Trump sägt am Klimaschutz: Umweltbehörde will Grenzwerte für Treibhausgase abbauen

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Die USA traten unter Donald Trump bereits aus dem Pariser Klimaabkommen aus. Eine neue Entscheidung könnte massive Auswirkungen auf den Klimawandel haben.

Washington, DC – US-Präsident Donald Trump macht keinen Hehl aus seinem Unglauben gegenüber dem menschengemachten Klimawandel. Der US-Präsident sorgte bereits im Wahlkampf immer wieder mit sarkastischen Bemerkungen über die drohende Klimakatastrophe für Aufsehen. Bei einem Wahlkampfauftritt in Flint (Michigan) sagte er beispielsweise, man müsse sich eher um die nukleare Bewaffnung Indiens oder Pakistans Gedanken machen, „statt über den Meeresspiegel, der in vierhundert Jahren ein Achtel eines Zolls steigen wird“. Außerdem sorge ein solcher Anstieg für „mehr Grundstücke am Meer“. Laut Trump eine positive Entwicklung.

In diesem Sinne machte Trump noch vor seinem Amtsantritt die Stoßrichtung seiner Präsidentschaft in Klimafragen klar: die Abkehr von klimaschützenden Maßnahmen und eine Rückbesinnung auf fossile Energieträger wie Öl und Kohle. „Drill Baby Drill“, lautete das Mantra des Republikaners, mit dem er den „Nationalen Energienotstand“ für die USA ausrief und den Weg für die massive Förderung klimaschädlicher Rohstoffe freimachte.

Trump geht gegen Klimaschutzgesetze vor – Umweltbehörde rüttelt an Grenzwerten

Doch mit der Förderung fossiler Energieträger sollte es nicht genug sein. Im Januar traten die USA unter ihrem neuen Präsidenten aus dem Pariser Klimaabkommen aus. Ein Schritt, der Klimaschützer auf der ganzen Welt in Unruhe versetzte. „Das ist sicherlich kein gutes Zeichen für internationalen Klimaschutz, wenn der zweitgrößte Emittent und die größte Volkswirtschaft der Welt nicht dabei ist“, zitiert ZDF heute den Klimawissenschaftler Niklas Höhne vom NewClimate Institut.

Donald Trump geht nun allerdings noch einen Schritt weiter. Die US-Umweltschutzbehörde EPA bestätigte am Samstag (24. Mai) einen Bericht der New York Times, wonach aktuell an Plänen gearbeitet werde, nach denen die Grenzwerte für den Ausstoß von Treibhausgasen für Kohle- und Gaskraftwerke aufgehoben werden sollen. Ebenfalls ein Wahlversprechen des US-Präsidenten.

Kohlendioxid „nicht wesentlich“ für den Klimawandel? Trump setzt Wahlversprechen um

Als Begründung für den Schritt argumentiere die Behörde in einem Verordnungsvorschlag, dass von Kraftwerken ausgestoßenes Kohlendioxid und andere Treibhausgase „nicht wesentlich zur gefährlichen Umweltverschmutzung“ oder eben dem Klimawandel beitragen würden, wie die Times berichtet. Würde man die Grenzwerte aufheben, sei keine negative Auswirkung auf die öffentliche Gesundheit und das Wohlergehen der US-Bürger zu erwarten.

Wie das Umweltbundesamt auf seiner Webseite allerdings beschreibt, gilt gerade Kohlendioxid als einer der größten Treiber des menschengemachten Klimawandels. Außerdem widerspricht die Behörde direkt den Darstellungen des US-Amtes, dass Kohlendioxid aus Kraftwerken keinen nennenswerten Effekt auf die Erderwärmung hätten. Denn als Quellen des klimaschädlichen Gases würden vor allem „Strom- und Wärmeerzeugung, Haushalte und Kleinverbraucher, der Verkehr und die industrielle Produktion“ gelten.

US-Präsident Trump - Krypto-dinner
Donald Trump reißt die Klimaschutzmaßnahmen in den USA nacheinander ein. © Jacquelyn Martin/dpa

USA auf Anti-Klima-Kurs: Die Auswirkungen des Klimawandels sind schon zu spüren

2024 war das wärmste Jahr seit 1850, bestätigte der Deutsche Wetterdienst DWD Anfang des Jahres. „Jedes Jahr des letzten Jahrzehnts gehörte zu den zehn wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen“, zitierte die Tagesschau Samantha Burgess, stellvertretende Direktorin des Copernicus-Klimawandeldienstes. Und diese Entwicklungen haben gravierende Auswirkungen.

Durch die stetig steigenden Temperaturen könnte es zu immer mehr extremen Wetterereignissen kommen. Das beschreibt auch das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) in seinem Synthesebericht von 2023. „Der vom Menschen verursachte Klimawandel hat bereits Auswirkungen auf viele Wetter- und Klimaextreme in allen Regionen der Welt. Dies hat zu weitreichenden negativen Auswirkungen und damit verbundenen Verlusten und Schäden für Natur und Menschen geführt“, heißt es dort.

Welche Auswirkungen eine extreme Trockenheit auch auf die USA haben kann, haben die Waldbrände in Kalifornien vom Januar 2025 gezeigt. Tausende Gebäude fielen den Flammen zum Opfer und 29 Menschen verloren ihr Leben. Und das Ausmaß der Zerstörung wurde laut einer Attributsstudie der World Weather Attribution möglicherweise durch den Klimawandel noch vergrößert, beispielsweise durch vermehrt aufkommende Trockenzeiten. Eine Tatsache, die Trump in seiner Politik nicht zu beeindrucken scheint. (nhi)

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