Der Verkauf einer Immobilie kann eine der bedeutendsten finanziellen Transaktionen im Leben eines Menschen sein. Nicht nur, weil es um viel Geld geht, sondern auch, weil das eigene Zuhause oft mit zahlreichen persönlichen Erinnerungen verbunden ist. Der entscheidende Faktor für einen erfolgreichen Verkauf ist die Wahl des richtigen Immobilienmaklers. Ein qualifizierter Makler kann den Verkaufsprozess nicht nur beschleunigen, sondern auch einen höheren Verkaufspreis erzielen. Aber wie wählt man den idealen Makler aus?
Warum ein Makler eine kluge Wahl sein kann
Bevor wir in die Details der Maklerwahl eintauchen, stellt sich die grundlegende Frage: Sollten Sie überhaupt einen Makler engagieren? Der Immobilienmarkt ist komplex und durch ständige Veränderungen geprägt. Laut einer Studie der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen erzielen Immobilien, die durch einen Makler verkauft werden, im Durchschnitt einen höheren Verkaufspreis als Objekte, die von Privatpersonen verkauft werden. Der Vorteil eines Maklers liegt nicht nur in seiner Erfahrung und seinem Netzwerk, sondern auch in seiner Fähigkeit, professionelle Verkaufsstrategien zu entwickeln und umzusetzen.
Die Vorteile eines Maklers
- Marktkenntnis und Bewertungskompetenz: Ein erfahrener Makler kann eine korrekte und marktgerechte Wertermittlung für Ihre Immobilie durchführen, was entscheidend für die Festlegung eines realistischen Verkaufspreises ist. Wenn der Preis zu hoch angesetzt ist, kann das potenzielle Käufer abschrecken; ist er zu niedrig, verschenken Sie Geld.
- Vermarktungsexpertise: Makler verfügen über die notwendigen Werkzeuge und Kontakte, um Ihre Immobilie einem breiten Publikum bekannt zu machen. Dies umfasst professionelle Fotos, ansprechende Exposés und Online-Marketing-Strategien, die über klassische Anzeigen hinausgehen.
- Verhandlungsgeschick: In der Verkaufsphase sind Verhandlungen mit potenziellen Käufern der Schlüssel zu einem guten Abschlusspreis. Makler sind oft geübte Verhandler, die das Beste für ihre Klienten herausholen können.
- Rechtliche Sicherheit: Immobiliengeschäfte sind komplexe rechtliche Transaktionen. Ein Makler sorgt dafür, dass alle Dokumente korrekt sind und der Verkaufsprozess reibungslos abläuft.
- Zeitersparnis: Der Verkaufsprozess ist zeitintensiv. Ein Makler kümmert sich um die Koordination von Besichtigungen und ist der Ansprechpartner für Interessenten, was Ihnen viel Zeit ersparen kann.
Schritt 1: Die klaren Ziele definieren
Bevor Sie einen Makler auswählen, sollten Sie sich über Ihre Ziele im Klaren sein. Was erwarten Sie vom Verkauf Ihrer Immobilie? Geht es Ihnen primär um einen schnellen Verkauf oder möchten Sie den bestmöglichen Preis erzielen? Diese Ziele bestimmen maßgeblich, welcher Makler zu Ihnen passt:
- Zeitrahmen: Wie schnell möchten Sie verkaufen? Haben Sie bereits eine neue Immobilie im Blick oder müssen Sie sich um eine Zwangsversteigerung kümmern?
- Preisvorstellung: Welchen Preis möchten Sie mindestens erzielen? Können und wollen Sie Kompromisse eingehen?
- Eigenschaften der Immobilie: Welche Besonderheiten Ihrer Immobilie könnten für Käufer besonders interessant sein? Gibt es Mängel, die vorher behoben werden sollten?
Schritt 2: Recherche und Vorauswahl von Maklern
Der nächste Schritt ist die Auswahl potenzieller Makler. Beginnen Sie mit einer umfassenden Recherche. Nutzen Sie Online-Plattformen, sprechen Sie mit Freunden und Bekannten und lesen Sie Bewertungen. Der Ruf eines Maklers kann viel über seine Fähigkeiten und seine Arbeitsweise aussagen:
- Online-Bewertungen und Plattformen: Nutzen Sie Immobilienportale und Bewertungsplattformen, um Informationen über lokale Makler zu sammeln. Achten Sie dabei auf Bewertungen und Kommentare früherer Kunden.
- Empfehlungen: Fragen Sie in Ihrem Freundeskreis oder bei Kollegen nach Erfahrungen mit Maklern. Eine persönliche Empfehlung ist oft mehr wert als jede Online-Bewertung.
- Verbandssuche: Achten Sie darauf, ob der Makler Mitglied in Berufsverbänden wie dem Immobilienverband Deutschland (IVD) ist. Solche Mitgliedschaften weisen auf ein professionelles Selbstverständnis hin. Auch die Empfehlungsliste der besten Immobilienmakler von FOCUS Business ist eine hervorragende Orientierungshilfe
Schritt 3: Kontaktaufnahme und Erstgespräch
Nachdem Sie eine Liste potentieller Makler erstellt haben, vereinbaren Sie ein erstes Gespräch. Nutzen Sie dieses, um herauszufinden, ob der Makler zu Ihnen und Ihrem Projekt passt. Achten Sie dabei auf die folgenden Punkte:
- Erfahrung und Referenzen: Wie lange ist der Makler schon im Geschäft? Kann er erfolgreiche Verkäufe ähnlicher Immobilien vorweisen?
- Vermarktungsstrategie: Wie plant der Makler, Ihre Immobilie zu vermarkten? Was hebt seine Strategie von der anderer Makler ab?
- Transparenz: Wie detailliert ist der Makler in seiner Offenlegung von Kosten? Wie ist die Maklerprovision geregelt?
Schritt 4: Prüfung der Konditionen und des Vertrages
Bevor Sie sich für einen Makler entscheiden, sollten Sie die Vertragsdetails genau prüfen. Oft gibt es Spielraum für Verhandlungen, besonders bei der Höhe der Provision und den Vertragslaufzeiten. Schauen Sie genau hin bei:
- Maklerprovision: Diese sollte klar festgelegt sein. Seit 2020 teilen sich in Deutschland Käufer und Verkäufer die Provision. Verhandeln Sie, ob und in welcher Höhe eine Anpassung möglich ist.
- Vertragslaufzeit: Üblich sind Verträge über drei bis sechs Monate. Vermeiden Sie zu lange Bindungen ohne Möglichkeit der vorzeitigen Kündigung.
- Leistungsumfang: Was genau übernimmt der Makler? Gibt es zusätzliche Gebühren oder Leistungen, die nicht im Basisangebot enthalten sind?
Schritt 5: Langfristige Zusammenarbeit und Verkaufserfolg
Entscheidend ist nicht nur der Vertrag, sondern auch die laufende Zusammenarbeit. Ein guter Makler wird Sie regelmäßig über den Fortschritt informieren und flexibel auf Marktveränderungen reagieren. Erfolgt innerhalb der anvisierten Frist kein Verkauf, sollte der Makler offen für Anpassungen der Strategie sein. Legen Sie daher Wert auf:
- Regelmäßige Updates: Wie oft und in welcher Form wird Sie der Makler über den aktuellen Stand informieren?
- Anpassungsfähigkeit: Wie geht der Makler mit fehlenden Ergebnissen um? Ist er bereit, die Strategie anzupassen?
- Kundenorientierung: Fühlen Sie sich gut betreut und hat der Makler Ihre Interessen stets im Fokus?