Schock-Umfrage für Union vor Bundestagswahl: BSW und Linke verhageln Merz die Machtoptionen
Friedrich Merz ist mit der Union auf dem Weg zum Sieg bei der Bundestagswahl. Doch ein Zweier-Bündnis ist laut einer neuen Umfrage nicht möglich.
Berlin – Die Union kann nach einer neuen Umfrage mit einem Sieg bei der Bundestagswahl rechnen. Doch es gibt ein großes Aber: CDU und CSU brauchen womöglich zwei Koalitionspartner. Eine Koalition mit zwei Partnern wie in der gescheiterten Ampel hat Kanzlerkandidat Friedrich Merz aber immer vermeiden wollen.
Denn in der Erhebung des Insa-Instituts für die Bild könnten von den kleineren Parteien derzeit auch Die Linke mit sieben Prozent (+0,5 Prozentpunkte seit Wochenbeginn) und das BSW von Sahra Wagenknecht mit unverändert fünf Prozent in den Bundestag einziehen oder zumindest darauf hoffen.
Umfrage macht Merz zu schaffen: Koalitionssuche nach Bundestagswahl 2025 noch schwerer
Die Union mit 30 Prozent, die SPD mit 15 und die Grünen mit 13 Prozent verharren auf ihren Werten. Die AfD büßt einen Punkt auf 21 Prozent ein. Die FDP verliert einen halben Punkt und wäre mit vier Prozent derzeit nicht im Parlament.
Damit hätte kein Zweierbündnis eine parlamentarische Mehrheit. Lediglich ein Bündnis von Union und AfD, das Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz aber ausschließt, hätte eine Mehrheit. So bliebe nur eine Dreierkoalition als einziger Ausweg.
Partei | Umfrage-Ergebnis in % |
---|---|
CDU/CSU | 30 (=) |
AfD | 21 (-1) |
SPD | 15 (=) |
Grüne | 13 (=) |
Linke | 7 (+0,5) |
BSW | 5 (=) |
FDP | 4 (-0,5) |
Sonstige | 5 (+1) |
Institut: Insa. Erhebungszeitraum: 18. bis 19. Februar. Fallzahl: 2502 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +- 2,9 Prozentpunkte.
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Linke und BSW laut neuer Umfrage zur Bundestagswahl 2025 im Parlament: Koalition schwer zu bilden
Entscheidend ist bei der Bildung von Koalitionen die Frage, wie viele Parteien es letztlich in den Bundestag schaffen. Je mehr im Parlament vertreten sind, desto höher liegt die Schwelle für eine Mehrheit. Scheitert eine Partei, spielen ihre Stimmen keine Rolle mehr, und das Gewicht der Ergebnisse der anderen Parteien wächst.
Ein Beispiel: Fallen insgesamt 13 Prozent der abgegebenen Stimmen weg, weil es Parteien nicht in den Bundestag schaffen, sind für die Mehrheitsschwelle nur noch 87 Prozent relevant. Sie läge dann bei der Hälfte von 43,5 Prozent. Das sollte für ein schwarz-rotes Bündnis reichen. Da in der neuen Insa-Umfrage sechs Parteien in den Bundestag einziehen, fielen allerdings nur neun Prozent der Stimmen weg – eine Zweier-Koalition wäre unmöglich.
Neue Umfrage zur Bundestagswahl 2025: Welche Dreier-Koalitionen überhaupt denkbar wären
- Schwarz-Rot-Grün: Die CSU müsste dann aber ihre Vorbehalte gegen die Grünen über Bord werfen.
- Schwarz-Rot-Rot: Die CDU hat 2018 auch einen Unvereinbarkeitsbeschluss zur Linkspartei gefasst, der dies ausschließt.
- Schwarz-Rot-BSW: Ein solches Bündnis wäre auf Bundesebene wegen der BSW-Positionen zu Russland kaum vorstellbar.
Rechnerisch ausgeschlossen wäre ziemlich sicher ein Dreierbündnis aus SPD, Grüne und Linke. Rechnerisch extrem unwahrscheinlich und wohl auch politisch ist, dass es zu einer Vierer-Koalition aus SPD, Grünen, Linken und BSW reicht. Dies wären auch die einzigen Konstellationen, in der Olaf Scholz erneut Kanzler werden könnte. Eine Zusammenarbeit mit Linke und BSW schloss Scholz wiederum aus.
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Bundestagswahl 2025: Umfragen sind keine Prognosen
Umfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. Zudem ist stets ein statistischer Fehler von bis zu drei Prozentpunkten zu beachten (Fehlertoleranz).
Die Umfragen in Deutschland sind zuletzt recht genau ausgefallen. So lag die mittlere durchschnittliche Abweichung aller Institute bei der Bundestagswahl 2021 laut dem Internetportal Dawum bei 1,03 Prozentpunkten. Berücksichtigt wurden dabei all diejenigen Institute, die 30 Tage vor der Wahl eine Sonntagsfrage veröffentlicht hatten. (cs)