Gelbe Flecken auf der Dirndl-Bluse: So kriegt man seine Tracht zum Oktoberfest wieder fesch
Lederhosn abbürsten und Haferlschuh putzen: Expertin Annamirl Raab weiß, wie man seine Tracht wieder frisch kriegt. Die Tipps kurz vor dem Wiesn-Anstich.
München – Wenn sich jemand mit Trachten auskennt, dann ist das Annamirl Raab (71). Die geborene Münchnerin ist nicht nur Vorsitzende des Sachgebietes Trachtenpflege und Trachtenforschung beim Bayerischen Trachtenverband. Als Schneidermeisterin mit einem Geschäft in Schliersee kennt sie sich mit den Trachten im Isargau – also jenen aus München und Umgebung – aus. „Ich befasse mich seit 40 Jahren mit dem Erhalt und der Pflege der Tracht“, erzählt sie. Und als Expertin weiß sie deshalb auch, wie man Dirndl, Lederhosn und Co. den Frische-Kick vor der Wiesn verpasst. Denn die startet ja am Wochenende.
Kurz vor Wiesn-Start: Wie kriegt man gelbliche Flecken aus der Dirnd-Bluse?
Annamaril Raab empfiehlt, die Bluse mit einem Fleckenentferner wie Oxi Action Weiß zu waschen. In der Regel dürfen Dirndl-Blusen in die Waschmaschine, Auskunft darüber gibt das Pflege-Etikett. „Gelbe Flecken mit der Zeit sind normal, sie können nicht nur vom Schweiß, sondern auch von der Sonne kommen.“ Apropos Schwitzen: Hier kann ein Unterrock unterm Dirndl helfen, erklärt Annamaril Raab. Denn dann erreicht der Schweiß nicht den Dirndlstoff. Und bei kühleren Temperaturen wärmt der Rock.
Wie wäscht man ein Dirndl?
Auch hier: Das Pflege-Etikett gibt Auskunft. Empfindliche Stoffe sollten nicht in die Waschmaschine, andere müssen nicht per Hand gereinigt werden. So oder so gilt: Man sollte Dirndl und Schürze am besten getrennt mit sanftem Waschmittel reinigen und keinesfalls zu heiß. „Auf 20, 30 Grad, danach nicht schleudern und am besten nass aufhängen“, erklärt Annamirl Raab. Bei empfindlichen Stoffen wie Samt rät sie: Vorsichtig mit einer Wäschebürste und mit Wasser verdünntem Essig abbürsten oder damit besprühen – das frischt den Stoff auf.
Was gilt für Lederhosn?
Eine sämisch gegerbte Hirschlederne kann man bei niedrigen Temperaturen waschen. „Zum Beispiel auf 30 Grad mit Kernseife, sie wirkt nämlich auch rückfettend.“ Nicht waschen darf man Wildbock-Lederhosn oder Kleidung aus Spaltleder, erzählt sie. Hier hilft vorsichtiges Abbürsten mit einem feuchten, zum Beispiel in Essigwasser getränkten Putzschwamm. Manchmal tut’s aber schon das Auslüften – das gilt für Lederhosn wie für Dirndl.

Und wie kriegt man Haferlschuh wieder fesch?
Annamirl Raab lacht. „Auch einfach mit ein bisserl Wasser abbürsten und danach mit normaler Schuhcreme.“ Alternativ mit Vaseline, auch damit werden die Haferlschuh wieder weich. Oft helfen ganz einfache Handgriffe.
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Wie lässt sich die Tracht aufpeppen?
Das geht zum Beispiel durch eine andere Bluse oder eine andere Schürze, die farblich zum Dirndl passen. Wenn die Länge nicht stimmt, lässt sich das durch Kürzen oder das Annähen einer Spitzenborte ausgleichen. Und bei Blusen gibt es eine große Bandbreite – von Stehkragen über lange Ärmel bis hin zu ausgefallenen Farben. Auch Accessoires wie Taschen, Schmuck oder ein Haarreif sorgen für Abwechslung. Ein Jackerl bekommt durch das Annähen anderer Knöpfe ein frisches Aussehen – dieser Tipp gilt auch für die Janker der Männer. Sie können ihre Lederhosn, Hemden, Westen und Strümpfe außerdem auch verschieden kombinieren.