Parallel zur Präsidenten-Rede: Trump will Biden live „Stück für Stück auseinandernehmen“
Am Donnerstag hält Präsident Biden eine Rede zur Lage der Nation. Trump will sie „analysieren“ und die Wahrheit ans Licht bringen.
Washington D.C. – Donald Trump schaltet im US-Wahlkampf einen Gang hoch. Dem früheren Präsidenten ist nach seinem Sieg bei den Vorwahlen am Super Tuesday die Nominierung der Republikaner zum Präsidentschaftskandidaten praktisch nicht mehr zu nehmen. Bei der Wahl um das höchste Staatsamt wird er im November den Demokraten Joe Biden herausfordern, der konkurrenzlos ebenfalls fast alle nötigen Delegiertenstimmen sammelte.

Präsident Biden wird am Donnerstag (7. März) vor dem Kongress in Washington die traditionelle Rede zur Lage der Nation halten. Die „State of the Union“-Rede zur besten Sendezeit wird von mehreren Sendern in den USA live übertragen. Darin nutzt der Präsident die Gelegenheit, eine Bestandsaufnahme zu zentralen Politikthemen zu machen und seinen weiteren Kurs darzulegen.
Donald Trump kündigt Livestream als Gegenveranstaltung zu Joe Bidens Rede zur Lage der Nation an
Biden dürfte es nicht zuletzt darum gehen, die verbreitete Kritik zu entkräften, dass er zu alt und nicht dynamisch genug für eine zweite Amtszeit sei. Auch dürfte er an die Republikaner appellieren, ihre Blockade von neuen milliardenschweren Ukraine-Hilfen und einer Einigung in der Zuwanderungspolitik aufzugeben.
Trump, dessen letzte verbliebene interne Rivalin Nikki Haley aus dem Nominierungsrennen ausstieg, hat jetzt angekündigt, die Rede zur Lage der Nation in einem Livestream „analysieren“ zu wollen. Seine Pläne stellte der Republikaner auf der von ihm mitbegründeten Plattform „Truth Social“ dar. „Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass wir morgen Abend die Rede zur Lage der Nation des krummen Joe Biden live Stück für Stück auseinandernehmen werden“, schrieb Trump am Mittwoch.
Trump will live „alle ungenauen Aussagen korrigieren“ – und fordert Biden auf, Debatten zu führen
Er werde „umgehend alle ungenauen Aussagen korrigieren“, insbesondere hinsichtlich der Grenze, des FBI, des Justizministeriums, sowie der Generalstaatsanwälte und Bezirksstaatsanwälte, die gegen seinen politischen Gegner vorgehen. Trump wirft Biden immer wieder vor, Staatsanwälte und das Justizministerium als politische Instrumente gegen ihn zu nutzen. „Für das Land ist es wichtig, die Wahrheit zu erfahren“, schrieb Trump zum Schluss.
Meine news
Der 77-Jährige forderte Biden kurz nach seiner Ankündigung auf „Truth Social“ zu Debatten auf. „Für das Wohl unseres Landes ist es wichtig, dass Joe Biden und ich über Themen debattieren, die für Amerika und das amerikanische Volk so wichtig sind. Deshalb rufe ich zu Debatten auf, jederzeit, überall, an jedem Ort!“, schrieb Trump. Im Wahlkampf will Biden jetzt offenbar eine Strategie gegen Trump fahren. (mt)