„Großer Tag für Region und Landkreis“: Neuer Solarpark am Netz - mit Batteriespeicher und Schafen

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An die 8000 Module hat der Solarpark bei Breunetsried; im Bild Vispiron-Chef Florian Schönberger mit Sohn Valentin. © Wolfgang Schörner

Seit Mai liefert der neue Antdorfer Solarpark bei Breunetsried grünen Strom. Am Mittwochabend wurde nun groß die Einweihung gefeiert. Die Leistung der neuen Freiflächenanlage reicht laut Betreiber aus, um 1400 Vier-Personen-Haushalte zu versorgen. Außerdem hat sie zwei Batteriespeicherblöcke.

Der neue Solarpark liegt an der Straße zwischen Penzberg und Antdorf unterhalb von Breunetsried. Von der Straße aus ist zwar ein Teil zu sehen, die wahre Größe lässt sich aber nur aus der Vogelperspektive ermessen. An die 8000 Module sind in den Hang eingebettet. Die Photovoltaik-Anlage hat laut Betreiber eine Gesamtleistung von circa 4,5 Megawattpeak. Zum Vergleich: Dies ist dreimal mehr als die Leistung der zwei Solarfelder an der Straße zwischen Penzberg und Bichl. Mehr ist das auch als die Leistung des Solarparks, den die Penzberger Stadtwerke auf Gut Hub bauen. Dort sind es knapp über drei Megawatt.

Großes Solarfeld und zwei Batteriespeicher

Laut dem Unternehmen Vispiron, das die Anlage konzipiert und gebaut hat, können 4,95 Millionen Kilowattstunden im Jahr erzeugt werden. Die Einsparung an CO₂-Einsparungen betrage 2150 Tonnen im Jahr. Betrieben wird der Solarpark von Vispiron, der Gemeinde Antdorf und der 17er Oberlandenergie. Strom liefert er seit Anfang Mai. Investiert wurden laut Vispiron rund sechs Millionen Euro. Es sei die größte Anlage, die Vispiron bislang im Landkreis errichtet hat, hieß es am Rande der Feier. Im Nachbarlandkreis bei Egling feierte Vispiron diese Woche die Einweihung eines noch größeren Solarparks mit 6,2 Megawattpeak.

Antdorf Solarpark bei Breunetsried - Photovoltaik Freianlage - Der Kabelstecker passt: Zwischen den beiden Batteriespeicherblöcken freuen sich (v.l.)Projektleiter Stefan Fußeder, Bürgermeister Klaus Kostalek, Landrätin Andrea Jochner-Weiß, Landtagsabgeordneter Harald Kühn,  Thomas Feistl von der 17er Oberlandenergie mit Grundstückseigentümern und Vispiron-Geschäftsführer Florian Schönberger (vorne rechts). 7/2024
Der Kabelstecker passt: Zwischen den beiden Batteriespeicherblöcken freuen sich (v.l.)Projektleiter Stefan Fußeder, Bürgermeister Klaus Kostalek, Landrätin Andrea Jochner-Weiß, Landtagsabgeordneter Harald Kühn, Thomas Feistl von der 17er Oberlandenergie mit Grundstückseigentümern und Vispiron-Geschäftsführer Florian Schönberger (vorne rechts). © Wolfgang Schörner

Stefan Fußeder, Vispiron-Projektentwickler des Solarparks, sagte bei der Feier am Mittwochabend, es handle sich um „unsere innovativste Anlage im Landkreis“. Dabei stellte er die Kombination mit den Großbatteriespeichern heraus. Dies mache die Anlage zu etwas Besonderem. Die beiden Speicherblöcke können die Energie laut Vispiron beispielsweise mittags zwischenspeichern und verspätet in das öffentliche Netz abgeben. So trage man wesentlich zur lokalen Energiewende bei, „indem wir die Energie bedarfsgerecht und netzschonend bereitstellen“. Vispiron-Geschäftsführer Florian Schönberger erklärte dazu, dass die größere Aufgabe der Energiewende nicht die Produktion, sondern die Integration der Energie ins Netz sei. Dies sei eine Voraussetzung für die Energiewende. Sinn, die Energie zu speichern und erst später abzugeben, macht es laut dem Betreiber, wenn viel Strom im Netz vorhanden und der Preis niedrig ist oder sogar ins Minus rutscht. Die Batteriespeicher haben eine Maximalleistung von 1600 Kilowatt und eine Gesamtkapazität von 4064 Kilowattstunden. Und als lebende Rasenmäher dient eine Schafherde. Sie hält das Gras kurz, was auch wichtig als Brandschutz ist.

„Dann müssen wir wenigstens keine Windkraftanlagen bauen“

Antdorfs Bürgermeister Klaus Kostalek räumte ein, dass man anfangs nicht so angetan war wegen der ursprünglichen Planung an der Böschung. Man habe die Solarfelder dann aber etwas verschieben können. „Jetzt fallt es gar nicht mehr auf von unten.“ Man sei froh, die Anlage zu haben, sagte er. Kostalek erinnerte auch daran, dass es in Antdorf bereits einen Solarpark gibt: Der andere befindet sich beim Gewerbegebiet und liefert Strom bereits seit 2010. Kostalek: „Dann müssen wir wenigstens keine Windkraftanlagen bauen.“

Bereits zweiter Solarpark in Antdorf

Landrätin Andrea Jochner-Weiß sagte, dies sei ein „großer Tag für die Region und den Landkreis“. Der Energiepark sei auch ein großer Beitrag für die Netzsicherheit und Stabilität. Sie dankte wie Landtagsabgeordneter Harald Kühn (CSU) der Gemeinde, Vispiron, der 17er Oberlandenergie und den Grundstückseigentümern, die die Fläche zur Verfügung gestellt haben. Und den Bürgermeister lobte Kühn dafür, dass er die Module auf der Landkarte so verschoben habe, dass sie nicht mehr auffallen.

Kostalek erklärte bei der Feier auch, dass die Gewerbesteuer an die Gemeinde fließe. Und fügte einen kleinen Seitenhieb an: Auch wenn, wie er sagte, auf dem Werbebanner von Vispiron und 17er Oberlandenergie, das bei der Feier am Zaun hing, das Wappen von Obersöchering zu sehen ist. Ein Versehen, wie Thomas Feistl von der 17er Oberlandenergie zugab. Aber auch „ein Wink mit dem Zaunpfahl“. Denn in den nächsten Tagen, so Feistl, erfolge der erste Spatenstich für das nächste Projekt: in Obersöchering.

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