Kino, das die Welt ein bisschen besser macht

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Mit dem Dokumentarfilm „Fair Traders“ begann im Juli 2019 das Agenda-Kino in Weilheim. © Reck Filmproduktion Zürich

Preisgekrönte Filme, oftmals brisante Themen und hochkarätige Gäste, mit denen man ins Gespräch darüber kommen kann: Einmal im Monat lädt die Weilheimer Agenda 21 zum Kino-Abend ein. Die vor fünf Jahren begründete Reihe ist eine echte Mutmacher-Geschichte.

Weilheim – Um was es geht beim Weilheimer Agenda-Kino, das verraten schon die Titel der Filme, die in dieser Reihe bislang zu sehen waren: Die heißen zum Beispiel „Anders Essen“, „Der wilde Wald“ oder „Bikes vs Cars“, es ging um „Unser Saatgut“, den „marktgerechten Menschen“ oder „Leben ohne Energiekosten“. Aber auch Berührendes wie die Krisen-Komödie „Der Hochzeitsschneider von Athen“ oder das Oscar-prämierte Drama „The Father“, in dem es um Demenz geht, wurden hier schon gezeigt.

Es geht um Themen, mit denen sich die Agenda-Arbeitskreise beschäftigen

„Filme, die Mut machen, aktiv an der fairen und nachhaltigen Gestaltung unserer Zukunft teilzunehmen“: So beschreiben die Organisatoren, was sie einmal pro Monat auf die Leinwand des Weilheimer Starlight-Kinos bringen. Die Streifen, oft preisgekrönte Dokumentationen, behandeln Themen, mit denen sich die zehn Arbeitskreise der Weilheimer Agenda 21 beschäftigen, von „Eine Welt“ über „Energie – Klima – Umwelt“, „Lebensmittel & Essen“ oder „Mobilität und Verkehr“ bis zu „Senioren“. Kurzum: Es geht, wie Anneliese Back, eine der Initiatorinnen des Agenda-Kinos, erklärt, um „Themen, die uns interessieren – und die auch andere interessieren sollten“.

36 Filme waren bis dato in der im Juli 2019 begonnenen Reihe zu sehen. Mit Ausnahme der Corona-Pausen gab es fast monatlich eine Vorführung. Termin ist in der Regel der zweite Dienstag im Monat. Anneliese Back, Claudia Hanke und Heiner Putzier suchen die Produktionen gemeinsam aus, recherchieren dafür in Presseberichten und Informationen von Verleihern. Dann suchen sie nach Referenten zum jeweiligen Thema, denn an jede Vorführung schließt sich ein 20- bis 30-minütiges Filmgespräch an. Meist kommen dafür hochkarätige Fachleute von einschlägigen Sozial- oder Umwelt-Initiativen, aber auch die Regisseure selbst waren mitunter schon angereist. Die passenden Gesprächspartner zu finden, sei „teilweise aufwändig“, berichtet Hanke, „aber das macht mir Spaß, und es gefällt mir auch, neue Leute kennenzulernen“.

Oft „ganz tolle Diskussionen“ bei den Filmgesprächen

Die Filmgespräche seien „immer spannend“, sagt Back, oft ergäben sich „ganz tolle Diskussionen“, sowohl zum Film selbst als auch zu dessen Thema – Debatten, die hinterher manchmal noch in einem Lokal fortgesetzt werden. Die Honorare, die das Agenda-Team den Referenten anbietet, fließen meist in die Projekte von deren Organisationen, weiß Hanke.

Fürs Ausleihen der Filme muss die Agenda nichts bezahlen, darum kümmert sich Starlight-Betreiber Georg Werner und trägt auch die Kosten dafür. Ihm bleiben dafür die Einnahmen aus den meist zehn Euro Eintritt. Das Kino mit seinen rund 100 Plätzen zu unterstützen, das war für Hanke und Back vor fünf Jahren ein zusätzlicher Antrieb, die Agenda-Filmreihe zu gründen. Zwar gab es auch Abende mit nur zehn oder 20 Gästen, doch insgesamt hätten sich die Besucherzahlen „sehr gut entwickelt“, berichten die Aktiven. Beim jüngsten Agenda-Kino mit der Wattenmeer-Doku „Der Atem des Meeres“ war das Kino zu gut zwei Dritteln gefüllt. „Es kommen immer viele Leute“, bestätigt auch Werner – und findet die Agenda-Reihe nicht nur deswegen „super“. Auch das Programm gefalle ihm. Auf das, was das Agenda-Team vorschlägt, könne er sich stets verlassen.

Am 13. Februar geht es in der Reihe weiter

Für den guten Zuspruch sorgen Back, Hanke und Putzier auch, indem sie informative Plakate vorbereiten und diese in der Stadt verteilen, Pressearbeit leisten und per E-Mail jeweils zahlreiche Interessierte anschreiben. Dass sich weiter so viele Menschen und auch immer wieder neue Gesichter für die besonderen Themen, Filme und Gesprächspartner des Agenda-Kinos interessieren, das ist der Wunsch der Initiatorinnen für die Zukunft. Nächste Gelegenheit für einen Besuch des Agenda-Kinos im Starlight ist am 13. Februar: Dann geht es in „Holy Shit“ um die Frage, ob Exkremente die Welt retten können.

Die nächsten Filme im Weilheimer Agenda-Kino

„Können unsere Exkremente die Welt retten?“ Dieser Frage geht der Film „Holy Shit“ nach, der am Dienstag, 13. Februar, um 19.30 Uhr in der Reihe Agenda-Kino im Starlight Weilheim zu sehen ist. Menschliche Ausscheidungen sollten nicht als Abfall, sondern als Ressource betrachtet werden, heißt es in der viel gelobten Doku aus dem Jahr 2023 – das sei „ein Schlüsselthema in Sachen Klimaschutz“. Zum anschließenden Filmgespräch kommen Akteure der „Humusinitiative Oberland“.

Am Dienstag, 12. März, 19.30 Uhr, folgt die Doku „Das Kombinat“, die das „Kartoffelkombinat“ aus München über neun Jahre auf seiner Reise von der idealistischen Idee zur größten Solidarischen Landwirtschaft in Deutschland begleitet. Info zum Agenda-Kino: www.weilheimeragenda21.de.

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