwungene) Adoption beeinflusst das Leben nachhaltig. So schreibt der Deutsche Ethikrat, dass Mütter oft Folgendes fühlen:
- Schmerz
- Schuldgefühle
- Selbstzweifel
- Scham
- Trauer
- Bitterkeit
- Gefühl versagt zu haben