Feuerwehren: „Geschenk für die Gemeinde“

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Über die rote Tartanbahn marschierten die Teilnehmer ins Stadion zum Gottesdienst ein. © lan

Zum Kreisfeuerwehrtag und Gründungsjubiläum war am Sonntag nach Vaterstetten eingeladen. Der Gottesdienst fand im Stadion statt. Der Kreisbrandrat lobte die Einsatzkräfte als „Geschenk für die Gemeinde“.

Vaterstetten „Dank an die Familien für die Unterstützung.“ Das sagte Josef Schmied, Vorstand der Feuerwehr Vaterstetten, beim Kreisfeuerwehrtag. Gleichzeitig wurde die Gründung der Wehr in der Großgemeinde vor 150 Jahren gefeiert. Seit 1874 habe sich viel verändert, betonte Schmied in seiner Rede im örtlichen Stadion nach dem Festgottesdienst. Zu Beginn 1874 hätten sich genügend Freiwillige für die ehrenamtliche Aufgabe gefunden. Die damals erlassene Löschverordnung als Dienstpflicht sei gar nicht notwendig gewesen. Die Feuerwehrleute hätte die Aufmerksamkeit vieler gefunden, besonders bei der „holden Weiblichkeit“. Die Aufgaben hätten sich seit damals verändert und erweiter. Freiwillige Feuerwehren würden 365 Tage im Jahr ehrenamtlich und unentgeltlich helfen.

Feuerwehren sind Geschenk für die Gemeiden

Kreisbrandrat Andreas Heiß bezeichnete die Feuerwehren als „Geschenk für die Gemeinde“. Sie seien zu jeder Tag- und Nachtzeit und bei jedem Wetter einsatzbereit. Dies gilt nicht nur für die Kommune oder den Landkreis, sondern darüber hinaus. Heiß verwies auf den jüngsten Hochwassereinsatz von Feuerwehrleuten aus dem Landkreis Ebersberg in Pfaffenhofen. Die Feuerwehr erfüllte ihn mit Stolz, betonte Vaterstettens Bürgermeister Leonhard Spitzauer. Landrat Robert Niedergesäß hob den Wert der Solidarität hervor, der in „unserer Gesellschaft“ nicht selbstverständlich sei. „Bei der Feuerwehr schon.“

Begonnen hatte der Kreisfeuerwehrtag mit einer Kommandantentagung. Parallel trafen sich die Feuerwehrmänner und -frauen zum Weißwurstfrühstück im Zelt des Volksfestes. Nach dem Kirchenzug fand der Gottesdienst im Stadion statt. Matthias Holzbauer, katholischer Diakon, Kreisbrandinspektor und aktiver Feuerwehrler, sprach von einem wichtigen Leitbild: „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr.“ Dieser stehe auf vielen Fahnen. Fahnen müssten erhalten und restauriert werden. Auch Leitbilder bräuchten Erinnerung und Erneuerung. Deshalb heftete Holzbauer ein mit Weihwasser gesegnetes Band an die Vaterstettener Fahne. Auch die Fahnenabordnungen, die sich in zwei langen Reihe links und rechts vom Altar aufgestellt hatten, bekamen Weihwasser ab.

Kreisfeuerwehrtag Vaterstetten 2024
Gut gefüllt war das Festzelt in Vaterstetten mit Mitgliedern der Feuerwehren aus dem Landkreis und darüber hinaus. Auch weitere Vereine gingen sowohl beim Kirchen- als auch beim Festzug mit. © lan

Heraus aus der Komfortzone

Der evangelische Geistliche Gereon Sedlmayr fand in seiner Ansprache Parallelen zwischen Kirche und Feuerwehr, nämlich die Gemeinschaft, sowie zwischen einem Pfarrer und einem Floriansjünger. Da ging es um Stichwörter wie, dass man zu ungewöhnlichen Zeiten wegmüsse oder die eigenen Bedürfnisse hinten anstelle. „Heraus aus der Komfortzone“, so Sedlmayr. Sein katholischer Amtsbruder Hans-Joachim Brennecke gab zu bedenken, dass Einsatzkräfte manchmal auch angegriffen würden. Die Feuerwehr könne jedoch gewiss sein, dass die Mehrzahl der Menschen „euren Einsatz“ achten. Und: „Ihr tut so viel Gutes.“ Eine Rolle spielte auch das Bibelwort aus dem Johannesevangelium vom guten Hirten, der sein Leben einsetzt. Passend dazu eine Zeile aus einem Lied, das im Gottesdienst gesungen wurde: „Wir wollen aufstehn, aufeinander zugehn, voneinander lernen, miteinander umzugeh.“

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Kreisfeuerwehrtag Vaterstetten 2024
Oldtimer-Fahrzeuge konnten die Besucher ebenfalls bestaunen. Hier der Mercedes-Benz, Spitzname „Bubi“, Baujahr 1972. © lan

Bayernhymne vor dem Mittagessen

Für die musikalische Umrahmung des Gottesdienstes sorgte die Ammterthaler Blasmusik, die am Ende der offiziellen Reden im Stadion die Bayernhymne spielte. Zusammen mit dem Spielmannszug Grafing gaben die Ammerthaler auch den Takt für Kirchenzug und Festzug im Ort an. Am Anschluss trafen sich die Feuerwehren zum gemeinsamen Mittagessen im Festzelt.

Spende statt Gastgeschenke

Verzichtet hat die Feuerwehr Vaterstetten auf die früher üblichen Gastgeschenke an die angereisten Organisationen. Der dafür eingesetzte Finanzbetrag in der Fest-Kalkulation wird gespendet, an die Nachbarschaftshilfe Vaterstetten, beziehungsweise die Tafel. Spendenhöhe: rund 1500 Euro.

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