„Berlin beschwichtigt das Regime“ – Irans Kronprinz kritisiert Konferenz-„Blockade“
Der iranische Kronprinz wirft Berlin vor, seine Teilnahme an der Münchner Sicherheitskonferenz verhindert zu haben – das Auswärtige Amt ließ Anfragen offen.
Berlin - Das Auswärtige Amt soll die Teilnahme des iranischen Oppositionspolitikers Reza Pahlavi an der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) verhindert haben. Pahlavi kritisierte die Situation und warf der Bundesregierung vor, die Islamische Republik Iran beschwichtigen zu wollen.
„In Berlin wurde beschlossen, das iranische Volk an den Rand zu drängen und zum Schweigen zu bringen, um die Islamische Republik zu beschwichtigen.“ Das schrieb der Sohn des iranischen Schahs vor der Revolution 1979 im Land, auf der Plattform X (ehemals Twitter). Derzeit lebt er im Exil in den USA.
„Die Münchner Sicherheitskonferenz entscheidet eigenständig über ihre Einladungen“, teilte das Auswärtige Amt auf Anfrage von IPPEN.MEDIA zu dieser Kritik mit. „Nach Kenntnis des Auswärtigen Amts wurden keine von der MSC ausgesprochenen Einladungen an iranische Oppositionelle wieder zurückgezogen“, hieß es weiter. Das Auswärtige Amt wolle aber eine mögliche Einschaltung der Behörde in diesem Zusammenhang nicht kommentieren.
Vor Sicherheitskonferenz: Empörung über Deutschlands Außenpolitik
Unter Deutsch-Iranern sorgt derzeit die Nachricht über die mögliche Nicht-Teilnahme des iranischen Oppositionsvertreters an der MSC für große Empörung. Viele Nutzer sehen darin eine Missachtung der Opposition und werfen Deutschland vor, die Anliegen von Regimegegnern zu ignorieren. Kritiker betonen, dass Pahlavi sich seit Jahren für einen demokratischen Wandel im Iran einsetzt.
Die Reaktionen auf Social Media zeigen eine große Enttäuschung über die Außenpolitik in Deutschland. Oppositionelle Aktivisten bereiten Protestaktionen und offenbar schriftlichen Beschwerden vor, um eine Revision der Entscheidung zu fordern, wie es aus zahlreichen Tweets aus Deutschland und dem Ausland hervorgeht.

Meine News
Die diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und dem Iran haben in den letzten Monaten einen neuen Tiefpunkt erreicht. Als Reaktion auf die Hinrichtung des deutsch-iranischen Doppelstaatsbürgers Djamshid Sharmahd hatte die Bundesregierung im Oktober 2024 die Schließung der drei iranischen Generalkonsulate in Frankfurt am Main, Hamburg und München angeordnet.
Einladung iranischer Opposition in der Vergangenheit
Im Jahr 2023 entschied die Münchner Sicherheitskonferenz, keine offiziellen Vertreter der Islamischen Republik Iran einzuladen. Stattdessen wurden prominente Oppositionelle eingeladen, darunter Reza Pahlavi sowie Masih Alinejad, eine Journalistin und Aktivistin, die in den USA lebt.
Diese Entscheidung wurde getroffen, um der iranischen Opposition eine Plattform zu bieten und das gewaltsame Vorgehen des iranischen Regimes gegen Protestierende zu verurteilen. Christoph Heusgen, der Vorsitzende der Konferenz, betonte damals, dass man der Propaganda des iranischen Regimes kein Forum bieten wolle. (fsa)