Söder prangert Versagen der Ampel an: „Nur die CSU“ kann Benachteiligung Bayerns beenden

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Markus Söder stilisiert den Wahlkampf vor der Bundestagswahl 2025 zum Kampf Bayern gegen Berlin. Einen starken Freistaat bekämen die Wähler nur mit der CSU.

München – Im Vorlauf der Bundestagswahl 2025 agiert Ministerpräsident Markus Söder aus Bayern heraus als eine Art Chef-Kritiker der gescheiterten Ampel-Koalition. Besonders abgesehen hat es der CSU-Chef dabei auf die Grünen. Söder stemmte sich im Wahlkampf bereits mehrfach gegen eine Koalition mit der Partei und ging deren Kanzlerkandidat Robert Habeck direkt an. Knapp zwei Wochen vor der Bundestagswahl 2025 rührt der bayerische Landeschef noch einmal die Werbetrommel für seine Partei und setzt dabei auf ein altbekanntes Narrativ: Die Ampel hätte Bayern bewusst benachteiligt.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder will nach der Bundestagswahl 2025 die angebliche Benachteiligung Bayerns beenden.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder will nach der Bundestagswahl 2025 die angebliche Benachteiligung Bayerns beenden. © Frank HOERMANN / SVEN SIMON/imago-images

Söder bemängelt Ampel-Benachteiligung – „starkes Bayern“ nur mit der CSU

So schrieb Söder erst am Donnerstag (6. Februar) auf dem Kurznachrichtendienst X: „Nur die CSU vertritt die Interessen Bayerns in Berlin und kann etwas durchsetzen. Wer ein starkes Bayern will, muss bei der Bundestagswahl am 23. Februar mit beiden Stimmen CSU wählen.“ Das Eintreten für bayerische Interessen in Berlin sei laut Söder vor allem deswegen so wichtig, weil die Ampel-Regierung den Freistaat in den vergangenen Jahren benachteiligt hätte. Diese Benachteiligung werde die CSU bei ihrer Rückkehr in die Bundesregierung beenden, kündigte Söder an.

„Bayern-Bashing“ aus Berlin: Söders Wahlkampf vor der Bundestagswahl 2025

Die angebliche Benachteiligung des Freistaats durch Berlin beklagt Söder schon seit Jahren. „Es soll bewusst der Norden bevorzugt und der Süden benachteiligt werden“, zitierte die Allgäuer Zeitung Söder bereits im Jahr 2022. Der CSU-Chef sah schon damals eine „Anti-Bayern-Stimmung“ in Berlin. Nachdem die Bundesregierung sich im Oktober 2024 gegen eine Finanzspritze für das bayerische Flugtaxi-Unternehmen entschieden hatte, sprach Söder auf X von einer „groben Benachteiligung“ und „Bayern-Bashing“.

Die Strategie des CSU-Chefs könnte jedoch mit Blick auf die jüngsten Umfragen vor der Bundestagswahl Wirkung entfalten. Die Christsozialen lagen in einer Umfrage des Bayerischen Rundfunks vom 15. Januar in Bayern bei 42 Prozent. Auch die Schwesterpartei CDU und ihr Kanzlerkandidat Friedrich Merz dürften sich wegen des großen Anteiles an CSU-Stimmen am Gesamtergebnis der Union nicht über Söders Marschrichtung beschweren.

„Bleibt der Systemfeind“: Söder gegen Zusammenarbeit mit der AfD

In den Umfragen hängt die CSU auch die AfD ab, die in Bayern bei 16 Prozent und damit deutlich unter dem Bundesdurchschnitt liegt. Die in Teilen rechtsextreme Partei erklärte Söder am Donnerstag erneut zum politischen Hauptgegner. Es werde seitens der Union „keine Kooperation oder gar eine Koalition mit der AfD geben“, erklärte der bayerische Ministerpräsident in München. „Die AfD ist und bleibt der Systemfeind.“ Die Union sei „die einzig echte Brandmauer gegen die AfD“ und „der größte Gegner“ der Partei. „Nur wir werden sie wieder kleiner machen.“

Die Verantwortung für das Erstarken der Rechtspopulisten sieht Söder jedoch wenig überraschend bei SPD und Grünen. „In drei Jahren Ampel haben sich die Werte der AfD verdoppelt“, erklärte Söder nun mit Blick auf die gescheiterte Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP. Linke Politik werde „die AfD weiter stärken, weil sie am Mehrheitswillen der Bevölkerung vorbeigeht“. Die Grünen wollten aber „nicht weniger, sondern mehr Migration“, erklärte Söder. Der CSU-Chef bekräftigte in diesem Zusammenhang seine Absage an ein Bündnis mit der Partei: „Deshalb sagen wir klar: Nein zu Schwarz-Grün im Bund.“

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Der bayerische Ministerpräsident erhöht vor der Bundestagswahl 2025 mit seinen Aussagen auch den Druck auf die CDU. Die Forderungen sind dabei klar: gegen die AfD, gegen die Grünen und für ein starkes Bayern. (fd)

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