„Ich sah zu, wie mein Konto wuchs“: Mit dieser Sparregel ging er mit 32 in Rente

Naz Avo, ein ehemaliger Softwareentwickler aus der Ukraine, hat mit nur 32 Jahren den Ruhestand erreicht und lebt nun sein Traumleben in Thailand. Laut der „Sun“ gelang ihm dies, indem er sich strikt an die 70-Prozent-Sparregel hielt. „Ich habe herausgefunden, dass ich, wenn ich wie ein Student lebe, aber das Gehalt eines Softwareentwicklers bekomme, 60 bis 70 Prozent meines Gehalts für Investitionen zurücklegen kann“, erklärt Avo.

Dank extremer Sparstrategien kann Avo früher in Rente gehen

Er ist Teil der sogenannten FIRE-Community, deren Mitglieder durch extremes Sparen und Investieren darauf abzielen, viel früher als der Durchschnittsarbeitnehmer in den Ruhestand zu gehen. Diese Methode ist umstritten, doch für Avo war sie der Schlüssel zum Erfolg. Er lebte in seinen Zwanzigern sehr sparsam. „Ich lebte bescheiden und sah zu, wie mein Konto wuchs“, so Avo.

Als Softwareentwickler konnte Avo remote arbeiten und lebte während dieser Zeit in verschiedenen Ländern wie Polen, den USA, Dubai und Deutschland, bevor er sich schließlich in Thailand niederließ. „In Thailand gibt es ein territoriales Steuersystem. Mein Aktienportfolio wird nicht besteuert. Es wächst schneller als das von jemandem, der in Großbritannien oder Deutschland lebt“, berichtete er laut der „Sun“.

„Es war wie ein großer Einstieg in einen neuen Lebensabschnitt“

Als Avo seine „magische Zahl“ erreicht hatte, kündigte er seinen gut bezahlten Job. Trotz der Versuche seines Arbeitgebers, ihn zum Bleiben zu bewegen, blieb er entschlossen.

Nun verbringt er seine Tage in Chiang Mai mit Surfen, Jiu-Jitsu und Yoga. Er schätzt die neu gewonnene Freiheit und die Möglichkeit, seinen Lebensstil selbst zu bestimmen. „Es war wie ein großer Einstieg in einen neuen Lebensabschnitt mit einer riesigen Party“, erinnert er sich an den Beginn seines Ruhestands, obwohl ihm die Umstellung zunächst schwerfiel.

Vorzeitiger Ruhestand: Fast die Hälfte der Babyboomer geht frühzeitig in Rente

Zwar gehen die meisten Menschen nicht mit 32 Jahren in Rente, aber auch in Deutschland gehen viele vorzeitig in den Ruhestand. Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass fast die Hälfte der Babyboomer vorzeitig in Rente geht. Bis 2023 betraf dies 1,8 Millionen Menschen aus den Boomer-Jahrgängen, wobei der Trend anhält. 

Ab 2025 werden voraussichtlich jährlich über eine Million Babyboomer vor Erreichen des regulären Rentenalters in Rente gehen. Das arbeitgebernahe Institut sieht die Rente für langjährig Versicherte, die nach 45 Versicherungsjahren zwei Jahre vor der Altersgrenze abschlagsfrei in Rente gehen können, als Hindernis für eine Trendumkehr.