Selenskyj, Starmer und Macron: Gemeinsame Reise zu Trump? Reaktion aus Frankreich folgt sofort
Wolodymyr Selenskyj erlebte in Washington einen unbarmherzigen Donald Trump. Kehrt der ukrainische Präsident nun mit Unterstützung zurück? Gerüchte kursieren.
London/Paris – Beim Eklat im Weißen Haus am vergangenen Freitag befand sich Wolodymyr Selenskyj in Unterzahl. Mehrere Minuten lang wurde der ukrainische Präsident vor laufenden Kameras von US-Präsident Donald Trump und dessen Vize J.D. Vance in die Mangel genommen. Also vom eigentlich wichtigsten Verbündeten im Ukraine-Krieg.
Anlass war augenscheinlich Selenskyjs Weigerung, den Rohstoff-Deal zu Trumps Forderungen abzunicken. Seither hat sich der 47-Jährige mit einem Brief an den Republikaner sowie mit einem Tweet wieder auf seinen damaligen Gastgeber zubewegt. Schon bald könnten sie sich im Weißen Haus wieder gegenüberstehen. Dann würde Selenskyj aber Verstärkung mitbringen und in Überzahl auftreten, selbst wenn Trump seinen Stellvertreter wieder an seine Seite beordern würde.
Selenskyj nach Washington: Begleiten Starmer und Macron den ukrainischen Präsidenten?
Wie die Daily Mail berichtet, soll der britische Premierminister Keir Starmer bereit sein, gemeinsam mit Selenskyj und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zu Trump zu reisen. Gleiches werde auch vom Pariser Staatsoberhaupt „eventuell in Betracht gezogen“, wie dessen Regierungssprecherin Sophie Primas erklärte. Sie nannte dabei kein Datum, die Reise müsste „kurzfristig“ organisiert werden.
Aus dem Élysée-Palast folgte jedoch umgehend ein Dementi. Ein Sprecher des Amtssitzes des französischen Staatsoberhauptes stellte klar: „Das ist nicht geplant. Es gibt keine Reise des Präsidenten nach Washington.“
Zumindest keine weitere. Erst am 24. Februar war Macron im Weißen Haus vorstellig geworden, um über die von Washington geplanten Verhandlungen mit Russland zu beraten. Drei Tage später war Starmer zu Gast bei Trump. Am Tag darauf schließlich Selenskyj – inklusive des großen Knalls.
Trump und der Selenskyj-Besuch: Haben Europäer einen Friedensplan im Gepäck?
Auch weil sich Deutschland nach der Bundestagswahl gerade in einer Übergangszeit inklusive Bildung einer neuen Regierung befindet, haben Frankreich und Großbritannien in Europa derzeit die Zügel in der Hand. Nun versuchen sich Paris und London wohl als Vermittler zwischen Trump und Selenskyj. Auch wenn unklar bleibt, ob dies tatsächlich von Angesicht zu Angesicht der Fall sein wird.
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Laut dem Mail-Artikel ist hinsichtlich der Reise noch nichts beschlossen. Das Trio könnte die Gelegenheit aber nutzen, um einen möglichen Plan für einen Frieden mit Russland zu präsentieren. Dazu würden zunächst ein Waffenstillstand in der Luft und auf See gehören, sowie die Stationierung britischer und französischer Bodentruppen zur Gewährleistung der Sicherheit und eine Rückendeckung durch die USA.
Starmer über USA unter Trump: „Natürlich sind sie ein verlässlicher Verbündeter“
Bei einer Fragerunde an den Premierminister im Parlament antwortete Starmer demnach auf die Frage der Abgeordneten Kemi Badenoch, wie er die Bande zwischen den USA und der Ukraine erneuern will: „Sie hat absolut recht damit, dass wir alles in unserer Macht Stehende tun müssen, um sicherzustellen, dass die USA, Europa und die Ukraine gemeinsam an einem beständigen Frieden arbeiten.“

Er selbst werde seinen Teil dazu beitragen und stehe in regelmäßigem Kontakt zu allen wichtigen Akteuren. Mit Selenskyj sprach Starmer demnach erst am Dienstagnachmittag.
Darauf angesprochen, ob er die USA noch als verlässlichen Verbündeten ansieht, verwies der Labour-Politiker auf die Zusammenarbeit bezüglich Verteidigung, Sicherheit und Geheimdienste. „Wir tun das seit vielen, vielen Jahren, wir sind eng miteinander verflochten und natürlich sind sie ein verlässlicher Verbündeter“, führte der seit Juli 2024 amtierende Regierungschef aus.
Sie seien Tag für Tag auf der Welt gefragt, aber aktuell liege der volle Fokus auf dem Frieden in der Ukraine, „der gut für die Ukraine, für Europa und natürlich essenziell für das Vereinigte Königreich“ sei.

Selenskyj, Starmer und Macron zu Trump? US-Präsident schimpft wegen Ukraine-Krieg auf Europa
Bei ihrem Ziel sind sie also allesamt vereint. Starmer, Macron, Selenskyj und auch Trump. Dass der Ukraine-Krieg aber überhaupt in sein viertes Jahr gegangen ist, lastete der US-Präsident den Europäern besonders an. Denn er sagte während seiner 100-minütigen Rede im Kongress auch: „Europa hat leider mehr Geld für russisches Öl und Gas ausgegeben als bislang für die Verteidigung der Ukraine.“
Auf eine entspannte Gesprächsatmosphäre dürfte das europäische Trio also nicht unbedingt bauen. Immerhin würde es sich in Trumps Reich vorwagen. Und sich seinen Launen ausliefern. Wenn auch eben zumindest diesmal in Überzahl. (mg)